Hagen. Ingo Freyer wird Teil der Basketball Akademie Hagen. Wie es dazu kam und welche Funktion die Trainerlegende von Phoenix Hagen einnehmen wird.

Nachdem die Vereine BG Hagen und SG VFK Boele-Kabel im Mai verkündeten, die Basketball Akademie Hagen (BBA) zu gründen, lautete die erste Amtshandlung der Initiatoren: Elternabend einberufen, offene Fragen klären. Dass bei dem Zoommeeting mit den Erziehungsberechtigten auch Ingo Freyer (50) mit dabei war, verwunderte eigentlich niemanden, schließlich spielt sein Sohn Alex in der Boeler U10. Zu der Zeit ahnte noch niemand, dass er ein wichtiger Teil des Funktionärsteams wird, nicht mal er selbst. Aber gut zwei Monate später ist genau das fix.

Ingo Freyers neue Tätigkeit bei der BBA

Ingo Freyer wird bei der BBA hauptamtlicher Manager für die Vereinsentwicklung. Das ist für die Basketball-Region ein echter Paukenschlag, denn die Trainerlegende von Phoenix Hagen bewegt sich eigentlich in anderen Sphären. Zuletzt war der Norddeutsche fast vier Jahre Chefcoach des Bundesligisten Gießen 46ers, ehe dieser ihn im Dezember 2020 beurlaubte. „Es wird Ingo nicht an guten Angeboten gemangelt haben, da bin ich mir sicher“, sagt BBA-Initiator Kosta Filippou, den eine enge Freundschaft mit Freyer verbindet. „Ingo hatte sofort großes Interesse an der BBA, an unserer Vision und unseren Ideen. In einem ersten persönlichen Gespräch hat er sich direkt eingebracht und mir seine Vorstellungen und Ideen erklärt.“

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Es folgten weitere, intensive Meetings, in denen immer klarer wurde: Ingo Freyer und die Basketball Akademie Hagen, das passt zusammen. Es mussten nur noch die Details geklärt werden. „Unser Ziel ist es, so viel Kompetenz wie möglich in die BBA zu bekommen, und die Verpflichtung von Ingo unterstreicht dies. Dass wir jemanden wie ihn verpflichten konnten, spricht für unser Konzept“, sagt Filippou.

Der Übergang vom Trainer zum Manager

Nach 17 Jahren auf der Trainerbank, davon die letzten zwölf im Basketball-Oberhaus, reizt Ingo Freyer die neue Aufgabe, als Manager ein professionelles Sportkonstrukt von Grund auf zu errichten. Mit seiner Expertise als hochrangiger Coach und ehemaliger Bundesliga- und Nationalspieler will er helfen, wo er nur kann. „Als ich als Trainer nach Hagen kam, habe ich schnell gemerkt, dass die Vereine hier sehr gute Arbeit leisten, aber dass es das Beste wäre, wenn man die Kräfte bündelt“, sagt Freyer im Gespräch mit unserer Redaktion. „Boele-Kabel und BG gehen nun diesen Schritt, und als Kosta und Mareike Barth mir davon erzählten, dachte ich nur: Wow, das ist eine geile Sache, die musst du unterstützen.“

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Darüber hinaus kann der gebürtige Wedeler auch akademische Fachkompetenz nachweisen: Ingo Freyer studiert Sportmanagement an der IST Düsseldorf, seinen Abschluss habe er so gut wie in der Tasche, sagt er. Als Funktionär soll der ehemalige Phoenix-Coach die BBA auf allen Ebenen weiterentwickeln, und zwar nicht nur sportlich, sondern insbesondere strukturell. Oder wie er selbst sagt: „Ich koordiniere das Ganze, ich motiviere, fördere, netzwerke, überwache und löse Probleme. Und das mit viel Leidenschaft und Geduld“, sagt Freyer.

Es sei wichtig, dass die klare Zukunftsvision der BBA auf bestimmte Säulen heruntergebrochen und konsequent umsetzt wird. Über die Dauer seines Engagements gibt es bislang noch keine Übereinkunft, so der neue BBA-Manager. „Ich sehe mich erstmal hier und freue mich sehr auf die neue Aufgabe.“

Gespräche zwischen Freyer und Phoenix Hagen

Dass Ingo Freyer einmal nach Hagen, in seine zweite Heimat, zurückkehrt, ist in der heimischen Basketball-Szene seit Jahren Thema und der Wunsch vieler Fans. Schließlich stieg Phoenix Hagen unter Freyer als Trainer und Steven Wriedt als Coaching-Assistent 2009 in die Bundesliga auf und spielte in der Eliteklasse so gut wie jede Saison angesichts überschaubarer finanzieller Möglichkeiten über dem Limit. 2013 erreichte man sogar die Playoffs. Nach der Insolvenz im Jahr 2017 verließ Ingo Freyer Phoenix Hagen – gezwungenermaßen.

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Eine Rückkehr zum Volmestädter Profiklub sei für ihn „natürlich“ ein Thema gewesen, bekennt Freyer, der Kontakt zu Phoenix sei nie abgerissen. Aber für welchen Verein er arbeite, das sei letztlich nicht entscheidend. „Ich will, dass wir den Standort der Region Hagen weiterbringen. Ob Phoenix, BBA oder Haspe 70, das spielt keine Rolle. Es geht um den Basketball in der gesamten Region. Das ist mir wichtig.“