Hagen. Handball-Zweitligist Eintracht Hagen ist zu Gast bei EHV Aue. Stefan Neff über den Ausfall von Schlüsselspielern und einen gefährlichen Gegner.
Fünf Stunden Busfahrt sind nicht ohne, vor allem dann nicht, wenn man sich in einer „Englischen Woche“ befindet. Hier zwickt das Knie, dort schmerzt noch die Schulter vom Mittwochspiel in der 2. Handball-Bundesliga. Den Spielern und Trainern des VfL Eintracht Hagen kam also am Freitagvormittag ein Zwischenstopp in den Räumlichkeiten des MT Melsungen mehr als recht.
In der Halle des Bundesligisten absolvierten die Grün-Gelben ihr Abschlusstraining, ehe es weiter Richtung Sachsen ging. Kurz vor der Abreise sprach unsere Zeitung mit Eintracht-Trainer Stefan Neff darüber, warum die Auswärtspartie beim Tabellen-18. EHV Aue (Samstag, 17 Uhr) so wichtig ist und wie das Team die Ausfälle von Valentin Schmidt und Julian Renninger kompensieren kann.
Stefan Neff, wie geht es Valentin Schmidt, der zuletzt mit Kreislaufproblemen zu kämpfen hatte? Kann er am Samstag wieder spielen?
Stefan Neff: Bei Valentin ist alles soweit in Ordnung, die Ärzte konnten bei ihm zum Glück nichts feststellen. Aber spielen wird er am Samstag definitiv nicht. Valentin befindet sich noch im Aufbautraining und wird, so der jetzige Stand, in der nächsten Woche wieder für uns auflaufen.
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Julian Renninger fehlt der Mannschaft wohl noch mehrere Wochen. Wie kann Ihr Team die Ausfälle dieser Leistungsträger kompensieren?
Es ist natürlich nicht einfach, außerdem fällt mit Jan-Lars Gaubatz ein weiterer Routinier aus. Er hat sich am Mittwoch eine Daumenverletzung zugezogen. Aber wir haben einen breiten Kader, die Ausgeglichenheit ist unsere Stärke – das haben wir immer wieder betont. Deswegen wollen wir auch nicht jammern. Ein größeres Problem stellt für uns der Gegner dar. Aue hatte zuletzt einen negativen Lauf und will unbedingt gewinnen. Sie stehen mit dem Rücken zur Wand, das ist immer gefährlich.
Das Spiel wird wegen der angespannten Corona-Lage leider ohne Zuschauer stattfinden müssen. Inwiefern macht die „Geisterkulisse“ für Sie und Ihr Team einen Unterschied?
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Das ist natürlich jetzt eine Veränderung, wir haben ja in dieser Saison auswärts vor großen Kulissen gespielt und uns dort auch bewiesen. Aber für die Mannschaft spielt das jetzt keine allzu große Rolle. Wir müssen es nehmen, wie es ist. Ohne Fans fehlt natürlich ein Stück Adrenalin. Die Mannschaft muss sich selbst mehr pushen, muss lauter sein.
Worauf müssen Sie spielerisch bei Aue achten, um mit zwei Punkten nach Hause reisen zu können?
Aue hat unglaublich starke Kreisläufer, vor allem auf Bengt Bornhorn gilt es zu achten. Er ist der beste Werfer des Teams und wir müssen zuschauen, dass wir seine Kreise einengen können. Aber auch so sind sie gefährlich.
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Ich glaube, dass der EHV Aue schlechter da steht, als sie eigentlich sind. In den vergangenen Wochen sind einige verletzte Spieler wieder zur Mannschaft gekommen. Bei uns wird es darum gehen, den Kampf anzunehmen. Wir wollen unbedingt gewinnen. Dieses Spiel ist meiner Meinung nach so wichtig.
Warum ist es so wichtig?
Aue ist eines der Teams, von dem wir vor der Saison gesagt haben, dass es mit uns auf Augenhöhe ist und wir sie gerade deshalb besiegen wollen. Nun stehen wir aktuell weit oben, aber für uns ist es wichtig, uns mit einem weiteren Sieg nach unten abzusichern.