Hagen. Pöbelnde Fans von Phoenix Hagen gehen beim Rewe Cup Spieler von s.Oliver Würzburg an. Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel über Konsequenzen.

Der Rewe Cup war für Phoenix Hagen ergebnistechnisch kein großer Erfolg, doch das ProA-Basketballteam hat sich insbesondere gegen den Bundesligisten s.Oliver Würzburg gut behauptet (67:77). Außerdem konnten bei der „Fan-Rückkehr“ am Ischeland die treuen Anhänger ihre neu zusammengestellte Mannschaft kennenlernen. Vor der Krollmann Arena lud Phoenix zu Speis und Trank ein, die Profibasketballer gaben kurze Interviews, für Kinder gab es bunte Aktionen – nach eineinhalb Jahren Geisterkulisse am Ischeland präsentierte sich Phoenix Hagen mit einem gelungenen, zweitägigen Programm.

Tornados provozieren Würzburger Spieler

Unschön waren jedoch die Szenen, die sich während und vor allem nach dem Spiel zwischen Phoenix und s.Oliver Würzburg abspielten. Einige Anhänger der Phoenix-Fangruppe Tornados, die hinter dem Gäste-Korb saßen und standen, bepöbelten das Gäste-Team mit obszönen Chören. Als der Würzburger Center Filip Stanic sich im letzten Viertel zu einer provozierenden Geste in Richtung Tornados hinreißen ließ, eskalierte die Situation verbal.

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Stanic wurde aufs Übelste beschimpft und bedroht, so dass die Event-Security sich zwischen Würzburger Bank und Fanblock stellen musste. Nach der Partie versuchte Phoenix-Trainer Chris Harris die Gemüter der Fans zu beruhigen, allerdings ohne Erfolg.

„Ich finde es sehr beschämend für Phoenix Hagen“, sagte Patrick Seidel im Gespräch mit unserer Redaktion. „Wir haben das Spiel auf Video und können einordnen, wer das war. Wir kennen die Leute. Die Agentur WAK, unser Sponsor Rewe und unsere Ehrenamtler geben sich alle Mühe, dass wir hier ein schönes Familien-Event haben, und dann passiert so etwas.“

Hallenverbot für pöbelnde Fans möglich

Nach dem Spiel hätten auch noch pöbelnde Hagener Fans vor dem Würzburger Mannschaftsbus gewartet. Man werde dies und das „aggressive Provozieren“ nicht tolerieren, so Seidel: „Bei aller Liebe: Das hat bei uns sichts zu suchen. Wenn sich sowas wiederholt, dann ist der Spaß vorbei.“

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Vor dem Heimspielstart gegen Rasta Vechta am 26. September werde man über präventive Maßnahmen beraten, auch temporäre Hallenverbote seien für pöbelnde Fans nicht ausgeschlossen. Partien gegen Vechta seien in der Vergangenheit „ein kleiner Brennpunkt“ gewesen. „Im Zweifel“, so Seidel, „werden wir mit den entsprechenden Fans das Gespräch suchen.“