Hagen. 1. Regionalliga: 15:0-Lauf der Elephants Grevenbroich macht BG Hagens Trainer Filippou fassungslos. Zu viele Ballverluste führen zu 87:98-Pleite.
Fassungslos schmiss Kosta Filippou seine Wasserflasche gegen eine Holzwand der Otto-Densch-Halle, denn er konnte kaum glauben, was sich gerade vor seinen Augen abspielte. Beim Stand von 52:65 in der 25. Minute nahm der Trainer der BG Hagen eine Auszeit, weil sein Team gegen die Elephants Grevenbroich Fehler am laufenden Band produzierte. Doch direkt nach der Besprechung landete der Basketball wieder in den Händen der Gäste, die per Korbleger einen 15:0-Lauf perfekt machten (52:67). Die BG konnte sich davon nicht mehr erholen, verlor das erste Spiel der neuen Erstregionalliga-Saison mit 87:98 (50:45).
Die Probleme der BG Hagen
„Es ist nach wie vor unser Problem, dass wir uns sehr schwer tun, einen Lauf der Gegner zu unterbrechen. Und eine wirkliche Erklärung dafür habe ich nicht“, schüttelte Filippou nach dem Spiel den Kopf. 87 Punkte zu scoren, sei ein guter Wert, aber viel zu schwer habe sich seine Mannschaft – insbesondere im dritten Viertel (19:29) – in der Verteidigung getan. „Es ist in der Liga kein Geheimnis, dass wir auf den Guard-Positionen sehr dünn besetzt sind. Wir haben Sören, Felix und Yannick, wobei der eigentlich kein Spieler ist, der den Ball nach vorne bringt“, analysierte der Trainer.
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Filippous etatmäßiger Aufbauspieler Fritze startete explosiv ins Spiel, wie man es von ihm kennt, baute aber im Verlauf des Spiels ab. „Sören hatte heute keinen guten Tag, war einfach nicht fit“, fand Filippou.
Und so nutzten Grevenbroichs Guards die Hagener Schwächen gekonnt aus. Vor allem David Markert und John Murry rissen Löcher in die BG-Verteidigung, fanden immer wieder Center Dzemal Selimovic (17 Punkte) unterm Korb, oder bedienten freie Dreierschützen Bastian Becker (18). „Im Eins-gegen-eins hatten wir schlechten Zugriff auf die kleinen Spieler, Grevenbroich bewegt den Ball und trifft gut“, zollte Filippou dem Gegner Respekt.
Guter Start der BG ins Spiel
Dabei war der Start der Hausherren durchaus vielversprechend: Mit einem Dreier aus der Ecke eröffnete BG-Flügel Vytautas Nedzinskas die Erstregionalliga-Saison, Fritze legte im nächsten Angriff zum 5:0 nach. In der Verteidigung spielten die Gastgeber aber durchwachsen, ließen Grevenbroich zu freien Würfen und Offensivrebounds kommen. Nach einem Ballgewinn traf Elephants-Guard Marc Raß zur ersten Gäste-Führung (15:16/7.).
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Aber die BG konnte sich im ersten Spielabschnitt voll und ganz auf US-Forward Marcus Ligons verlassen, der diesmal von der Bank kam. Der 36-Jährige tanzte die Grevenbroicher Verteidigung aus, als wäre er 26, und hielt seine Farben im Spiel. Dennoch ging es mit einem 25:30-Rückstand in die Viertelpause.
Emil Loch dreht im zweiten Viertel auf
Aber die BG spielte jetzt aggressiver, bewachte die Passwege und griff auch beim (Offensiv-)Rebound beherzter zu. Emil Loch bewies in seinem ersten Pflichtspiel für die BG Athletik und Schnelligkeit, fing schnelle Einwürfe und zog entschieden zum Korb. Nach dem Dunking des 18-Jährigen zum 39:37 (15.) war der Jubel der Hausherren laut.
Und noch lauter wurde es in der mit 139 Zuschauern ausverkauften Otto-Densch-Halle, als Nedzinskas nach Ballgewinn vom kampfstarken Kapitän Yannick Opitz zum 42:37 (16.) einnetzte.
In der Rückwärtsbewegung war die BG aber schon in der ersten Hälfte zu fahrlässig und konnte die Elefanten nur mit Fouls stoppen – mit einer knappen Führung ging es in die Kabine. Doch danach fiel die BG-Defense in sich zusammen.
„Das war das erste Spiel, und es wird nicht einfacher“, sagte Filippou, „denn die nächsten Gegner sind Herford und Ibbenbüren.“
Statistik
BG Hagen: Ligons (18), Philipp, Opitz (12, 7 Rebounds, 7 Assists), Fritze (4, 5 Ballverluste), Spitale (2), Nedzinskas (22, 9 Rebounds), Loch (13), Fuhrmann (2), Schlink, Theodoridis (8), Luchterhandt (6).
Grevenbroich: Raß (13), Becker (18), Murry (19), Selimovic (17), Blatancic (10), Königs (6), Markert (4), Krume (5), Elkenhans, Coles (6).