Hagen. Louis Vormann gehört bei der SpVg. Hagen 11 nicht immer zur Startelf. Aber er ist der treuste Spieler der Elfer – das ist seine Geschichte:

Mal gegen die SpVg. Hagen 11 spielen? Als Gegner zu Gast auf der Bezirkssportanlage Emst sein? Das kommt für Louis Vormann (27) nicht in Frage: „Das würde sich schon sehr komisch anfühlen.“ Seit der F-Jugend hält der Fußballer den Elfern die Treue, stieg mit ihnen einmal ab und zweimal auf – und wird auch in der kommenden Saison für Trainer Christian Fohs auflaufen. In welcher Liga das sein wird, ist noch unklar, befindet sich der Hagener Westfalenligist doch gerade mitten im Abstiegskampf.

+ + + Du willst wissen, was im lokalen Sport in Hagen und Breckerfeld, in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal, in Wetter und Herdecke passiert? Melde Dich hier zum kostenlosen Newsletter an +++

Vormann, der in den letzten Zügen seines Jura-Studiums steckt, gehört nicht immer zur Startelf. „Ich bin kein Gaetano Manno, Niklas Wilke oder Tim Bodenröder“, gibt er offen zu. Doch nicht weniger wichtig als die Leistung seiner Mannschaftskollegen auf dem Feld ist Vormanns Einsatz: „Ich bin für das Drumherum verantwortlich und bringe mich da viel ein.“ Ob Kassenwart, Planung vom Mannschaftsabend oder sonstiges: Vormann ist zur Stelle. „Wenn man mich braucht, dann bin ich da“, sagt er. Und das stößt damit auf viel Wertschätzung im Verein.

Das Herz hat entschieden

Ein Wechsel, um woanders zur Startelf zu gehören? Ausgeschlossen, „da hat das Herz entschieden“, sagt er. Zwar seien die Anfragen und Wechselgedanken mal da gewesen, aber ernsthaft habe Vormann einen Abgang nie erwogen. Er bleibt bei dem Verein, dem er seit fast 20 Jahren die Treue hält.

Mit den Elfern hat der 27-Jährige in den vergangenen Jahren schon einiges erlebt. Ein besonderes Highlight war sicherlich das Benefizspiel gegen Borussia Dortmund vor tausenden Zuschauern im Hagener Ischelandstadion. „Mit dem ganzen Drumherum war das schon beeindruckend“, denkt Vormann gerne an das Spiel zurück, bei welchem Spenden für die Flutopfer in Hagen gesammelt wurden. Aber auch die Aufstiege oder die Spiele im Westfalenpokal sind dem Mittelfeldakteur in guter Erinnerung.

Die Hoffnung lebt

In den verbleibenden fünf Spielen geht es für Vormann und seine Mannschaftskollegen darum, den drohenden Abstieg doch noch zu verhindern. Fünf Punkte trennen den Drittletzten der Tabelle momentan vom rettenden Ufer – auf welchem momentan ausgerechnet Derbygegner SV Hohenlimburg 10 steht.

Nach der bitteren 0:5 (0:1)-Niederlage gegen Westfalia Wickede war die Stimmung bei den Elfern am Tiefpunkt, doch mit zuletzt zwei Siegen in Folge entstand doch wieder Hoffnung auf den Klassenerhalt. „Solange es rechnerisch noch möglich ist, werden wir auch weiter daran glauben. Wir müssen ab jetzt alle Spiele so angehen wie die letzten beiden – dann ist noch etwas möglich“, gibt sich Vormann optimistisch.

Abschied von Niklas Wilke

Egal wie es für die Elfer ausgeht, mit dem Ende der Saison wird sich Urgestein Niklas Wilke, der ebenfalls seit der Jugend für die Hagener aufläuft, verabschieden. „Wir sind haben schon in der Jugend immer wieder zusammen gespielt“, erinnert sich Louis Vormann und ergänzt: „Als ich zu den Senioren gewechselt bin, war Niklas schon in der Mannschaft – und seitdem sind ja auch schon einige Jahre vergangen. Wenn er nicht mehr da ist, wird schon was fehlen. Wir sind auch außerhalb vom Fußball sehr gut befreundet.“ Wenn der zwei Jahre ältere Wilke seine Fußballschuhe an den Nagel hängen wird, wird Vormann der dienstälteste Elfer im Team sein.

Bei allem sportlichen Ehrgeiz ist Louis Vormanns Liebe für die Elfer von keiner Ligazugehörigkeit abhängig: „Wir werden natürlich alles tun, um den Abstieg zu verhindern. Aber ich würde mit Hagen 11 auch wieder in die Bezirksliga gehen, wenn es sein muss.“