Herdecke. Wandern und dabei Rätsel lösen: Die Handballer der HSG Herdecke/Ende finden zwischen Bleichstein und Hohensyburg Maskottchen “Horst“.
Die Skiregionen im Sauerland beklagen sich seit Wochen über die vielen Wanderer und Rodler aus anderen Orten des Landes, die Fahrt nach Winterberg ist also keine Option. Warum also nicht in den heimischen Wald? Gerade am vergangenen Wochenende lag auch dort eine dünne Schneeschicht, die sich von den romantischen Winterlandschaften im Sauerland nur unwesentlich unterschied - bestes Wetter also für den von den Handballern der HSG Herdecke/Ende ins Leben gerufenen Vereins-Wandertag „Findet Horst“. Familien oder Zweierteams machten sich auf den Weg und erwanderten die rund 14 Kilometer lange Strecke vom Bleichstein zur Hohensyburg und wieder zurück. Auf dem Weg durch das verschneite Herdecke und den südlichen Teil der Dortmunder Hochlagen mussten die Teilnehmer Aufgaben lösen und entdeckten so manche Spur, die zu Maskottchen Horst führen sollte.
Es sollte ein Wandertag werden
Die HSG Herdecke/Ende ist auch während der pandemiebedingten Unterbrechung alles andere als tatenlos. Immer wieder versuchen die Verantwortlichen, durch verschiedenste Events, die Mitglieder bei Laune zu halten. So wurde auch für den Wandertag wieder gemeinsam überlegt: „Wir haben in einer Videokonferenz mit dem gesamten Trainerstab überlegt, was wir tun können, um das Unerträgliche erträglicher zu machen. Es sollte Mannschafts übergreifend sein", erklärt Werner Kreft, Vize der HSG Herdecke/Ende. Oliver Kopp, Trainer der HSG-Reserve, und Kreft hatten beide über einen Wandertag nachgedacht: „Oliver und ich schlossen uns kurz und merkten, dass unsere Ideen quasi identisch sind. Dann sind wir ins Detail gegangen", so Kreft. Als klar war, dass es diesmal ein Wandertag werden sollte, arbeitete man kurzerhand die Route aus und entwickelte die Aufgaben, sowie das Motto: „Findet Horst“.
Sportlich oder moderate Route
Da wegen Corona eine gemeinsame Wanderung natürlich nicht möglich war, entwickelte der Verein ein Konzept, welches sich mit den Corona-Auflagen vertrug. Gestartet werden konnte zwischen neun und zwölf Uhr. Gelaufen werden durfte jedoch nur als Familie oder in Zweierteams. „Die einzige Möglichkeit, im Moment etwas Sportliches zu machen, ist rauszugehen, dorthin wo man wenig andere trifft. Und dann brauchten wir noch etwas, wo alle mitmachen können – so kamen wir auf das Wandern", so Kreft. An der Bleichsteinhalle waren Informationen ausgehängt. Die Wanderer konnten sich über einen QR-Code ihre Route auf das Handy laden. Eine sportliche und eine moderate Runde standen zur Auswahl. Zusätzlich fanden sich an der Halle noch weitere Informationen und die Aufgabenstellungen, die auf dem Weg gelöst werden sollten.
Rätsel aus der Heimat
Mit den nötigen Informationen auf dem Smartphone ging es also los in den Wald zum Speicherbecken. Immer wieder hinterließ Maskottchen Horst Spuren auf dem Weg, in Form von Bildern von sich. Mit den ersten Kilometern mussten auch bereits die ersten Fragen beantwortet werden. Thematisch beschäftigten diese sich vor allem mit regionalen Einzigartigkeiten. „Wir wollten die Motivation erhöhen. Einfach nur die Strecke abgehen, ist für viele nicht motivierend genug", erklärt Kreft. So wurden beispielsweise Fragen zur ehemaligen Vogelwarte am Speicherbecken in Herdecke oder zu den Figuren des Denkmals an der Hohensyburg gestellt. „Wenn man den Grips anstrengen muss und so Dinge herausbekommt, die man vorher nicht kannte, lernt man somit die Heimat auch besser kennen. Wir leben an einem geschichtsträchtigen Ort", so Kreft.
Maskottchen Horst wartete an der Hohensyburg
An der Hohensyburg angekommen, wartete dann auch Maskottchen Horst auf die Teilnehmer. Um zu beweisen, dass man die Strecke auch wirklich gelaufen ist, wurde im Vorhinein darum gebeten Fotos von sich und Horst in eine WhatsApp-Gruppe zu posten. Dem Wunsch sind viele Teilnehmer nachgekommen. Bei der Wanderung gab es jedoch keine Sieger, der Spaß stand im Vordergrund. „Es wurden viele Fotos gemacht. Das beweist, dass Horst unabhängig vom Alter für viele interessant ist", sagt Kreft zufrieden, „in der Durchmischung der Teilnehmer hat sich der Verein abgebildet. Das ist ein schönes Ergebnis.“
Wandertag etablieren
Die Teilnehmerzahl können die Organisatoren grob überschlagen: „Wir haben das zahlenmäßig nicht erfasst. Und das ist auch irrelevant. Anhand der Teilnehmer in der WhatsApp-Gruppe gehen wir von ca. 50 Wanderern aus", so der Vereins-Vize. Das Feedback war durchweg positiv und eine Wiederholung ist nicht ausgeschlossen. „Das war ein wunderbares Werk von Zusammenarbeit. Es sprudeln viele Ideen im Verein. Es kommt bestimmt wieder die Zeit, wo man den Gedanken aufgreifen kann. Und warum in der Zukunft nicht einen traditionellen Wandertag etablieren", fragt Kreft.