Hagen. Erstmals wird das Headset-System getestet. Die Unparteiischen zeigen sich angetan von dem neuen System. Auch die Jugend profitiert.
Die Schiedsrichter-Vereinigung des Fußball-Kreises Hagen geht bei der Weiterentwicklung ihrer Referees den nächsten Schritt. Es wurden zwei Headset-Systeme angeschafft, mit denen ein Schiedsrichter-Gespann während des Spiels untereinander per Funk in Kontakt steht. Diese Sets mit Kopfhörer und Mikrofon sind bisher nur aus dem bezahlten Fußball bekannt, wurden vom Fußball-Verband nun aber auch für Verbandsspiele frei gegeben.
Getestet wurde das neue Equipment beim Spiel zwischen der SpVg. Hagen 11 und der TSG Sprockhövel. Die Partie wurde geleitet von Johannes Liedtke (TuS Ennepetal), der aufgestiegen ist und in der neuen Spielzeit erstmals in der Oberliga zum Einsatz kommen wird. Neben seinen Assistenten, dem Kreis-Schiedsrichter-Obmann Patrick Lepperhoff und Philipp Polifka, hörte als Vierter auch Lehrwart und Beobachter Mario Schleicher mit.
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Und der ist von der neuen Technik bereits überzeugt: „Es bedeutet natürlich eine Umstellung auf dem Platz, eine Entscheidung nicht zügig selbst zu treffen, sondern vorher noch schnell abzustimmen.“
Einsatz soll trainiert werden
Deshalb soll der Einsatz des Systems in Freundschaftsspielen wiederholt trainiert werden. „Es gilt nun, innerhalb der Gespanne Kommandos abzusprechen und einzuüben“, will Schleicher das System in der Meisterschaft erst einsetzen, „wenn das Team es vorher vier, fünf Mal in Vorbereitungsspielen eingeübt hat“. Ein positives Resümee zieht Schiedsrichter Liedtke nach der ersten Erprobung des neuen Systems gemeinsam mit seinem zukünftigen Oberliga-Gespann. „Erst mal hat es Spaß gemacht. Und es ist eine Erleichterung, Szenen miteinander zu beurteilen und die Entscheidungen abzustimmen“, ist Liedtke „froh, nicht mehr nur auf versteckte Zeichen angewiesen zu sein.“
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Hilfreich könnte nach seiner Ansicht der Einsatz der Sets auch werden, wenn sich etwas im Rücken des Schiedsrichters anbahnt. „Früher bestand wegen der Distanz ja kaum eine Möglichkeit, aber jetzt kann einen der Kollege an der Seitenlinie vorher auf solche Vorkommnisse hinweisen.“
Bundesliga als Vorreiter
Auch Patrick Lepperhoff sieht nur positive Aspekte. „Das System ist ja seit einigen Jahren schon in der Bundesliga im Einsatz. Da war es nur klar, dass es auch den Weg in die tieferen Ligen finden wird“, so der Schiedsrichter-Obmann, der aber auch zugibt, dass es eine Umstellung war. „Am Anfang ist es komisch, wenn man auf einmal genau mitbekommt, was der Schiedsrichter sagt. Aber die Abstimmung ist einfach eine viel bessere und Unsicherheiten entstehen erst gar nicht, weil man nicht mehr auf irgendwelche Zeichen angewiesen ist, sondern sich an die abgesprochenen Abkürzungen halten kann.“ So hieß es beispielsweise „Foul, Foul, Foul“, wenn der Linienrichter drei Aktionen mitbekommen hat.
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Nicht nur die erfahrenen Schiedsrichter in den höheren Ligen sollen künftig von dem System profitieren: „Auch für den Nachwuchs ist es eine gute Möglichkeit, sich ein wenig Sicherheit zu holen“, freut sich Lepperhoff.