Hagen. Was ein Spiel! Landesligist SC Berchum/Garenfeld besiegt Westfalenligist SpVg. Hagen 11 mit 5:1. So erklärt der Elfer-Coach die Niederlage.

Als Schiedsrichter Patrick Lepperhoff die Partie abpfiff, konnten die rund 500 Zuschauer noch immer nicht glauben, was sie gerade gesehen hatten. Und auch die Spieler des Fußball-Landesligisten SC Berchum/Garenfeld schienen nicht zu fassen, was sich abgespielt hatte – was sie aber nicht von einem kollektivem Jubel abhielt. Mit 5:1 (3:1) entschied der Sportclub das Kreispokal-Viertelfinale gegen den klassenhöheren Westfalenligisten SpVg. Hagen 11für sich – und das vollkommen verdient.

Trainer der SpVg. Hagen 11 gibt berechtigte Niederlage zu

Das musste auch Christian Fohs, Trainer der Elfer, zugeben: „Wir haben völlig verdient verloren. Heute haben wir aufgezeigt bekommen, dass Mentalität im Fußball einfach immer das Wichtigste ist. Da wurden wir einfach aufgefressen.“ Von der ersten Minute an waren die gastgebenden Garenfelder heißer auf die Partie und pressten früh auf die Elfer-Abwehr.

Schon in der fünften Spielminute führte das zu einem Fehlpass, den SC-Spieler Daniel Schmidt auszunutzen wusste und an Elfer-Torwart Michel Klose zur 1:0-Führung einschob. Noch wussten die Gäste von Emst aber zu antworten. Mit einem Distanzschuss aus 28 Metern in die untere linke Ecke sorgte Rafael Luque Marrano für den 1:1-Ausgleich (7.).

Gastgeber des SC Berchum/Garenfeld laufen sich erst warm

Doch die Gastgeber liefen sich gerade erst warm. In der zwölften Minute war es Garenfelds Patrick Borchert, der nach einer Ecke am zweiten Pfosten wacher war, als die Elfer-Abwehr und zur 2:1-Führung einschieben konnte. Nach einem Foul von Marco Fiore an Garenfelds Jerome Nickel war es erneut Borchert, der sich den Ball zum Freistoß bereitlegte. Unter der Mauer und rechts an Torhüter Klose vorbei traf er zum 3:1 (33.). Auch in der zweiten Halbzeit sollten nicht viel mehr Chancen vom klassenhöheren Team kommen, die Elfer wirkten ideenlos, schafften es nicht, den Ball über mehrere Stationen nach vorne zu bringen.

Ermin Jukic bejubelt seinen Treffer zum 5:1-Endstand.
Ermin Jukic bejubelt seinen Treffer zum 5:1-Endstand. © Michael Kleinrensing

Der Sportclub hingegen machte dort weiter, wo er nach den ersten 45 Minuten aufgehört hatte: Die Mannschaft von Trainer Fabian Kampmann kombinierte munter nach vorne – und wurde erneut belohnt: Über die rechte Seite brachte Luca Becker den Ball auf Florian Kliegel, der legte quer auf Daniel Schmidt, der nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte (67.). 4:1 für den Sportclub!

Ermin Jukic macht die Klatsche perfekt

Ermin Jukic machte in der letzten Spielminute die Schmach für die Elfer perfekt und verwandelte einen Freistoß direkt zum 5:1-Endstand (90.). „Die Jungs haben sich toll reingehängt und toll gekämpft“, war SC-Coach Kampmann nach dem Sieg glücklich. „Der Pokal ist nicht das entscheidende“, wollte Elfer-Coach hingegen Fohs die Niederlage am Ende nicht zu hoch bewerten und betonte, dass mit Gaetano Manno, Cagatay Demirtas und Tim Bodenröder wieder Leistungsträger gefehlt hätten.

Doch das konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass beim Westfalenligisten aktuell einiges im Argen liegt, das gab auch Fohs zu: „Wir müssen uns eine Spielidee erarbeiten, die fehlt der Mannschaft im Moment noch zu sehr.“ Man habe sich jahrelang auf Individualisten verlassen. Jetzt, wo diese ausfallen, würde man das schmerzlich zu spüren bekommen: „Aber das ist nicht das Gesicht der Mannschaft, die ich in den vergangenen Wochen gesehen habe.“ Doch macht das dem Westfalenligisten Angst vor den kommenden Aufgaben in der Liga? Darüber musste Fohs nicht lange nachdenken: „Angst? Nein, das ist eher Ansporn!“