Garenfeld. Von South Beach nach Hagen: Patrick Borchert hat in den USA studiert und Fußball gespielt, jetzt ist er Stammspieler beim SC Berchum/Garenfeld.
Fußball-Landesligist SC Berchum/Garenfeld startete als Aufsteiger bravourös in die Saison. Leistungsträger Patrick Borchert (28) hatte daran großen Anteil. Von 2013 bis 2018 studierte er Business Administration und spielte Fußball an US-amerikanischen Colleges. Im Interview spricht er über seine Zeit in South Beach und seinen Job beim NBA-Klub Miami Heat.
Patrick Borchert, Sie haben sieben Punkte aus drei Spielen geholt. Auftakt nach Maß, oder?
Patrick Borchert: Es ist ein guter Start und wir sind in der Liga angekommen. Viel wichtiger ist es, dass wir uns von Spiel zu Spiel gesteigert haben und die Abstimmung immer besser funktioniert. Jetzt wollen wir genau so fokussiert weitermachen.
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Mit dem SC Obersprockhövel kommt am Sonntag (15.30 Uhr) ein echter Brocken ins Waldstadion. Mit welch einem Spiel können die Garenfelder Fans rechnen?
Wir wollen da weitermachen, wo wir gegen Langenholthausen aufgehört haben. Da ist es uns auch egal, wer kommt. Unsere Stärke ist es, dass wir sowohl kämpfen als auch Fußball spielen können. Und das können die Fans auch erwarten – ein intensives Spiel, in dem wir alles dafür tun werden, die drei Punkte in Garenfeld zu behalten.
Sie haben fünf Jahre in den USA studiert und Fußball gespielt. Was hat Sie in die Staaten gezogen?
Nach dem Abitur wusste ich noch nicht so recht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Mein ehemaliger Athletiktrainer erzählte mir dann von der Möglichkeit, mit einem Sportstipendium in den USA zu studieren und gleichzeitig für die Universität zu spielen. Das hat dann im ersten Anlauf sofort geklappt, ich wurde auf einem Sichtungsturnier mit College-Trainern beobachtet, und ein halbes Jahr später saß ich im Flieger.
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Wie kann man College-Fußball einordnen und mit dem deutschen Amateurfußball vergleichen?
Der Vergleich ist schwierig. Zum einen, weil die Bedingungen rund um die College-Athleten sehr professionell sind. Man trainiert oft zweimal am Tag, die Uni verfügt über mehrere Fußballplätze, ein eigenes Fitnesscenter nur für die Sportler, und ein Team von Trainern und Physiotherapeuten. Zum anderen kommen die Spieler aus den verschiedensten Regionen der Welt. Die unterschiedlichen Fußball-Kulturen treffen sich, zum Beispiel die taktisch und spielerisch sehr gut ausgebildeten Europäer, mit technisch starken Südamerikanern, und der physische Spielstil der US-Amerikaner. Zwischen Landesliga und Regionalliga wird sich das Niveau schon einordnen lassen.
Wie war das Leben an den Universitäten und insbesondere in South Beach in Miami?
Besser, als man es sich vorstellt. Als Sportler genießt man viele Freiheiten. Natürlich gab es auch stressige Wochen in der Fußballsaison. Aber dadurch, dass man als Team gemeinsam am Campus gewohnt und mit den Mannschaftskollegen die gleichen Kurse belegt hat, wurde es nie langweilig. Wir konnten jeden Tag zusammen essen und einen ruhigen FIFA-Abend machen. Oder man traf sich am South Beach, wo ich sogar einen Sommer lang gewohnt hatte.
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Sie waren bei den Miami Heat angestellt. Welchen Job hatten Sie da?
Da konnte ich mit einem Studentenvisum ein Jahr im Bereich Sales und Ticketing viele interessante Einblicke erhalten. Nach der Arbeit folgte natürlich das Vergnügen. Da konnte ich regelmäßig Heimspiele der Heat oder Konzerte aus nächster Nähe verfolgen.
Waren abends auch Strandpartys angesagt?
Ja, das Wetter ist da das ganze Jahr über optimal. Es gab viele Sportevents, Konzerte, Festivals und sonstige Aktivitäten.