Hagen. Fußballtraining und Testspiele sind im Amateursport wieder möglich. Der FLVW stimmt sich auf den Saisonstart ein.
Mit der neuen NRW-Coronaschutzverordnung, die seit dieser Woche in Kraft getreten ist, kann Kontaktsport im Freien mit Gruppen bis zu 30 Personen wieder stattfinden (wir berichteten). Auch Wettbewerbe im Breiten- und Freizeitsport sind wieder zulässig, wobei bis zu 100 Zuschauer unter Einhaltung des Infektionsschutzkonzeptes auf die Anlagen dürfen.
Wenn Fußballspiele mit begrenztem Publikum Mitte Juni möglich sind, sollte einem pünktlichen Saisonstart im Amateurfußball am 9. August nichts mehr im Wege stehen. Dieser ist laut Aussagen des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW) allerdings keine sichere Bank.
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Auch der Testspielbetrieb muss zunächst freigegeben werden. FLVW-Vizepräsident Manfred Schnieders erklärte in einem Gespräch mit unserer Redaktion, welche Probleme sich zurzeit ergeben: „Wir haben festgelegt, dass der Spielbetrieb ruht und den Klubs bei Wiederaufnahme eine Vorlaufzeit von 14 Tagen zugesagt. Wir müssen einen konkreten Termin festlegen, auch wegen der Fristen bei den Ausbildungsvergütungen.“
Verbände werden konferieren
Dieser konkrete Termin soll am Mittwoch in einer Konferenz der drei Fußballverbände in Nordrhein-Westfalen festgelegt werden. „Ich denke, dass wir ab dem 1. Juli wieder Freundschaftsspiele haben werden“, peilt Schnieders an.
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Aber wie sieht es dann mit dem Saisonstart aus? „Die Verordnung sagt, dass der regelmäßige Wettkampfbetrieb bis zum 31. August nicht möglich ist. Momentan peilen wir den 1. September an. Wenn es früher geht, wäre das auch schön. Zum 30. Juni erwarten wir weitere Lockerungen, so dass wir dann in die detaillierte Planung gehen können.“
Zuschauer sollen dabei sein dürfen
Der FLVW möchte es höherklassigen Teams ermöglichen „vor vollem Publikum zu spielen“, um nicht auf so viele Einnahmen zu verzichten. In der Westfalenliga spricht man schnell von 500 Zuschauern, doch zurzeit dürften nur 100 einer Ligapartie beiwohnen. Ein pünktlicher Saisonstart zum 9. August sei laut Schnieders „in der Theorie möglich“, sei aber abhängig von weiteren Lockerungen seitens der Landesregierung.
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Ein um drei oder vier Wochen verspäteter Saisonstart würde in der Landesliga, in welche der SC Berchum/Garenfeld aufgestiegen ist, einiges durcheinander würfeln. Ursprünglich war die Überlegung, eine weitere, fünfte Staffel zu implementieren und die Staffelstärken zu reduzieren. Danach sieht es laut Manfred Schnieders jetzt aber nicht mehr aus.
„Es sieht nach vier Staffeln aus. Die genaue Einteilung werden wir Anfang Juli machen. Nach der Veröffentlichung der konkreten Aufsteiger am 26. Juni kann man sich als Verein immer noch äußern, Einspruch einlegen und Teams zurückziehen. Daher müssen wir mit einer konkreten Aussage noch abwarten.“
Spiele auf neutralen Plätzen
Demnach würden die Garenfelder in einer 18er-Staffel antreten und hätten 34 Spieltage zu absolvieren. „Das ist eine Herausforderung. Wir müssen dann eine kürzere Winterpause einplanen“, so Schnieders. Aber gerade in der Sauerland-Staffel kommt es während der Wintermonate des Öfteren zu Platzsperrungen bei Naturrasen. Eine neue Option für die nächste Saison: „Der Staffelleiter kann dann die Spiele auf einen fremden Platz im Nachbarort verlegen, ohne dass es einer Zustimmung der Teams bedarf“, erklärt Schnieders. Englische Wochen wären für die Berchumer mit weiten Fahrten über 123 Kilometer nach Erlinghausen oder 122 Kilometern nach Bad Berleburg keine Option.
„Das kann man Freizeitsportlern nicht zumuten. Das wäre beruflich fast unmöglich“, sagte Thomas Wegener, Sportlicher Leiter des Sportclubs. Er selber war positiv überrascht von den Worten Schnieders‘, hält aber eine zusätzliche Staffel für sinnvoll: „Bisher war ich von Ende September ausgegangen. Selbst mit dem 1. September wird es knapp. Grundsätzlich bin ich weiter der Meinung, dass in dieser Saison mit den ganzen Fragezeichen eine Tendenz zu kleineren Staffeln erstrebenswert wäre.“
Der SV Hohenlimburg 1910 und die SpVg Hagen 1911 sind bei 30 Spieltagen in der Westfalenliga weniger von einem späteren Start betroffen. „Dadurch dass die Winterpause dann kürzer wird, haben wir genug Spielraum“, kommentiert Michael Erzen, Chefcoach der Zehner aus Hohenlimburg.