Hagen. Dass er dem VfL Eintracht Hagen aktuell nicht helfen kann, belastet Handballer Julian Renninger. Nächstes Spiel gegen den TV Großwallstadt
Den Blickwinkel ändern, um frisch an das Problem heranzutreten. Das scheint die Devise zu sein, mit der Handball-Zweitligist Eintracht Hagen am Samstagabend (19.30 Uhr) beim TV Großwallstadt nach langer Niederlagenserie wieder punkten will. Denn das bayrische Team gehört zu den wenigen Gegnern, die in der Hinrunde in der Lage waren die Volmestädter zu schlagen.
„Vielleicht lässt uns das anders an die Partie herangehen“, hofft Hagens Coach Stefan Neff. Ob er selbst die drei Stunden lange Fahrt antreten kann, wird sich erst spontan entscheiden. Sollte er wieder krankheitsbedingt ausfallen, wird dasselbe Trio einspringen, das schon beim Heimspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau an der Seitenlinie stand: Kapitän Valentin Schmidt, Kreisläufer Julian Renninger und Sportdirektor Michael Stock.
Rückkehr in zehn bis zwölf Wochen
Bis Renninger auf das Feld zurückkehren kann, werden noch zehn bis zwölf Wochen vergehen. Erst vor kurzem wurde der Handballer am Knie operiert. Die Meniskusaufhängung war gerissen und musste genäht werden. Da nun die Naht verheilen muss, ist der Bewegungsradius im Bein stark eingeschränkt. Nur von zehn bis 60 Grad darf das Bein gebeugt werden. „Eigentlich kann ich gerade nichts machen, Auto fahren geht auch nicht“, ist Renninger die Frustration über seinen erneuten Ausfall anzumerken. Aber Schmerzen habe er immerhin keine.
Wie schwer es ihm fällt, nur auf der Bank zu sitzen und seine Mannschaft anzufeuern, merkt man ihm deutlich an. Liebend gerne würde er selbst auf dem Spielfeld mithelfen, die Negativserie endlich zu beenden. „Ich kann jetzt nur versuchen die Jungs aufzubauen und Hilfestellungen zu geben“, verrät Renninger, dass die Köpfe nach der vergangenen Niederlage in der Kabine schon nach unten gingen. Zufrieden war der eingesprungene Coach aber dennoch mit seinem Team: „Ich finde, die Jungs machen das einfach klasse.“ Was fehle, sei das Herz und der Kopf des Teams, blickt Renninger auf die vielen Ausfälle, „vom eigentlichen Innenblock ist nur noch Tilman Pröhl übrig.“
Bis er selbst wieder in der Abwehr mithelfen kann, ist es noch ein langer Weg. Sechs Wochen lang wird er noch die Schiene tragen müssen, sagt der Kreisläufer. Aktuell könne er deshalb nur den Oberkörper trainieren, „und ich versuche irgendwie so wenig Muskulatur wie möglich zu verlieren.“ Aktuell sei der Plan, dass er in zwei bis drei Wochen wieder mit leichtem Krafttraining anfange -- soweit der eingeschränkte Bewegungsradius das zulasse. „Es ist wirklich bitter, aber ändern kann ich es nicht. Das Timing ist extrem blöd, dass jetzt gerade die ganzen Verletzungen zusammenkommen.“
Jaap Beemsterboer hilft aus
Und dennoch sei die Eintracht nach wie vor konkurrenzfähig, wie die vergangenen Spiele trotz der Pleiten gezeigt hätten. Gegen Großwallstadt werden erneut Jonas Queckenstedt und Jan Bednar aus dem Oberliga-Team mitreisen, zudem feiert Jaap Beemsterboer seine Rückkehr. Der sprunggewaltige Rückraumspieler war schon in der dritten Liga unter Neff am Werk. „Mit seiner Größe kann er uns auf jeden Fall gut weiterhelfen“, freut sich Neff, dass Beemsterboer wieder zur Verfügung steht und ergänzt: „Wir werden den Kampf annehmen und haben dann hoffentlich dieses Mal das Quäntchen mehr Glück auf unserer Seite.“