Hagen. Basketball-Regionalligist BG Hagen verliert nach unterirdischer zweiter Hälfte gegen Herford mit 80:97. Trainer Filippou findet deutliche Worte.

Es sah vielleicht nicht filigran aus, was Dainius Zvinklys da in der 38. Minute machte. Der litauische Basketballer verlegte dreimal hintereinander einen Korbleger, aber jedes mal griff er sich den Rebound und setzte beharrlich nach. Seinen Gegenspielern der BG Hagen blieb es nur übrig, den kräftigen Flügelspieler mit einem Foul zu stoppen, und ihn an die Freiwurflinie zu schicken. Zvinklys lächelte nur verschmitzt. Ihm war es ziemlich egal, denn seine BBG Herford führte vorentscheidend mit 93:77, und egal wer Zvinklys an diesem Abend verteidigte: Stoppen konnte ihn niemand.

BG-Trainer Filippou kritisiert Auftritt

Die Herforder gewannen das Freitagabendspiel der 1. Regionalliga in der Otto-Densch-Halle mit 97:80 (43:49), weil sie härter und selbstbewusster spielten. Und weil sich die Gastgeber erneut einen „Blackout“ leisteten, den man sich nicht so recht erklären kann.

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„Wir sind mit Herford lange auf Augenhöhe, machen ein gutes Spiel, aber brechen dann zusammen“, ärgerte sich BG-Trainer Kosta Filippou, der nach der denkwürdigen Niederlage noch lange mit seiner Mannschaft in der Kabine redete. „Wir müssen herausfinden, woran das liegt. Bei uns klappte ja gar nichts mehr, weder das Spielerische noch die Einstellung stimmten. Daher gehen wir aus diesem Spiel mit einem ganz schlechten Gefühl.“

Yannick Opitz und Co. starten gut

Dabei sahen die Zuschauer zunächst ein munteres Spiel, das Angelos Theodoridis mit einem Korbleger zum 2:0 eröffnete. Den neuen BG-Center konnte Herford zu Beginn nur schwer vom Brett fernhalten, aber im Angriff lief es für die Gastgeber vor allem von jenseits der 6,75-m-Linie prächtig. Das galt besonders für BG-Kapitän Yannick Opitz, der in der zehnten Minute zum 26:23 und in der zwölften Minute zum 32:25 traf. Oscar Luchterhandt bestrafte die Gäste ebenfalls dafür, dass sie ihn völlig offen stehen ließen, und vollendete aus der Distanz zum 40:32 (17.).

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Das Problem des Filippou-Teams: Man hatte große Schwierigkeiten, die großen und kräftigen Herforder vom Korb fernzuhalten, und so hielten sich die Gäste im Spiel. Der ehemalige Phoenix-Guard Ole Wendt – zwar nicht so groß, dafür hartnäckig – traf zum Ärger von BG-Coach Filippou im Nachfassen zum 40:35 trotz Fouls. Mit einem gerechten 49:43 ging es in die Halbzeit.

Herford macht viel Druck auf BG-Aufbau

Nach der Pause taten sich die Hausherren ganz schön schwer, in einen Rhythmus zu kommen. Viele Pässe landeten im Aus oder beim Gegner, und auch die Würfe wollten nicht mehr fallen. Herford machte enormen Druck auf den BG-Aufbau, während die physisch spielenden Herren Zvinklys (28 Punkte), Volkus (15) und Brinkmann (13) ihre Qualität am Brett durchsetzten.

Volkus erzielte sieben Punkte in Serie (64:67/29.), und als die letzte Viertelpause anbrach, war das Spiel völlig offen. „Wir waren unterm Korb nicht präsent genug. Und Herford hat das gut gemacht“, zollte Filippou Respekt.

BG Hagen geht in viertem Viertel unter

Anstatt einer spannenden Schlussphase sahen die BG-Fans, wie ihr Team in sich zusammenfiel, während die Gäste die berühmte Schippe drauf legten und völlig dominierten. „Wir haben uns komplett hängen lassen“, monierte Filippou. Mit 29:12 ging das letzte Viertel an Herford. Als Brinkmann freistehend zum 91:75 traf (37.), hatte der BG-Trainer genug gesehen und wechselte seine jungen Bankspieler ein.

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Viel Zeit, um die Gründe für ihren erneuten Blackout zu erforschen, bleibt den BG-Spielern nicht. Schon an diesem Sonntag gastiert man beim TSV Bayer Leverkusen II (16 Uhr).

BG: Ligons (10), Philipp (3), Opitz (11), Fritze (9, 7 Assists), Spitale (2), Nedzinskas (7), Loch (9), Fuhrmann (10), Schlink, Theodoridis (8, 6 Rebounds), Luchterhandt (11), Krichevski.

Herford: Zvinklys (28, 13 Rebounds, 10/14 Feldwürfe),
Jaschweski (4), Post (5), Svinger (1), Zemhoute (8), Taletovic (14), Brinkmann (13), Volkus (15), Wendt (9, 5 Assists).