Hagen. Im Topspiel der 2. Handball-Bundesliga treffen Eintracht Hagen und der VfL Gummersbach aufeinander. Für Alexander Becker ein besonderes Duell.

Es ist das Topspiel der 2. Handball-Bundesliga: Der Spitzenreiter trifft auf den Zweiten, Eintracht Hagen empfängt Aufstiegsaspirant VfL Gummersbach.

Dass die Tabellensituation am elften Spieltag ein solches Duell zulassen würde, das hätten die Hagener Fans vermutlich nicht zu träumen gewagt. Doch der Aufsteiger präsentierte sich bisher souverän. In einem Eintracht-Akteur weckt das Duell gegen Gummersbach noch einmal besondere Erinnerungen.

Kreisläufer Alexander Becker spielte nicht nur sechs Jahre für die Oberbergischen, sondern übernahm auch das Amt des Kapitäns. „Es ist natürlich nicht das erste Mal, dass ich gegen ein ehemaliges Team spiele. Aber in Gummersbach war es schon eine lange Zeit, die mich auch geprägt hat.“ Gedanken mache ihm das im Vorfeld allerdings nicht, „sobald die Schiedsrichter anpfeifen, wird Handball gespielt.“

Becker übt sich in Zurückhaltung

Dass die Eintracht so weit oben in der Tabelle steht, damit hätte Becker vor dem Saisonstart nicht unbedingt gerechet. Doch auch wenn es ihn freue, mahnt der 29-Jährige weiter zu Zurückhaltung: „Wir haben immer noch 27 Spiele vor der Brust. Es ist eine schöne Momentaufnahme – mehr aber auch nicht.“

Philipp Vorlicek ist bisher der treffsicherste Torjäger der Eintracht.
Philipp Vorlicek ist bisher der treffsicherste Torjäger der Eintracht. © Unbekannt | Michael Kleinrensing

Dass die Gummersbacher hingegen oben mit dabei sind, bestätigt nur den Eindruck, den Becker schon vor der Saison von seinem ehemaligen Team gehabt hat. In der vergangenen Saison verpasste der VfL auf dem dritten Platz die Rückkehr in das Handball-Oberhaus. Mit zehn Siegen aus elf Spielen überzeugt das Team von Startrainer Gudjon Valur Sigurdsson dafür in der bisherigen Saison. „Ich erinnere mich noch, dass sie letztes Jahr um Weihnachten genauso gut dastanden“, mahnt Becker nochmals, dass die Saison lang wird.

„Wir kriegen das schon hin“

Druck machen sich die Hagener vor der Partie indes nicht: „Wir kriegen das schon hin“, schmunzelt Becker und ergänzt: „Einige von uns haben ja schon auf diesem Niveau gespielt. Die können das dann auch an die Jüngeren weitergeben.“

Ein weiterer Vorteil der Hagener ist ihr breiter Kader. Trainer Stefan Neff kann auf eine volle Bank zurückgreifen und scheut sich auch nicht, den Nachwuchsspielern in den entscheidenden Phasen die Verantwortung zuzuschreiben.

Nationalspieler läuft für VfL auf

Und das wird auch nötig sein. Mit dem 21-jährigen Julian Köster haben die Gummersbacher einen deutschen Nationalspieler in ihren Reihen, der aus der qualitativ hochwertig besetzten Mannschaft noch einmal hervorsticht. Mit dem Rückraumrechten Janko Bozovic und dem isländischen Nationalspieler Hakon Dadi Strymission haben die Gummersbacher zwei Top-Torschützen in ihren Reihen, „die ihre sechs, sieben Tore pro Partie machen“, weiß auch Alexander Becker. Zudem steht mit dem Serben Tibor Ivanisevic ein starker Rückhalt im VfL-Tor.

Bei den Hagenern sind alle Spieler bereit für den Doppelspieltag, am Sonntag wartet das nächste Topspiel gegen den TV Hüttenberg (18 Uhr, Krollmann Arena). Einzig hinter dem Einsatz von Jan-Lars Gaubatz (Erkältung) steht noch ein Fragezeichen.

Pause zum Saisonstart

Auch Alexander Becker ist inzwischen wieder fit, musste zum Beginn der Spielzeit aber erst einmal pausieren. Vor dem Saisonstart riss sich der Hagener Kreisläufer zwei Bänder im Fuß, nachdem er im Training nach einem Sprung auf dem Fuß seines Mitspielers aufkam. „Eigentlich hatte ich nie große Verletzungsprobleme, aber dieses Jahr ist ein wenig verhext“, hofft Becker, dass er in der restlichen Saison verschont bleibt.

Für das Topspiel ist die Krollmann-Arena fast gänzlich ausverkauft, eine Tatsache, die Becker und seine Mannschaftskollegen stolz macht: „Wir haben uns das Spiel hart erarbeitet. Nun möchten wir den vermeintlich stärkeren Gegner ärgern.“ Auch Eintracht-Coach Stefan Neff ist heiß auf die Partie, mahnt aber auch: „Das ist kein Showspiel, auch wenn die Kulisse natürlich imposant sein wird. Es geht immer noch um zwei wichtige Punkte.“