Gelsenkirchen/Hagen. Stühlerücken im Aufsichtsrat des FC Schalke 04: Warum der Hagener Axel Hefer (43) ins Kontrollgremium des Fußball-Bundesligisten zurückkehrt.

Auch im Aufsichtsrat von Fußball-Bundesligist Schalke 04 gibt es ein Stühlerücken – und das noch vor der Mitgliederversammlung am 13. Juni, bei der ohnehin fünf Mitglieder des Kontrollgremiums neu gewählt werden. Für diese zwei Monate kehrt jetzt der Hagener Axel Hefer (43) in den Aufsichtsrat zurück.

Gesenhues hat es sich mit Aufsichtsrat verscherzt

Hefer übernimmt den Platz von Stefan Gesenhues, der am 21. März aus dem Aufsichtsrat zurückgetreten war. Gesenhues hatte am 12. März gegenüber dem Aufsichtsrat offenbart, dass eine externe Gruppe Ralf Rangnick zum Sportvorstand auf Schalke machen möchte – damit überraschte er sein eigenes Gremium. Neun streitvolle Tage später legte Gesenhues sein Mandat nieder. Seine Amtszeit wäre aber ohnehin bei der anstehenden Mitgliederversammlung am 13. Juni ausgelaufen. Schalke wollte diesen Platz aber in den bis dahin verbleibenden zwei Monaten nicht unbesetzt lassen, und deswegen rückt nun Axel Hefer für diesen überschaubaren Zeitraum nach.

Der gebürtige Hagener ist auf Schalke kein Unbekannter, er war schon von 2014 bis 2017 Mitglied des Aufsichtsrates, wurde danach aber nicht wiedergewählt. Während seiner Amtszeit gab es Krach, man sah sich damals sogar vor Gericht. Der Schalker Ehrenrat warf Hefer vor, durch die Einschaltung eines Anwaltes Interna an diesen weitergetragen zu haben, und suspendierte den Geschäftsmann für drei Monate. Hefer klagte gegen den Rausschmiss und bekam Recht.

Kurioser Umstand hilft Hefer

Dass er nun die Gesenhues-Nachfolge antritt, ist einem kuriosen Umstand zu verdanken. Denn eigentlich rücken auf Schalke diejenigen nach, die bei den Wahlen der letzten Mitgliederversammlung auf den Plätzen drei und vier gelandet sind. Das waren bei der Versammlung 2019 Matthias Rüter und Ingolf Müller – sie sind aber schon durch die Rücktritte von Clemens Tönnies und Uwe Kemmer im Jahr 2020 in den Aufsichtsrat aufgerückt.

Auch interessant

Deswegen musste Schalke mögliche Nachrücker bei den Wahlen vorheriger Mitgliederversammlungen suchen. Eigentlich an der Reihe gewesen wären Thomas Wiese und Ilona Caroli (von der Wahl 2018). Sie hatten aber kein Interesse, als Spät-Berufene nun doch noch einzusteigen. Deswegen ging Schalke bis zur Wahl 2017 zurück und stieß dabei auf Axel Hefer als Nachrücker.

Hefer wollte ohnehin zurück

Hefer wollte ohnehin 2021 in den Aufsichtsrat zurückkehren, er hat seine Bewerbung bereits eingereicht. Allerdings hat der Wahlausschuss noch nicht entschieden, wer wirklich zur Wahl 2021 zugelassen wird. Zumindest für zwei Monate ist Axel Hefer aber jetzt dabei.

Seit fast zwei Jahren ist der 43-jährige Familienvater CEO der Reisesuchmaschine Trivago. Im selben Unternehmen war er zuvor Finanzchef.