Wetter. Vor dem Derby beim FC Herdecke-Ende wurde Bezirksligist FC Wetter durch den Lockdown gestoppt. So sieht die Zwischenbilanz des Teams aus.
Das Derby stand an am Sonntag, im Kampf um Punkte erstmals seit 2013. Doch bevor Bezirksligist FC Wetter beim Aufsteiger FC Herdecke-Ende um die Spitzenposition im heimischen Fußball spielen konnte, wurden die Kicker vom zweiten Lockdown ausgebremst. Der gibt die Gelegenheit, eine Zwischenbilanz für die Teams aus Herdecke und Wetter zu ziehen, die bisher ein Viertel der Saison 20/21 ausspielen konnten. Ex-Landesligist Wetter macht den Anfang:
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So ist die Lage
Schwache Saisonvorbereitung mit dem 1:10 gegen die SG Welper als Tiefpunkt, mäßiger Liga-Start, dann kräftig aufgedreht: Konstanz zeigte der FC Wetter bisher nicht unbedingt, nach zwischenzeitlich sechs Spielen ohne Niederlage hat sich das Team der Trainer Semin und Fadil Salkanovic aber zu einem Spitzenteam der Bezirksliga 6 entwickelt, nach acht Spielen ist man mit 14 Punkten Tabellenvierter. Und Klubchef Fatih Esbe lobt: „Nach der katastrophalen Vorbereitung waren wir alle positiv überrascht. Und bis auf das letzte Spiel haben die Jungs das sehr gut gemacht.“ Dort nämlich patzte der FC auf dem Harkortberg gegen den bisher auf einem Abstiegsplatz rangierenden TuS Ennepe mit 0:4.
Mit 14 Punkten Vierter
In der Fußball-Bezirksliga 6 rangiert der FC Wetter mit 14 Punkten aus acht Spielen auf Platz vier hinter dem FSV Gevelsberg (7, 18), SV Deilinghofen-Sundwig (7,17) und dem SSV Hagen (6, 14).
Wetter spielte bisher gegen FSV Gevelsberg (1:2), bei SC Hennen (4:3), gegen BW Voerde (1:0), bei Hellas/Makedonikos Hagen (2:1), bei SSV Kalthof (1:1), gegen Sinopspor Iserlohn (5:2), bei SSV Hagen (2:2) und gegen TuS Ennepe (0:4).
Wie er führt auch Coach Fadil Salkanovic die deftige Heimschlappe auf die mangelnde Einstellung der Spieler zurück. „Das 0:4 passt nicht zu unserem Saisonverlauf“, sagt er, „das Spiel müssen wir abhaken. Da haben die Jungs gedacht, es geht von selbst, und konnten dann den Schalter nicht mehr umlegen.“ Grundsätzlich aber attestiert er seinem Team, das von Verletzungsausfällen und dem Abgang von Torjäger Kasim Osmic geschwächt wurde, eine sehr positive Entwicklung: „Wir machen Riesenschritte. Aber ich sehe uns noch nicht ganz oben.“
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So waren die Erwartungen
Nach dem Abstieg aus der Landesliga und permanentem Abstiegskampf in der letzten Saison wollte man beim FC Wetter in der Saison 2020/21 nicht mehr zittern müssen. Ein einstelliger Platz war das Ziel des erstmals seit langem nur auf wenigen Positionen veränderten Teams vor dem Saisonstart. „Über diesen Erwartungen liegen wir definitiv drüber“, sagt Salkanovic.
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Was lief gut?
Lediglich drei Zugänge verzeichnete man, alle drei schlugen gut ein. Etwa der von A-Kreisligist Vorhalle 09 gekommene Verteidiger Yassine Benkaddour, der sieben der bisherigen acht Spiele mitmachte. „Er hängt sich voll rein, überzeugt durch Willen und Engagement“, lobt Salkanovic. Auch der vom SSV Hagen geholte Marc Biesemann, davon ist Salkanovic überzeugt, hätte einen festen Platz im Team, wenn er sich nicht schon im zweiten Spiel inHennen einen Muskelfaserriss zugezogen hätte. Und Torwart Tim Becker war gesetzt, ehe bei ihm nun auch ein Muskelfaserriss diagnostiziert wurde, ihn ersetzt Jamie Amstutz. „Für Tim kommt der Lockdown zur richtigen Zeit“, sagt Salkanovic. Positiv bemerkt der FC-Coach die verbesserte Chancenverwertung. „Darauf haben wir im Training aber auch den Fokus gelegt“, sagt er. Gerade die formstarken Ibo Ibrahem und Justin Tyler hätten das gut umgesetzt.
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Was muss besser werden?
Stabil sei seine Mannschaft noch nicht, räumt Fadil Salkanovic ein. Es falle ihr schwer, sich auf veränderte Spielsituationen einzustellen. Und er vermisse die Eigenmotivation. „Semin und ich müssen die Jungs noch viel motivieren, sie erwarten zu viel von den Trainern“, beklagt er: „Früher sind wir doch auf den Platz gegangen und wollten um jeden Preis gewinnen. Wir brauchen mehr Gier auf drei Punkte.“
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Was läuft im Lockdown?
Vor der Zwangspause haben alle FC-Spieler vom Trainergespann Pläne bekommen, sich fit zu halten, an den Grundlagen zu arbeiten. „Und ein paar zuletzt verletzte Spieler haben etwas ausführlichere Programme erhalten“, sagt Fadil Salkanovic, der überzeugt ist: „Semin und ich sehen nach zehn Minuten Training, was die Jungs gemacht haben.“ Wobei er noch nicht davon überzeugt ist, dass es im Dezember mit Training und Spielen weitergeht: „Und ein Kaltstart wäre brutal, vor dem ersten Spiel bräuchte man schon 14 Tage Training.“
Ziele für den Rest der Saison
In der Rückrunde erwarten die Wetteraner mit Samir Hammouda einen wichtigen Spieler nach Knöchelbruch zurück im Team, zudem hofft man auf zwei, drei Neuzugänge. „Damit wir mehr Qualität ins Team kriegen“, hofft Salkanovic: „Von den Neuzugängen ist dann auch abhängig, ob wir uns neue Ziele setzen. Wenn wir gute bekommen, können wir vielleicht etwas weiter oben angreifen.“