Wetter/Hagen. Am Samstag trafen sie auf ihr Ex-Team: Wie zehn letztjährige Spieler des SC Wengern eine neue Mannschaft gegründet haben:

Vom Umbruch beim Fußball-A-KreisligistenSC Wengern 5813 profitiert ein Verein in der Nachbarstadt: Gleich zehn Akteure um Spielertrainer Giuseppe Giacco, die in der letzten Saison noch ihre sportliche Heimat auf dem Brasberg hatten, sind an die Hagener Alexanderstraße gewechselt. Und starten dort auf dem neuen Kunstrasen mit einem neu gebildeten Team: Die Sportfreunde Westfalia Hagen II wollen in der Ennepe-Ruhr-Staffel der Fußball-Kreisliga C die Favoriten ärgern. Gegen ihren zwei Klassen höher spielenden Ex-Klub SC Wengern traten sie nun im Testspiel an - und trennten sich 0:0.

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Im Duell gegen die Ex-Mannschaft hatte Tim Malik sein neues Team auf Augenhöhe gesehen. „Wobei wir sogar die größeren Chancen hatten“, sagte der ehemalige Wengeraner Torjäger: „Adrian Giemsa hatte eine Großchance, ich sogar zwei, aber die konnten wir leider nicht nutzen.“ Und der 28-jährige Angreifer, der den Brasberg im letzten Herbst nach sechs Jahren bei TuS Wengern und Nachfolgeverein SC 5813 verlassen hatte, fügte zufrieden hinzu: „Wenn man bedenkt, dass wir nur einmal pro Woche trainieren, Wengern hingegen dreimal, und es war kein Klassenunterschied zu erkennen, dann war unsere Leistung wohl stark.“

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Malik und Giemsa namhafteste Spieler

Der Oberliga-erfahrene Malik und Giemsa, der bei Hasper SV und Hagen 11 in der Landesliga kickte, sind die namhaftesten Akteure der neuen Mannschaft in Altenhagen. Und nur zwei von ingesamt zehn, die in der Vorsaison noch für den SC Wengern spielten. Wie Malik gehörten auch Hüseyin Aytac, Bünyamin Budak, Rene Henke und Alexander Nowak zu den insgesamt sieben Akteuren, die in der Winterpause den A-Kreisligisten verlassen haben. Daneben schlossen sich auch Giemsa, Odak Ereren, Peter Ignatowicz, Tommi Dittmann und Giuseppe Giacco, in der letzten Saison Co-Trainer von Chefcoach Benjamin Knoche, nun Westfalia Hagen an. „Über Nacht sind wir so zu einer neuen zweiten Mannschaft gekommen“, freut sich Klubchef Uwe Krause, „und in Hagen hat sich schon herumgesprochen, dass ein paar namhafte Jungs bei uns gelandet sind.“

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Treibende Kraft bei der Gründung des neuen Teams ist Spielertrainer Giuseppe Giacco, der in der Westfalia-Jugend mit dem Fußball angefangen hat. „Bis zur A-Jugend habe ich hier gespielt“, sagt Giacco, „zudem bin ich jetzt in die Nähe des Platzes gezogen.“ Dabei kannte er den Sportplatz Alexanderstraße noch als gefürchtetes Aschengeläuf: „Da bin ich jeden Samstag mit blutenden Knien nach Hause gekommen“, denkt er zurück, „ich war baff, als ich den Platz jetzt das erste Mal mit neuem Kunstrasen gesehen habe.“ Gemeinsam mit Tim Malik habe er die „Schnapsidee“ gehabt, eine Mannschaft zu gründen, die nun auf diesem neuen attraktiven Platz kickt. „Im Laufe der Jahre sind wir zu einem großen Freundeskreis geworden“, erklärt Giacco, „einige wollten fußballerisch kürzer treten. Aber alle haben gesagt, sie haben Bock darauf.“

Die Aufstellungen

Torlos ging das Testspiel zwischen der neuen Mannschaft Westfalia Hagen II, zu der zehn ehemalige Wengeraner gewechselt sind, und A-Kreisligist SC Wengern aus. Die Aufstellungen:

Westfalia Hagen II: Pettinato; Borchert, Sahin, Karakoyunlu (46. Dittmann), Ereren, Malik, Arteld (78. Bergmann), Henke (70. Nithiyanantham), Özcan (46. Bohn), Giemsa, Schulz. SC Wengern: Tietz; Demirtas (46. Holm), Kobinger, P. Berghaus, Chhan (50. Wohlgemuth), Grube, El Hankouri (75. Ertugrul), Özdemir (15, Krasnici), M. Berghaus, Funk

Zwei Zugänge von TSG Herdecke

24 Spieler umfasst der Kader des neuen Teams, darunter sind mit Pascal Borchert und Okan Ozcan auch zwei Zugänge von der TSG Herdecke. „Wir haben aber niemanden aktiv abgeworben“, betont Giacco, gerade zum SC Wengern habe er weiter ein gutes Verhältnis: „Besonders zu Benni, mit dem ich im letzten Jahr zusammenarbeiten durfte, habe ich einen ganz guten Draht.“ Deshalb maß sich der C-Kreisligist nach einem 0:6 gegen Polonia Hagen und einem 8:1 gegen den SSV Hagen nun auch mit dem neuen SC-Team. „Das Spiel gegen Wengern lässt hoffen“, sagt Krause, auch Giacco zeigt sportliche Ambitionen. „Fußballerisch sind wir super aufgestellt“, ist der Coach überzeugt, „wir wollen die Teams ganz oben ein bisschen ärgern.“ Da auch die erste Westfalia-Mannschaft in der Kreisliga C spielt, treten Giacco und Co. in der Ennepe-Ruhr-Staffel der Spielklasse an. Und treffen dort auf einige alte Bekannte aus Wetter und Herdecke. . .