Zweitligist Eintracht Hagen unterliegt beim Dessau-Rosslauer HV mit 26:28. Neuzugang Daniel Andrejew macht seine ersten Spielminuten für das Team

DessauStefan Neff ist eigentlich niemand, der sich öffentlich über die Schiedsrichter empört. Der Trainer von Handball-ZweitligistVfL Eintracht Hagen kann zwar im Spiel impulsiv sein, doch nach dem Abpfiff hat sich das Thema meistens erledigt. Nicht so aber nach der 26:28 (10:14)-Niederlage beim Dessau-Rosslauer HV.

Dort sah der Hagener Coach im Anschluss noch dringenden Gesprächsbedarf mit dem Schiedsrichter-Duo Lars Scharfe/Alexander Kittel: „In der Endphase hatten wir wirklich Pech mit den Schiedsrichter-Entscheidungen“, sagt Neff, der aber auch ergänzte: „Die Moral der Mannschaft war dennoch wieder einmal hervorragend. Auch ohne fünf Leistungsträger kommen wir bis zur 58. Minute noch für einen Sieg in Frage.“

Schwache und starke Phasen

Blickt man auf die gesamte Spielzeit, war die Partie von abwechselnd schwachen und starken Phasen der Eintracht geprägt, die den besseren Start erwischte. Mit einer stabilen Abwehr sorgten die Volmestädter dafür, dass die Hausherren erst in der siebten Minute ihr erstes Tor erzielen konnten. Doch die Hagener verpassten es ebenfalls, davonzuziehen – es entwickelte sich bis zur 9:8-Führung eine offene Partie.

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Doch was folgte, war die erste schlechte Phase im Spiel der Eintracht, die nach wie vor auf Kapitän Valentin Schmidt, Luca Klein, Julian Renninger, Alexander Becker und Daniel Mestrum verzichten musste. Die Gastgeber zogen, angeführt von einem starken Philip Ambrosius im Tor (18 Paraden), mit einem 5:0-Lauf auf 14:9 davon. Neff sah sich zur ersten Auszeit genötigt (27.). Doch auch diese brachte vor der Pause nicht die Wende, mit einem 10:14-Rückstand ging es in die zweite Halbzeit.

Ausgleich in der 46. Minute

Aber auch dort nahm sich die Eintracht immer wieder zu viele Halbchancen im Angriff und schloss diese überhastet ab. Das Comeback gelang den Volmestädtern aber dennoch. Einen 12:17-Rückstand verwandelte das Neff-Team, angeführt von Topscorer Pouya Norouzi, bis zur 46. Minute in einen 18:18-Ausgleich.

Zum Einsatz kam auch immer wieder Neuzugang Daniel Andrejew. „Er braucht zwar noch etwas Zeit, um wieder reinzukommen, aber er konnte uns vor allem mit seiner Körperlichkeit immer wieder gute Aktionen bescheren“, freute sich Neff über den ersten Auftritt des 23-Jährigen im Eintracht-Trikot. Der Deutsch-Russe sah bis zur 57. Minute ein ausgeglichenes Spiel seines neuen Teams, dass sich dank Norouzi erneut auf 24:24 herangekämpft hatte. Doch am Ende entschieden Nuancen die Partie zugunsten des Tabellen-15. – und aus Eintracht-Sicht auch die Schiedsrichter-Entscheidungen in strittigen Szenen.

„Auch wenn es ein fantastischer Kampf der Mannschaft war, waren es wieder keine Punkte“, haderte Neff, der nun hofft, dass das heimische Publikum für den ersten Punktgewinn des Jahres sorgen kann: „Wir haben nun drei Heimspiele vor der Brust. Da sind nun auch die Hagener Handballfans gefragt. Ihre Unterstützung brauchen wir jetzt.“