Hagen. Center Javon Baumann könnte Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen noch länger fehlen. Die Verantwortlichen sondieren den Markt nach Optionen.
Rund ein Saisondrittel ist vorüber, die Bilanz nach zehn gespielten Partien in der 2. Basketball-Bundesliga ProA fällt für Phoenix Hagen überaus nüchtern aus. Die 75:96-Packung am Samstagabend gegen Jena war die bereits siebte Niederlage der Mannschaft von Trainer Chris Harris. Nur Nürnberg und Ehingen stehen in der Tabelle hinter den Volmestädtern, die sich die Playoffs als Ziel gesetzt haben.
Allerdings zeigt sich auch: In dieser Spielzeit, in der die Corona-Pandemie alles überschattet, treten bislang nur wenige Teams wirklich souverän auf. Überraschungen stehen an der Tagesordnung.
Baumann wird am Montag erneut untersucht
Die Hoffnungen auf die Endrunde, an der die acht erstplatzierten Teams teilnehmen dürfen, sind noch lange nicht begraben, doch die Sorgen um die Hagener Schwächen unterm Korb bleiben bestehen. Center Javon Baumann, der wegen seiner Stirnhöhlenentzündung schon das fünfte Spiel in Folge verpasste, unterzieht sich am Montag erneut einem MRT.
Sollte sich seine Entzündung zurückgebildet haben, „wird er weiter konventionell mit Antibiotika behandelt und könnte zum Ende der Woche wieder ins Training einsteigen“, erklärt Phoenix-Trainer Chris Harris. Sollte die Entzündung jedoch weiter bestehen bzw. sich verschlimmert haben, müsste der Center wohl operiert werden. In diesem Fall würde Baumann zwischen vier bis sechs weitere Wochen ausfallen.
Phoenix sondiert Markt nach Center
Letzteres Szenario wäre für das ohnehin auf den großen Positionen dünn besetzte Team von Phoenix Hagen eine Hiobsbotschaft. Und deshalb erwägt man beim Zweitligisten auch eine Nachverpflichtung. „Wir werden Augen und Ohren offen halten und im Rahmen unserer Möglichkeiten versuchen, den Kader mit einem weiteren Spieler zu verstärken. Bei der Vielzahl an verletzten bzw. angeschlagenen Spielern und mit der Aussicht, dass noch zwei Drittel der Saison zu spielen sind, bedarf es einer weiteren Option, um siegfähig zu bleiben“, erklärte Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel.
Man werde Ausschau nach einem reboundstarken „Big Man“ halten, bestätigte auch Harris, allerdings werde man nichts erzwingen. „Wir sondieren den Markt. Wir wären fahrlässig, wenn wir dies nicht tun würden. Wenn uns eine Verpflichtung sehr sinnvoll erscheinen sollte, dann würden wir nicht nein sagen.“ Allerdings würden sich die Nachverpflichtungs-Bemühungen im Falle einer zeitigen Rückkehr Baumans erübrigen. Harris: „Wir sind nicht verzweifelt. Wir glauben an unsere Jungs, die wir jetzt haben. Und wenn wir wieder einen halbwegs geregelten Spielbetrieb haben, dann werden wir mit unserem Kader durch die Saison kommen.“
Delaney kehrt wohl bald zurück
Zuversichtlicher sind die Phoenix-Verantwortlichen was die Genesung von Cameron Delaney betrifft. Der US-Guard, bislang einer der solidesten Hagener Akteure, verletzte sich in Kirchheim an seiner rechten Hand und saß gegen Jena mit einem Verband in zivil auf der Bank. „Es war eine kurzfristige Entscheidung, ihn nicht spielen zu lassen“, erklärte Phoenix-Pressesprecher Frank Zacharias. „Cameron sollte schon bald wieder fit sein.“