Hagen. Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen verlängert mit Javon Baumann (28). Nach einer schwierigen Spielzeit will der Center sich wieder beweisen.

Am Montag übernahm Marcel Keßen den Instagram-Account von Phoenix Hagen. Der Center des Zweitligisten gab einen Einblick in seine alltägliche Routine als Basketball-Profi und beantwortete Fan-Fragen. Allerdings, und damit rechnete wohl niemand, gab Keßen auch eine ganz wichtige Information bekannt. „Ratet mal, wer nächstes Jahr auch dabei sein wird?“, fragte Keßen, nachdem er mit seinem Kopf durch das Guckloch einer Fotowand lugte. Durch das andere Loch blickte Javon Baumann, Keßens Centerkollege, der zwar nichts sagte, aber dessen freudiger Blick Aussage genug war.

Javon Baumann ein „vorbildlicher Profi“

Javon Baumann verlängerte seinen Vertag um ein weiteres Jahr, das gab Phoenix Hagen wenige Stunden nach dem Instagram-Scherz bekannt. Damit geht der 2,03 Meter große Center bereits in seine fünfte Saison in Folge für die Volmestädter Basketballer. „Dass Javon bei uns noch ein Jahr dranhängt, ist eine tolle Nachricht. Er ist ein vorbildlicher Profi, mit dem es eine Freude ist, auf dem Parkett in den Fight zu gehen“, freut sich Phoenix-Cheftrainer Chris Harris über den Verbleib von Baumann.

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Seit dem Neustart aus der Insolvenz ist Javon Baumann bei Phoenix der Arbeiter unter den Körben. Der 28-Jährige holt Rebounds und blockt Würfe, er ackert und stellt sich jedem Gegner in den Weg. Der Sohn einer deutschen Mutter und eines damals in Marburg stationierten US-Soldaten hat aber eine beschwerliche Spielzeit hinter sich.

Baumanns schwierige Corona-Saison

Eine Corona-Infektion schwächte den kräftigen Basketballer zunächst im November, ehe er sich eine hartnäckige Stirnhöhlenentzündung einfing, wegen der er sogar operiert werden musste. Baumann kam im Februar zurück und half seinem Team nach Kräften, allerdings agierte er oft behäbig und war konditionell nicht auf der Höhe. In durchschnittlich 16 Minuten erzielte Baumann 4,7 Punkte und griff sich 2,9 Rebounds, foulte allerdings auch 2,8 mal pro Partie.

„Javon war ein Spieler, der gesundheitlich von der Corona-Saison am meisten betroffen war und deshalb verständlicherweise auch die größten Schwierigkeiten hatte, wieder in Fahrt zu kommen“, erklärt Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel. Chris Harris versichert: „Javon arbeitet sehr fleißig daran, in der kommenden Saison wieder mehr als 100 Prozent geben zu können. Wir sind sehr optimistisch, dass Javon sportlich noch einen großen Schritt nach vorne machen kann.“

Sympathieträger und Liebling der Fans

Baumanns Wert für Phoenix Hagen bemisst sich indes nicht nur an den Werten, die auf einem Statistikbogen dokumentiert werden. Baumann ist Sympathieträger und Fan-Liebling. Einer, der mit seiner besonnenen Art ein Ruhepol im Team ist und mit guter Einstellung voran geht.

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Abseits des Basketballfeldes ist er ein kreativer Kopf, der gerne mal fürs ganze Team kocht. Aufsehen hat der 28-Jährige jetzt mit einem Kunstprojekt erregt: Baumann wird in diesem Sommer in Hagen ausgewählte Hausfassaden bemalen (Mural-Projekt). Dafür hat er sogar eine 80.000-Euro-Förderung an Land gezogen. „Mit seinen vielen Projekten und dem großen Netzwerk in Hagen ist Javon ein echtes Vorbild und ein wichtiger Baustein unserer Mannschaft“, hebt Chris Harris hervor.

+++ Kader-Info +++

Javon Baumann ist nach Paul Giese und Marcel Keßen der dritte Spieler von Phoenix Hagen, der seinen Vertrag verlängerte. Zudem haben Dominik Spohr und Jordan Iloanya noch Kontrakte für die nächste Spielzeit in der ProA.

Verlassen haben das Team hingegen Jannik Lodders (Karriereende) und Joel Aminu (Brose Bamberg).