Herdecke. Mit zehn Spielerinnen starteten die C-Juniorinnen der TSG Herdecke in die Saison, jetzt hat man 20. Und schlägt sich einer Jungen-Liga gut:

Im ersten Jahr der Pandemie gingen die Fußball-Spielerinnen aus. Eine B-Juniorinnen-Mannschaft konnte die TSG Herdecke für die aktuelle Saison 2021/22 schon gar nicht mehr melden, die C-Juniorinnen traten nur als 7er-Team an. „Es sah ganz düster aus“, räumt Jugendleiter Markus Requardt ein. Doch mittlerweile hat man am Bleichstein die Trendwende geschafft, aus den zehn Mädchen beim Start sind 20 geworden. „Wir haben großen Zulauf“, freut sich Requardt, der die C-Juniorinnen trainiert:„davon bin ich selber überrascht.“

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Ein knappes 1:2 bei Spitzenreiter Hasper SV, zum Abschluss sogar ein 2:2-Remis beim Tabellendritten Vorhalle 09: In der Kreisliga-Qualifikationsgruppe 4 der Fußball-D-Junioren hat sich das Team der TSG Herdecke in den letzten Spielen deutlich gesteigert. Und zwei Jungen-Teams hinter sich gelassen. Bemerkenswert für die C-Juniorinnen vom Bleichstein, die als einziges Team im Fußball-Kreis Hagen/Ennepe-Ruhr in der Meisterschaft gegen Jungenmannschaften antreten. „Die letzten Spiele waren richtig gut“, sagt Requardt, „dabei haben wir einige Mädchen im D-Jugendalter dabei, die nun gegen ältere Jungs spielen mussten.“

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In der Rückrunde 9er- statt 7er-Team

Angesichts der knappen Besetzung hatte die TSG die C-Juniorinnen nur als 7er-Mannschaft für die D-Junioren-Kreisliga gemeldet. Nur fünf Monate später freut sich der Verein, dass sich die Anzahl regelmäßig zweimal pro Woche trainierenden Spielerinnen, verdoppelt hat. Für die Rückrunde in der Kreisliga C im neuen Jahr melden die Herdecker nun eine 9er-Mannschaft. Was der Grund für den plötzlichen Boom ist, kann sich Jugendleiter Requardt auch nicht erklären. „Viele sind durch Mund-zu-Mund-Propaganda gekommen, und den Mädchen scheint es ganz gut zu gefallen“, sagt er, auch zwischenzeitlich höhere Niederlagen schreckten die Neu-Fußballerinnen nicht ab. „Natürlich müssen die Neuen erst reinkommen“, sagt Requardt - und vergleicht: „Bei Jungs ist es ja eher selten, dass sie erst mit zwölf Jahren mit dem Fußball anfangen.“

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Gleich acht Debütantinnen standen auf dem Feld, als die TSG sich mit anderen Mädchen maß. Beim FC Wetter, dessen Fußballerinnen in der C-Juniorinnen-Kreisliga Unna/Hamm/Dortmund/Hagen spielen, siegte man im Freundschaftsspiel mit 9:7. Auch in Pflichtspielen können die Herdeckerinnen sich im neuen Jahr noch mit anderen Mädchen messen: Im Kreispokal-Halbfinale erwartet man am 4. Mai den SV Hohenlimburg 10.

Eine Hallensaison gibt es dagegen nicht für die TSG-Juniorinnen. Den renommierten „Girls Cup“- kurz vor dem Beginn der Pandemie im Februar 2020 das letzte Hallenturnier im Kreis - musste in diesem Winter zum zweiten Mal abgesagt werden, auch die im letzten Sommer geplante Outdoor-Variante fiel aus. 2022 soll das Team am Bleichstein endlich wieder ein Turnier spielen. „Da wollen wir das 111-jährige Bestehen der TSG Herdecke eine Woche lang groß feiern“, kündigt Markus Requardt an, „und dann wird es auf jeden Fall auch einen Girls Cup geben.“