Hagen. Christopher Viardo ist neuer Co-Trainer der BG Hagen. Warum seine Aufgabe beim Basketball-Regionalligisten eine echte Gratwanderung ist.
Als eines Abends der Anruf von Kosta Filippou kam, war Christopher Viardo einerseits geschmeichelt, andererseits überrascht. Der Sportliche Leiter und Trainer von Basketball-Erstregionalligist BG Hagen stellte ihm eine der wichtigen Fragen im Sportgeschäft: Willst du mein Co-Trainer sein? „Kosta hat mir ein überzeugendes Angebot gemacht“, schmunzelt Viardo (38), „aber ich musste erstmal eine Nacht drüber schlafen.“
Viardo spielte selbst für die BG Hagen
Vor fünf Jahren spielte Christopher Viardo selbst noch in der 1. Regionalliga für die BG Hagen, bereitete seiner Karriere aber ein recht frühes Ende. Zu viele Verletzungen, zu viel Zeitaufwand. Der gelernte Aufbauspieler mit philippinischen Wurzeln machte einen Schritt zurück, spielte fortan für VFK Boele-Kabel in der Landesliga. Jetzt also wieder viermal die Woche Training und ein Spiel am Wochenende? Lange Auswärtsfahrten nach Ibbenbüren oder Rhöndorf? Viardo grübelte eine Nacht drüber, ehe für ihn feststand: „Auf diese neue Aufgabe habe ich richtig Bock.“
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Denn bei der BG soll sich der Hagener Familienvater voll und ganz seinem Spezialgebiet widmen: Fitness und Athletiktraining. Viardo ist gelernter Sport- und Fitnesskaufmann, hat viele Jahre im Injoy, wo er seine Ausbildung gemacht hat, als Trainer und später als Sportlicher Leiter gearbeitet. Und beim damaligen Bundesligisten Phoenix Hagen fungierte Viardo zwischenzeitlich als Athletiktrainer. „Kosta hat meinen Weg stets verfolgt. Er wusste, dass ich das Fachliche drauf habe, aber auch die BG und die Stadt Hagen bestens kenne“, erklärt Christopher Viardo, der seit drei Jahren aber nicht mehr in der Fitnessbranche, sondern als Geschäftsführungsassistent eines heimischen Stahlherstellers arbeitet.
Anspruchsvolle Aufgabe für den Co-Trainer
Bei der BG Hagen hat Viardo nun eine anspruchsvolle Aufgabe. Denn die körperliche Verfassung seines Teams ist nicht gerade homogen. „Wir haben eine bunt gemischte Truppe. Einerseits sind im Team sehr junge Spieler, die gerade mal 16, 17 sind, aber wir haben vor allem viele alte Hasen, wie einen Marcus Ligons, der jetzt 36 Jahre alt ist“, weiß Viardo. Es sei eine Gratwanderung, die erfahrenen Akteure des Teams im Training zu Höchstleistungen zu pushen, ohne dass sie sich verletzen. „Einige der Älteren haben etwas am Rücken oder an den Knien, die typischen Basketballer-Verletzungen eben“, sagt der neue Co-Trainer. „Ich weiß, wie es ist, wenn der Körper mit Anfang oder Mitte 30 nicht mehr so funktioniert, wie mit Anfang 20“, sagt Viardo.
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Andererseits müsse er ja die jüngeren Spieler so gut es geht fördern. Aber der „Fitnessguru“, wie BG-Kapitän Yannick Opitz ihn nennt, hat ein spezielles Trainingsprogramm mit „effektiven, aber zum Teil schonenden Übungen“ für die BG entwickelt. Und sein Konzept ist langfristig angelegt. „Meine persönliche Zielsetzung ist kein bestimmter Tabellenplatz“, sagt Christopher Viardo, „ich will, dass die Jungs sich gesund und fit halten und ein rundum gutes Körpergefühl entwickeln.“
Und auch, wenn die BG bei der Niederlage am ersten Spieltag gegen Grevenbroich konditionell noch Luft nach oben hatte, ist der neue Assistenzcoach zuversichtlich.
Schwieriges Auswärtsspiel in Hamm
Am 2. Spieltag tritt die BG beim TuS HammStars an (Samstag, 19.30 Uhr). Das von Ivan Rosic gecoachte Team verlor das erste Spiel klar gegen Deutz, gilt dennoch als gefährlicher Aufsteiger. „Wir müssen einfach unser routiniertes und kluges Spiel durchsetzen, und weiter daran arbeiten, die Fehlerquote zu minimieren“, gibt Viardo vor.