Herdecke. Die Zwischenbilanz von Fußball-A-Kreisligist TSG Herdecke fällt bescheiden aus. Nach der Zwangspause will man am Bleichstein angreifen.
Die Zwangspause begann für Fußball-A-Kreisligist TSG Herdecke eine Woche früher als für viele Konkurrenten. Da ein Akteur von Gegner TSG Sprockhövel II am achten Spieltag starke Corona-Symptome zeigte, wurde die Partie am Bleichstein abgesetzt. Somit hat die Mannschaft des neuen Trainers Marcel Brandenstein erst sieben Spiele absolviert, ist im jetzt mindestens bis Jahresende andauernden Lockdown aktueller Tabellenelfter. Die Zwischenbilanz:
Auch interessant
So ist die Lage
Nach dem missglückten Saisonstart mit der 3:5-Niederlage bei Aufsteiger Fichte Hagen II schien es für die TSG doch wie erhofft besser zu laufen, denn es folgte der überraschende Heimsieg gegen das Spitzenteam TuS Ennepetal II. „Die Niederlage in Fichte war nach der gelungenen Vorbereitung natürlich ein herber Rückschlag“, sagt Brandenstein im Rückblick. „Wie wir eine 3:1-Führung in der letzten Viertelstunde noch aus der Hand geben konnten, war schon ziemlich naiv. Zumal wir davor wirklich nicht schlecht gespielt hatten.“ Gegen Ennepetal und eine Woche später in Silschede (3:1) holte die Brandenstein-Truppe dann die beiden einzigen Siege. Es folgte das 1:1 gegen FC Gevelsberg-Vogelsang, dann gab es die Niederlage in Rüggeberg (2:4) und in den Derbys daheim gegen Wengern (1:3) und in Volmarstein (0:1). „Den Punkt gegen Gevelsberg haben wir aufgrund zahlreicher Ausfälle nur mit Unterstützung aus der dritte Mannschaft geholt, danach haben wir in Rüggeberg die schlechteste Saisonleistung geboten“, blickt Brandenstein zurück. „Die Derbys wollten wir dann unbedingt für uns entscheiden, aber die Gegner waren ganz einfach abgezockter als wir.“
Auch interessant
So waren die Erwartungen
Nach den Abgängen vor der Saison, dem Rücktritt von Frank Colapietro, neuen Trainern und neuen Ideen ist die Saison bislang eher ernüchternd verlaufen. „Wir hatten uns natürlich ein paar Punkte mehr erhofft“, so Brandenstein. „Leider haben uns die vielen Verletzungen zurückgeworfen. Das soll jetzt keine Ausrede sein aber die Jungs fehlten ja nicht nur in den Spielen, sondern auch im Trainingsbetrieb und nur da kann man intensiv an den Fehlern arbeiten und sie abstellen.“
Auch interessant
Was lief gut?
Schon vor Saisonbeginn hatte Brandenstein angekündigt, dass die TSG zukünftig wieder verstärkt auf Spieler aus der eigenen Jugend setzen möchte. „Während der ersten Spiele haben sich vor allem Jonas Frömming, Felix Grewe und Tom Lucca Wyludda zu unverzichtbaren Spielern entwickelt“, lobt der Trainer die ehemaligen Spieler aus der Herdecker Jugend. „Das freut uns hier natürlich sehr.“
Auch interessant
Was muss besser werden?
Für die Zukunft ist Brandenstein trotz der mageren Punkteausbeute nicht bange. „Mit der Rückkehr einiger Leistungsträger werden wir uns hoffentlich stabilisieren können. In vielen Spielen waren wir nicht so weit weg, um Punkte zu holen. Dafür müssen wir an unserer Chancenverwertung arbeiten und weiter unsere Spielidee verfolgen“, so der Trainer. „Leider haben wir es bisher nicht geschafft, die Inhalte aus dem Training im Spiel umzusetzen. Da fehlt es noch am Erkennen von Räumen, konzentriertem Passspiel und taktischen Laufwegen, daran werden wir arbeiten.“
Auch interessant
Was läuft im Lockdown?
Für die lange fußballlose Zeit haben sich Brandenstein und sein Co-Trainer Mehmet Yilmaz etwas Besonderes überlegt. „Es wäre ja doof, wenn die Jungs sich jetzt mehrere Wochen nicht sehen würden, so ist die Idee mit dem Cyber-Training entstanden“, berichtet Brandenstein. „Am letzten Donnerstag hat die erste Einheit zu Hause stattgefunden und der Versuch hat allen gefallen. Das wollen wir jetzt erstmal fortführen.“
Drei Punkte vor Abstiegsrängen
In der Fußball-Kreisliga A2 rangiert die TSG Herdecke mit sieben Punkten aus sieben Spielen - resultierend aus zwei Siegen, einem Remis und vier Niederlagen - auf Platz elf. Das Team von Trainer Marcel Brandenstein hat aber noch immer drei beziehungsweise vier Punkte mehr als SW Silschede (16.) und der FC Wetter II (17.) auf den beiden Abstiegsplätzen.
Beste TSG-Torschützen bisher sind Tom-Luca Wyludda (4) und Dennis Madeo (3).
Ziele für den Rest der Saison
Das Gesamtbild mit dem aktuellen Tabellenplatz elf in der Kreisliga A2 sei am Bleichstein natürlich zunächst frustrierend, räumt Brandenstein ein, zieht daraus aber jede Menge Motivation. „Nach der Pause wollen wir noch einmal richtig angreifen. Mit den Rückkehrern werden wir mehr Optionen haben und uns zielorientierter zeigen“, ist der TSG-Coach sich sicher. „Mit der nötigen Geduld werden wir auch Fortschritte machen, Talent ist auf alle Fälle genug vorhanden.“ Trotzdem würde sich Brandenstein aber auch über den ein oder anderen Neuzugang in der Winterpause freuen. „Natürlich halten wir auch die Augen offen und wenn wir jemanden für geeignet halten, uns zu verstärken, sagen wir nicht nein. Ich bin aber auch vom jetzigen Kader überzeugt.“