Hagen. Als einziges Team ihrer Staffel müssen die Westfalia-Fußballerinnen künftig in einer neuen Gruppe antreten. Das bringt aber auch Vorteile.
Sie müssen die Staffel wechseln, aber ihre gute Stimmung lassen sich die Frauen-Fußballerinnen der SF Westfalia Hagen dadurch nicht vermiesen, wie Trainer Martin Riesner versichert: „Wir waren überrascht, aber nicht geschockt.“ Als einziges Team wurden die Hagenerinnen von der Bezirksliga-Staffel 3 in die Gruppe 4 umgelegt.
Dadurch fällt das Derby gegen die Reservemannschaft des SV Hohenlimburg aus, es ergeben sich aber andere attraktive Partien für die Westfalia: Sowohl auf die Duelle gegen Aufsteiger Fichte Hagen, als auch die Spiele gegen den FC SW Silschede freut sich Riesner: „Die Staffeleinteilung wurde bei uns in die Gruppe gepostet und hat eigentlich auch bei niemanden für allzu große Irritationen gesorgt, sondern wurde einfach so angenommen.“
Längste Fahrt entfällt
Zumal es für die Fußball-Damen auch einen entscheidenden Vorteil gibt, wie Trainer Riesner verrät: „Die Fahrten für uns werden noch einmal deutlich kürzer.“ Beispielsweise die über 100 Kilometer lange Fahrt zum SV Schameder in Erndtebrück wird künftig entfallen. „Darüber bin ich auch nicht allzu böse“, scherzt Riesner.
Langsam läuft auch wieder der intensivere Teil der Vorbereitung bei den Sportfreunden an. „Es läuft gut bisher“, gibt der Westfalia-Trainer einen Einblick. Gleich fünf Zugänge konnten die Fußballerinnen begrüßen: Jacqueline Christiansen, Chantal Christiansen, Angelina Wehberg, Jessica Dräger und Dilay Esen kamen allesamt von der SpVg Hagen 11. Und sie brachten mit Michael Christiansen auch gleich den neuen Co-Trainer mit.
Neue Spielerinnen sollen sich integrieren
„Nun ist es wichtig, dass wir die neuen Spielerinnen integrieren und in unsere Mannschaft einbringen können“, erklärt Riesner und ergänzt: „Unsere älteren Spielerinnen sollen mit ihrer Ruhe und Erfahrung positiv einwirken.“ Und über genügend Erfahrung verfügen einige in den Reihen der Westfalia. Seit über 20 Jahren sind die Fußballerinnen zum Teil schon in den Diensten der Blau-Weißen - und das egal in welcher Liga sie an den Start gehen.
„Ich muss ehrlich sagen: ich ziehe meinen Hut vor solchen Spielerinnen und bin froh, dass ich sie in der Mannschaft habe“, lobt Riesner, der auch gleichzeitig das Saisonziel nicht zu hoch hängen will: „Wir wollen uns gut verkaufen aber nicht aufsteigen.“ Allerdings ergänzt er auch mit einem Lachen: „Wenn wir am Ende doch oben stehen wird wahrscheinlich noch einmal neu diskutiert, aber es ist aktuell nicht unser primäres Ziel.“
Viel mehr will der Verein eine Entwicklung anstreben, um langfristig wieder zu alter Stärke zurück zu finden. Künftig wird es eine Mädchen-Mannschaft geben und auch ein Herren-Team hat sich nach einigen Jahren wieder gefunden. Zudem ist ein großes Ziel zum Greifen nah: der Bau eines Kunstrasenplatzes. „Wenn der wie angekündigt bis März fertig werden würde, wäre das natürlich klasse“, freut sich Riesner schon.
Ärger über Pokal-Halbfinale
Es ist jedoch nicht alles optimal, wie der Westfalia-Coach auch anmerken muss. Die Ansetzung des Pokal-Halbfinals ärgert ihn. Am Dienstag, 11. August, sollen die Sportfreunde gegen ihren zukünftigen Ligakonkurrenten TSV Fichte Hagen antreten. Ab 19.30 Uhr geht es auf dem Kunstrasenplatz an der Wörthstrasse um den Einzug ins Finale. Einen Tag später tritt Landesligist SV Hohenlimburg beim Kreisligisten SSC Ennepetal im zweiten Halbfinale an.
Für Riesner eine ungünstige Ansetzung: „Die Partien wurden ohne Absprachen mit uns als Verein angesetzt. Es wäre wünschenswert, wenn wir auch hätten mitreden dürfen.“ Denn er rechnet damit, dass viele Spielerinnen nicht zur Verfügung stehen werden: „Nach der ganzen Corona-Geschichte besteht nun wieder die Möglichkeit zu reisen und deshalb planen viele ihren Urlaub. Wir sind immer noch Amateure. Als erstes kommt die Arbeit, dann der verdiente Urlaub und an dritter Stelle dann der Fußball, der als Hobby ja sowieso schon viel Zeit verschlingt. Ich hätte es besser gefunden, wenn wir da mit ins Boot geholt worden wären.“ Antreten werden die Westfalia-Damen natürlich trotzdem, „aber was für ein Team wir aufbieten werden, müssen wir erst einmal schauen“, will Riesner die Erwartungen nicht zu hoch hängen.