Hagen. BG Hagen und Boele-Kabel erhalten viel Lob für die Basketball Akademie. Schließen sich mehr Klubs an? Haspe 70 sieht Kooperation eher skeptisch.

Zwei Großvereine, die ihre Kräfte bündeln und eine Basketball Akademie mit ehrgeizigen Zielen ins Leben rufen: Der Entschluss von BG Hagen und SG VFK Boele-Kabel, gemeinsame Sache zu machen und die Nachwuchsarbeit in Hagen neu zu definieren, hat in der heimischen Basketball-Szene hohe Wellen geschlagen. Die Telefone der Verantwortlichen glühten nach Bekanntgabe der Pläne. „Wir haben fast ausschließlich positives Feedback bekommen. Viele haben direkt angeboten sich einzubringen“, freut sich Kosta Filippou, Sportlicher Leiter der BG Hagen am Telefon, als er am Freitagmittag auf dem Sprung zu einem Sponsorengespräch ist.

Die Aufgaben der kommenden Wochen

Für Filippou und seine Mitstreiter eine Bestätigung ihres Vorhabens. Die Idee, im Hagener Nachwuchs-Basketball neue Wege zu gehen, kommt an. „Wir geben dem Ganzen bewusst einen einheitlichen Namen. Alle Vereine sollen sich gleichermaßen eingebunden fühlen. Letztendlich soll man sagen können: Diese Basketballerin oder dieser Basketballer kommt aus Hagen und wurde in Hagen ausgebildet, nicht bei Verein X oder Y“, sagt der Initiator der Basketball Akademie (BBA).

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In den kommenden Wochen sollen nach und nach feste Aufgabenbereiche und Köpfe, die sich dafür verantwortlich zeichnen, feststehen. Tobit Schneider und Alex Nolte werden neben Filippou und Mareike Barth zwei zentrale Figuren im Akademie-Konstrukt sein. Sobald das Organigramm steht, könne man auch auf andere Vereine zugehen und darüber verhandeln, ob diese nicht auch Teil der BBA sein wollen.

Noch kein Kontakt zu BG Harkortsee und TSV Hagen 1860

Die BG Harkortsee hat noch einige Jugendmannschaften, ebenso wie der TSV Hagen 1860. Allerdings sind es beim Verein von der Hoheleye in den letzten Jahren immer weniger geworden. Aus Kreisen beider Vereine ist zu vernehmen, dass es für sie zunehmend schwieriger wird, eine eigene Basketball-Nachwuchsabteilung zu stellen. Einer Fusion bzw. einer Spielgemeinschaft ist man wohl nicht abgeneigt. „Noch haben wir nicht mit ihnen gesprochen“, sagt Kosta Filippou, „aber die Kontakte werden wir sicher aufnehmen.“

SV Haspe 70 will erstmal abwarten

Kontakte hat es hingegen schon zum dritten Hagener Schwergewicht in Sachen Jugendbasketball gegeben: dem SV Haspe 70. Die 70er haben eine sowohl qualitativ als auch in der Breite stark aufgestellte Nachwuchsabteilung mit engagierten Trainern und ausgereiften Strukturen. Wie auch Phoenix Hagen, finden die Hasper Verantwortlichen das Leitbild der Basketball Akademie sinnvoll, wollen aber erstmal noch nicht mitmachen. „Grundsätzlich ist das eine super Idee“, sagt Michael Wasielewski, Jugendvorstand und Trainer der ersten Hasper Herren-Mannschaft.

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Er möchte die Entwicklungen der BBA aber erstmal abwarten. Zu viel sei zum jetzigen Zeitpunkt noch im Ungewissen, etwa die Besetzung des Vereinsvorstands. „Damit wir uns vorstellen können, mit BG und Boele an einem Strang zu ziehen, muss das Ganze transparent geschehen. Mit einem Plan, welche Ziele man mittel- und langfristig mit der Akademie verfolgt. Das Konstrukt muss stehen. Aber das sehe ich jetzt noch nicht.“ Der Hasper Jugendvorstand findet zudem, dass die anderen Vereine schon eher in die BBA-Pläne hätten miteinbezogen werden sollen.

Ist Hagen noch nicht so weit?

Die Idee einer gemeinsamen Hagener Jugendschmiede habe man auch schon in Haspe seit Jahren, sagt Wasielewski. Noch hätten viele Vereine bzw. Abteilungen ihre eigene Philosophien, an denen sie festhalten, und nicht den Mut zum Wohle der Jugendarbeit über den eigenen Schatten zu springen. „Damit so etwas klappt, muss jeder seine eigenen Befindlichkeiten etwas zurückstecken, dann kann man seine Kräfte bündeln und zusammen Ziele erreichen“, sagt Michael Wasielewski.

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Daher sei die Vision einer gemeinsamen Hagener Jugendförderung auch erstrebenswert. Aber: „Ich sehe noch nicht, dass wir in Hagen soweit sind“, sagt der Jugendvorstand der Eversbüsche. Er lasse sich jedoch gerne eines Besseren belehren, so das Hasper Urgestein Wasielewski: „Wenn die Akademie den Basketball in Hagen wirklich nach vorne bringen sollte, dann finden wir das klasse und dann machen wir auch gerne mit.“