Herdecke/Wetter. Aufstiegsrunde, Ligapokal oder weitere freiwillige Handball-Pause? So planen die heimischen Teams, wenn noch Handball gespielt werden kann:
Aufstiegsrunde, Ligapokal oder weitere freiwillige Handball-Pause? Nach dem Beschluss des Präsidiums im HV Westfalen, dass eine Saisonfortsetzung nicht möglich sein wird, weil auch im März kein Spielbetrieb möglich sein werde, bieten sich den höherklassigen Handball-Teams drei Optionen. Falls in der stark von der Corona-Pandemie beeinträchtigten Saison 2020/21 überhaupt noch gespielt werden kann. So planen die Landesliga-Teams der HSG Herdecke/Ende (Herren) und HSG Wetter/Grundschöttel (Frauen):
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Das Portal „Handball4all“ listet unverdrossen die anstehenden Spiele auf, auch für das kommende Wochenende. Da stünde für die Frauen der HSG Wetter/Grundschöttel am Samstag die Auswärtsaufgabe bei der SG Attendorn/Ennest an, die Herren der HSG Herdecke/Ende würden tags darauf den TV Lössel empfangen. Tatsächlich gab es schon seit dreieinhalb Monaten keine Landesliga-Spiele mehr, die Teams verabschiedeten sich nach nur zwei Spieltagen Mitte Oktober zunächst in die Herbstferien und dann in den erneuten Lockdown. Nun steht auch fest, dass die aktuelle Saison auch nicht mehr mit einer Einfachrunde fortgesetzt wird. „Wir haben nunmehr Gewissheit. Selbst für den optimalen Fall, dass die Inzidenzwerte bis Mitte Februar soweit runter gehen, dass die Behörden ein Mannschaftstraining in der Halle erlauben würden, verbleibt nicht ausreichend Zeit, um sich auf eine Fortsetzung der Saison bis zu den Sommerferien vorzubereiten“, erklärte Andreas Tiemann, Vize-Präsident Spieltechnik im HV Westfalen.
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Damit ist klar, dass es in der Saison 2020/21 keine Absteiger geben wird und die Teilnahme an einem noch möglichen Spielangebot ab April für alle Mannschaften freiwillig sein wird. Aber Handball gespielt werden soll noch, der Verband sehe es nicht nur aufgrund seiner Satzung als seine Aufgabe an, einen Spielbetrieb zu ermöglichen und zu organisieren. Und habe dafür die Weichen gestellt, sobald es aufgrund der Pandemielage wieder sicher möglich sei. Dann können die aufstiegswilligen Teams in Ober-, Verbands- und Landesliga an einer Aufstiegsrunde teilnehmen, für alle anderen werde ein Ligapokal in kleinen regionalen Gruppen organisiert. Der Meldetermin dafür werde mit den Vereinen noch besprochen.
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HSG Herdecke/Ende
Kann noch Handball gespielt werden, tendieren die mit einem Sieg und einem Remis in die Saison gestarteten Herdecker Herren zur ambitionierteren Runde. „Es war von vornherein klar, dass wir an einer Aufstiegsrunde teilnehmen wollen“, formuliert es HSG-Vize Werner Kreft, der Sportliche Leiter Stephan Hellwig ist da noch etwas zurückhaltender. „Wir müssen uns noch abstimmen, es ist ja noch Zeit bis zu einem möglichen Meldetermin im März“, sagt er, „aber die Tendenz geht schon klar in Richtung dieser Wettkampfrunde, wenn denn wieder gespielt werden sollte.“ Unter Sportlern sei Wettbewerb beliebter als Freundschaftsspiele. „Mit den Aufstiegs-Playoffs käme ja auch eine Möglichkeit, die man vor der Saison gar nicht auf dem Zettel hatte“, sagt Hellwig: „Und selbst wenn die Chancen auf einen Aufstieg auch gering sind, kann sich eine Mannschaft in solch einer Runde ja besser entwickeln.“
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Hellwig verweist aber auch auf höheren Aufwand etwa in der Trainingsvorbereitung („Vier Wochen vorher müsste Training in der Halle wieder möglich sein. Bei einem Kaltstart wäre die Verletzungsgefahr zu groß“) und höhere Kosten bei der Teilnahme an einer Aufstiegsrunde. Die Fahrten wären weiter, da staffelübergreifend gespielt würde, zudem verlangt der Verband von den Klubs ein Test-Konzept mit Corona-Schnelltests vor dem Spiel in der Halle. Nach bisherigen Erfahrungen kommen auf die Vereine da zusätzliche Kosten von etwa 200 Euro pro Spiel zu, während Zuschauer-Einnahmen fehlen.
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HSG Wetter/Grundschöttel
Kein Thema wäre die Aufstiegsrunde für die Damen der HSG Wetter/Grundschöttel, die mit 2:2 Punkten in die Landesliga gestartet sind. „Wenn alle fit und gesund wären, hätten wir darüber nachgedacht, wir haben ja eine richtig gute Mannschaft gehabt“, räumt Trainer Michael Wieczorek ein. Aber in der Konstellation besteht das Team aktuell nicht mehr, da einige Lehrerinnen sich angesichts der beruflichen Situation in der Corona-Pandemie momentan zurückgezogen haben und zwei Spielerinnen schwanger sind.
Für Wetters Herren wäre Aufstiegsrunde Thema
Nach dem Handball-Verband Westfalen muss auch der Handball-Kreis Hagen/Ennepe-Ruhr entscheiden, wie es mit der laufenden Saison auf Kreisebene und - im Verbund mit den Nachbarkreisen - in den Bezirksligen weitergehen soll. In den Kreisligen und Kreisklassen sowie bei der Jugend hatten im Herbst noch keine Spiele stattgefunden.
„Ich gehe davon aus, dass der Kreis nachzieht“, geht André Heer, Herren-Spielwart der HSG Wetter/Grundschöttel, im Handball-Kreis von einer ähnlichen Lösung wie auf Verbandsebene aus und sagt für die HSG-Herrenteams: „Wir würden in eine Aufstiegsrunde wollen, wenn es die auf Kreis- und Bezirksebene geben sollte.“
„Jetzt ist unser Plan, höchstens an der Spaßrunde teilzunehmen und so ein paar Freundschaftsspiele zu machen“, sagt Wieczorek. Allerdings seien die vom Verband vorgesehenen Corona-Schnelltests eigentlich nicht finanzierbar, auch wenn er aus sportlicher Sicht gerne Spiele bestreiten würde: „Da bereiten wir uns lieber auf eine hoffentlich normale nächste Saison vor.“ Die Testkosten habe man noch nicht genau kalkuliert, sagte HSG-Spielwart André Heer, betonte aber auch: „Wenn Mannschaften spielen wollen, finden wir einen Weg.“