Hagen. Alexander Becker ist bei Handball-Drittligist VfL Eintracht Hagen der Abwehrstabilisator. Am Samstag zweites Aufstiegsrunden-Spiel in Vinnhorst.

„Königstransfer, große Stütze, Sympathieträger.“ Lobende Worte erhielt Alexander Becker bei seinem Wechsel zum Handball-Drittligisten VfL Eintracht Hagen genügend. Doch der 29-jährige Ex-Kapitän des VfL Gummersbach, der auf die Erfahrung von 321 Erst- und Zweitligapartien blicken kann, ließ den Vorschusslorbeeren auch Taten folgen. Im Team von Trainer Stefan Neff etablierte sich der Kreisläufer zu einer festen Größe und gibt seiner Mannschaft gerade in der Abwehr Stabilität. Wer in den 1,98 Meter großen und kräftig gebauten Hünen rein läuft, kriegt blaue Flecken.

In der Aufstiegsrunde für die 2. Handball-Bundesliga tritt Becker mit seinen Mannschaftskollegen am Samstag um 18 Uhr beim TuS Vinnhorst an (sportdeutschland.tv). Im Gespräch mit unserer Redaktion spricht der gebürtige Mannheimer über Nervosität, seine Rolle im Team und darüber, wieso er nicht so oft in der Zeitung steht.

Alexander Becker, Sie haben kurz nach Ihrer Ankunft in Hagen im vergangenen Sommer gesagt, dass Sie positiv überrascht von der Stadt sind. Ist der Eindruck geblieben?

Alexander Becker Ja, auf jeden Fall. Zudem sind die Jungs alle top und der Verein arbeitet mit sehr professionellen Strukturen. Das macht es sehr angenehm. Also ja, der erste Eindruck hat sich weiter bewahrheitet.

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Aktuell sind Sie mit Ihrem Team in der Aufstiegsrunde aktiv, am Samstag steht das zweite Spiel beim TuS Vinnhorst an. Der Modus ist auch für Sie als sehr erfahrener Handballer Neuland. Wie gut sagt Ihnen dieser zu?

Letzten Endes ist es eine gute Lösung. Man kennt diesen Playoff-Gedanken ja ansonsten eher vom Eishockey und vom Basketball. Allerdings ist es schade für die Zuschauer, für die wäre es cool gewesen, dabei zu sein. Aber für uns Spieler ist es schon interessant, es sind Spiele, in denen es um alles geht. Wir wissen, dass auch jetzt jederzeit noch ein Abbruch kommen kann, aber solange wie wir können, wollen wir alles geben und auch in der Gruppe ganz vorne landen.

Sie hatten vor dem Saisonstart gesagt, dass Eintracht Hagen gegen jede Mannschaft gewinnen kann. Gehen Sie auch mit diesem Selbstbewusstsein in die Aufstiegsrunde?

Ich glaube nach wie vor an unsere Mannschaft und denke, dass wir alle Gegner schlagen können. Allerdings weiß ich auch, wie stark die anderen Teams sind. Wir begegnen allen mit Respekt und wissen auch, dass uns in der Aufstiegsrunde ein scheiß Tag eine Niederlage bringen kann.

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Der erste Schritt ist Ihnen beim Auftaktspiel schon einmal mit dem Sieg gegen den VfL Potsdam geglückt. War die Anspannung vor der Partie nach der langen Pause größer?

Ich habe davor schon ein leichtes Kribbeln verspürt. Man hat so lange keinen Wettkampf mehr gehabt, da ist die Nervosität ganz normal. Allerdings überwiegt deutlich die Freude darüber, endlich wieder loslegen zu können.

Wie wichtig war der Sieg zum Auftakt für das Selbstbewusstsein?

Es tat schon sehr gut, da geht man mental gestärkt in die nächste Partie. Allerdings muss man auch im Blick haben, dass es erst der erste Schritt war.

Wie würden Sie Ihre Rolle in der Mannschaft beschreiben?

Ich möchte Verantwortung übernehmen, besonders in kniffligen Situationen und gerade auch den jüngeren Spielern eine Hilfe sein. Zudem möchte ich im Abwehrblock ein verlässlicher Spieler sein. Das sieht man oft nicht, in die Zeitung schaffen es dann eher die Jungs, die vorne die Tore machen (lacht). Aber ohne eine gute Abwehr läuft es nicht.

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+++ Info +++

Auch beim zweiten Spiel in der Aufstiegsrunde muss Handball-Drittligist VfL Eintracht Hagen auf Lukas Kister verzichten. Der Rückraumspieler klagt weiter über Probleme mit dem Zehgelenk. „Es ist an sich keine schwere Verletzung, aber bereitet ihm Schmerzen beim Abrollen des Fußes“, sagt Eintracht-Trainer Stefan Neff, der seinen Spieler erstmal schonen will.

Mit dem TuS Vinnhorst wartet eine zum Teil noch unbekannte Mannschaft auf die Hagener. Die Hannoveraner waren bis zum Start der Spielzeit 2021/22 in der Staffel Nord-Ost eingruppiert. „Man hatte daher zuvor auch nicht so viele Erfahrungswerte“, erklärt Neff und ergänzt: „Am ersten Spieltag der Aufstiegsrunde hatten sie zudem spielfrei, da fehlt dann auch das Videomaterial.“

Dass der TuS, der in vier Jahren dreimal aufstieg, allerdings über eine starke Mannschaft verfügt, weiß der Hagener Trainer auch so: „Sie haben sehr starke individuelle Spieler.“