Hagen. Auf seinem Außerordentlichen Verbandstag bestätige der FLVW nun den Saisonabbruch. Die Hagener Aufsteiger im Überblick.

Lange mussten sie zittern, nun können sich sowohl die SpVg Hagen 11 als auch der SC Berchum/Garenfeld über den Aufstieg ihrer ersten Herrenmannschaft freuen. Damit steigt der Sportclub erstmals in der Vereinsgeschichte in die Landesliga auf, während die Spielvereinigung sich künftig auf Nachbarschaftsderbys gegen den SV Hohenlimburg einstellen kann.

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Vermutet wurde es schon seit Wochen, nun ist es Gewissheit: Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) beschließt den Saisonabbruch in den Fußballligen der Senioren und Junioren. Die Entscheidung fiel dabei eindeutig aus: Von 149 Delegierten stimmten 144 ab, davon sprachen sich 142 für die Beschlussempfehlung aus. Damit ist die Saison offiziell beendet.außerordentlicher verbandstag- flvw am ende des harten weges

„Der letzte, formelle Akt ist nun final vollzogen. Ich bedanke mich bei allen Delegierten für das eindeutige Votum, das voll und ganz im Sinne der Vereine ist“, sagt Präsident Gundolf Walaschewski und verweist auf die Umfrage, die der Verband im Mai durchgeführt hatte. 88 Prozent aller Vereine hatten sich für einen Abbruch der Saison mit Wertung ausgesprochen.

Abschlusstabellen folgen

Die Arbeit für den FLVW ist damit aber noch nicht beendet. In den kommenden Tagen und Wochen werden die Abschlusstabellen unter Berücksichtigung der Quotientenregelung erstellt und die daraus resultierenden Aufsteiger final veröffentlicht (dies geschieht voraussichtlich bis zum 26. Juni). Positiv für die Vereine ist, dass es zwar Auf- aber keine Absteiger in dieser Spielzeit geben wird.

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Der SpVg Hagen 11 spielten allerdings die Mannschaftsrückzüge aus der Westfalenliga in die Karten. Da sich der SV Spexard und der SC Roland Beckum gegen eine weitere Saison in der sechsthöchsten Liga entschieden haben, wird die Sollstärke von 32 Mannschaften nicht erreicht. Das ließ Platz für weitere Aufsteiger. Dass es so weit kommt, entschied sich erst in der vergangenen Woche. „Wir haben also bis zuletzt gezittert“, berichtet ein erleichterter Elfer-Trainer Stefan Mroß, der in seiner Laufbahn schon einiges miterlebt hat: „Ich habe oft genug mitbekommen, dass sich doch noch kurz vor Schluss etwas ändert. Von daher wollte ich nicht zu früh zu euphorisch sein. Es kann immer noch was dazwischen hauen.“

Kaderplanung ist durch

In den Planungen des künftigen Westfalenligisten ändert sich aber nichts: „Von den Kaderplanungen her sind wir eigentlich durch, und ich denke auch, dass wir eine gute Truppe haben. Und auch das Umfeld stimmt. Wir haben Videoanalysen, treffen uns vor und nach dem Spiel, haben die Besprechungen.“

Und auch die Freude bei den Spielern ist da, wie der langjährige Elfer Niklas Wilke bestätigt: „Auch, wenn wir es natürlich lieber auf dem Feld gefeiert hätten, war die Freude bei der Mannschaft schon enorm. Und das werden wir auch noch irgendwann feiern, wenn es wieder gestattet ist.“

Freude bei den Garenfeldern

Ähnlich groß war die Freude auch bei den Garenfeldern, wie Teammanager Sebastian Schulte berichtet: „Nach fünf Jahren mit Topplatzierungen in der Bezirksliga war der Schritt jetzt auch einfach überfällig.“ Der Sportclub profitierte dabei von der Regelung, dass nicht nur der Tabellenführer den Schritt in die Landesliga machen darf, sondern auch der Herbstmeister der Liga. „Wir freuen uns auf das neue Abenteuer“, ist Schulte noch gespannt, in welche Staffel es am Ende gehen wird. Möglich wäre zum einen eine Einteilung in den Dortmunder Raum, zum anderen aber auch in die Sauerlandstaffel. „Wir können es nicht beeinflussen und warten einfach mal ab, wie es kommt“, ist Schulte nur froh über den Aufstieg. Eine Einteilung der Staffeln kann noch bis drei Wochen vor dem Ligastart erfolgen.

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Passend zu den freudigen Nachrichten starten die Garenfelder auch wieder mit dem Mannschaftstraining. Änderungen im Kader wird es trotz des Aufstiegs nicht geben. „Alle Spieler haben sowohl für die Landes-, als auch die Bezirksliga ihre Zusage gegeben. Von daher müssen wir nicht noch nachverpflichten.“ Zumal die Garenfelder aktuell noch über einen sehr großen Kader verfügen. „Den werden wir aber in der höheren Spielklasse auch gebrauchen können“, ist sich Schulte sicher.

Frust bei Wanne-Eickel

Während die Hagener Vereine Grund zur Freude haben dürften, sieht es für andere Vereine bitter aus. So hatte sich der DSC Wanne-Eickel noch Hoffnungen gemacht. Der Tabellenzweite der Westfalenliga 2 soll laut Empfehlung nicht aufsteigen, obwohl er gegenüber den beiden Oberliga-Aufsteigern aus der Westfalenliga 1 den erheblich besseren Quotienten hat. 20 Teams sollen kommende Saison in der Oberliga Westfalen spielen, es warten also viele englische Wochen auf den TuS Erndtebrück, die Sportfreunde Siegen und den 1. FC Kaan-Marienborn.

Durch den Aufstieg der SG Finnentrop/Bamenohl gibt es für sie ein Südwestfalen-Duell mehr als bislang. Noch gravierender sind die Auswirkungen in den Ligen darunter: So sollen eine fünfte Landesliga-Staffel und zwei zusätzliche Bezirksligen bekommen. In diesen Spielklassen wird es einen vermehrten Abstieg geben. Bis Sommer 2022 sollen Staffelanzahl und -größe wieder auf den Stand aus der Zeit vor Corona gebracht werden.

Es könnte Klagen geben

Vorerst gilt es aber zunächst, das Ende der Meldefrist und mögliche Rechtsstreitigkeiten abzuwarten – Wanne-Eickel könnte klagen oder vor allem der von Ex-BVB-Profi Nuri Sahin unterstützte RSV Meinerzhagen, der nicht in die Regionalliga aufsteigen darf. Um die Staffeln in den unteren Ligen in Sollstärke aufzufüllen, könnte der Verband dazu noch zusätzliche Aufsteiger benennen.