Hagen. Der Hagener Torwart Joshua Mroß übernimmt bei Regionalligist Alemannia Aachen immer mehr Verantwortung - und kann über Patzer hinwegsehen.
Es gibt immer Momente, an die sich Fußballer lieber zurückerinnern als an andere: Das entscheidende Tor, die tolle Vorlage, die legendäre Parade – all das wird gerne gespeichert. Bei jedem noch so gutem Sportler gibt es aber auch immer wieder Momente, bei denen er innerlich den Kopf schüttelt.
Hagener Torwart landet im Fernsehen
Besonders bitter ist es, wenn genau diese Momente festgehalten werden. Und im Fall von Joshua Mroß sogar im Fernsehen landen. Der Hagener Torwart steht für Regionalligist Alemannia Aachen zwischen den Pfosten. Und wurde von der Fernsehsendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ für das „Kacktor des Monats“ nominiert. Einer Auszeichnung, für besonders unglückliche Fehler, die zu Toren führten.
Im Spiel gegen den SC Wiedenbrück unterlief dem Hagener ein Eigentor – das entscheidende für die 0:1 (0:0)-Niederlage. „Ich kann das ab, inzwischen bin ich lange genug dabei“, betont Mroß, auch wenn er zugeben muss, „dass man sich die ersten ein, zwei Tage schon ärgert“.
Klare Nummer Eins
Doch ansonsten ist der 25-Jährige bei der Alemannia angekommen, stand in allen bisherigen Partien auf dem Feld und ist die klare Nummer Eins. Und das auch unter dem neuen Trainer Fuat Kilic, der seit Ende Oktober das Amt von Patrick Helmes übernahm. Kilic trainierte schon den 1. FC Kaiserslautern als Trainer und den MSV Duisburg als Co-Trainer sowie den türkischen Erstligisten Kasimpasa als Interimscoach.
Und auch in Aachen hat er schon Station gemacht, war von 2016 bis 2020 Trainer – und brach damit einen Rekord, als Coach mit der längsten Amtszeit. Und mit dem neuen Trainer kam auch eine Struktur, wie Mroß berichtet: „Es wurde alles noch einmal viel professioneller, was mir sehr gut gefällt.“
Und er soll die Alemannia auch von ihren Startschwierigkeiten befreien. Denn mit nur drei Siegen steht der Regionalligist momentan auf dem 15. Tabellenplatz. Gegen SV Straelen reichte es aber am vergangenen Wochenende wieder zu einem 5:3 (3:1)-Sieg. „Wir haben viele neue und junge Spieler in dieser Saison dazu bekommen, dass muss sich erst einmal einspielen“, glaubt Mroß, dass die Alemannia noch nicht ihr gesamtes Potenzial gezeigt hat und ergänzt: „Wir wussten, dass wir nicht aufsteigen, aber dennoch ist mehr in dieser Saison drin, als wir bisher gezeigt haben.“
Treue Fans
Und das vor allem auch den Fans zuliebe, die ihren Unmut nach den Partien zum Teil deutlich machten: „Zu Recht auch. Aachen ist ein Traditionsverein, wo die Fans auch bis nach Rödinghausen mit uns fahren. Da wollen sie natürlich auch Leistung sehen“, freute sich Mroß über um die 60 Anhänger, die die 350 Kilometer lange Fahrt nicht scheuten.
Bei den Schwarz-Gelben will der Torwart, der zuvor beim Drittligisten Chemnitzer FC unter Vertrag stand, langfristig planen: „Mein Vertrag läuft bis mindestens 2023. Das ist für mich auch eine Sicherheit, die mir gut tut.“ Und was beruhigend ist: Bei der Wahl zum „Kacktor des Monats“ hatten andere die Nase vorn. Es gibt also noch schlimmere Patzer – und mit seinen Paraden macht Mroß diese sicher auch schnell wieder vergessen.