Hagen. Die Strukturen der Basketball Akademie Hagen nehmen Formen an: Tobit Schneider schließt sich dem neuen Konstrukt an. Diese Funktion übernimmt er.

Die Basketball Akademie Hagen (BBA) steckt noch in den Kinderschuhen, aber das sportliche Leitungsteam nimmt Konturen an: Tobit Schneider (39) wird Koordinator für Leistungs- und Perspektivspieler. „Tobit war von Anfang an ein Wunschkandidat für das neue Konstrukt der BBA“, freut sich Kosta Filippou, der Initiator der Akademie, die von den Vereinen BG Hagen und SG VFK Boele-Kabel ins Leben gerufen wurde.

Tobit Schneider ein Wunschkandidat der BBA-Initiatoren

Geeignet für sein neues Amt ist Tobit Schneider in zweierlei Hinsicht: Der 39-Jährige ist zum einen selbst Basketballer und Coach, der die Trainer-A-Lizenz des Deutschen Basketball-Bundes besitzt. Und zum anderen ist der studierte Sportwissenschaftler als Lehrer für Sport und Erdkunde am Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) tätig. „Ich kann mir für diese Position niemand besseren als Tobit vorstellen. Er war auch von Anfang an begeistert von der Idee der Akademie“, rühmt Filippou seinen neuen Mitstreiter.

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In seiner Funktion als Koordinator für ambitionierte Basketballerinnen und Basketballer kommt auf Tobit Schneider eine wichtige Aufgabe zu: Er soll den Ü14-Jugendlichen der BBA dabei helfen, den schwierigen Spagat zwischen Schule und Leistungssport zu meistern. Schneider soll Schnittstelle und Mentor sein. Jemand, der für die Jugendlichen den Überblick behält. Der Lehrer weiß, dass volle Terminkalender und Leistungsdruck jungen Menschen merklich zusetzen können. Dass sie darunter leiden oder gar darunter zerbrechen, will Tobit Schneider verhindern.

Stressiger Alltag für junge Leistungssportler

„Die Schüler der Oberstufe haben aktuell G8 und somit einen sehr straffen Zeitplan. Sie müssen im Alltag Verzicht üben, um Schule und Sport unter einen Hut zu bekommen, was jede Menge Disziplin erfordert“, erklärt der THG-Lehrer. „Die Entwicklung der jungen Basketballerinnen und Basketballer verläuft wellenförmig. Es ist sinnvoll, sie in Form eines Mentorings zu betreuen und in Absprache mit den Jugendlichen und ihren Eltern den Tagesablauf zu planen.“

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Überzeugt habe ihn das Konzept der BBA, erklärt Schneider, weil BG Hagen und Boele-Kabel „die Initiative ergreifen und ihre Vereinsgrenzen öffnen, um unter einem neutralen Namen den Nachwuchs zu fördern“. Zudem sei es sinnvoll, junge Leistungsbasketballer nicht in mehreren Vereinen gleichzeitig unterzubringen, weil sonst zu viel an ihnen gezerrt werde. Jetzt seien viele helfende Hände gefragt, um die Aufbauarbeit für die Akademie zu leisten, „aber in all meinen Gesprächen mit Trainern und Experten im Hagener Basketball merke ich, dass wir mit der Akademie offene Türen einrennen und ein Zusammenschluss von Vereinen Sinn macht.“

Tobit Schneiders Werdegang

Mit dem Aufbau einer Leistungssport-Akademie hat Tobit Schneider übrigens schon Erfahrungen: Nach seinem Lehramtsstudium führte ihn sein Weg zunächst nach Ludwigsburg. Dort arbeitete er als hauptamtlicher Trainer und Nachwuchskoordinator der Basketball-Akademie von Bundesligist EnBW Ludwigsburg. Darüber hinaus war er in dieser Zeit als Verbandstrainer im Landesverband Baden-Württemberg tätig.

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Nach der Rückkehr in seine Heimat als Lehrer am THG, einer Hagener Partnerschule des Leistungssports, übernahm der 39-Jährige für zwei Spielzeiten das WNBL-Team des TSV Hagen 1860 und wurde im ersten Jahr deutscher Vizemeister, um in der darauffolgenden Saison den Titel nach Hagen zu holen. Von der Liga wurde er damals zum „Trainer des Jahres“ ausgezeichnet.

Als ProA-Trainer von Phoenix Hagen unbesiegt

Mit diesen Erfolgen ist Tobit Schneider an den letzten drei deutschen Jugendtiteln Hagens beteiligt. In der Spielzeit 2014/15 leitete er die Phoenix Hagen Ladies in der zweiten Bundesliga. 2015 übernahm er bei Phoenix zunächst den Bereich des Individualtrainings, zu Beginn der 2018/19 war er Co-Trainer bei Phoenix Hagen. Im November 2018 übernahm Schneider dann das ProA-Team als Interims-Headcoach, nachdem Kevin Magdowski gefeuert wurde. Unter seiner Leitung verlor Phoenix keine Partie. Die restliche Saison 2018/19 war Tobit Schneider als Co-Trainer von Chris Harris tätig, dann ging man getrennte Wege.

Als Spieler wurde der Sportwissenschaftler mit Brandt Hagen zweimal deutscher Jugendmeister und spielte danach Regionalliga und 2. Bundesliga. Sein basketballerisches Talent entdeckte vor 30 Jahren Boeles Sportkoordinatorin Mareike Barth bei einem Streetball-Turnier auf Emst.