Hagen. Dominik Schmitz ist Footballer und Teamkapitän der U19 der Hagen Mustangs. Seine Mannschaft muss ein großes Erbe antreten.

Jede.s Jahr entsteht rund um den Super Bowl ein riesiger Hype in Sachen American Football. In Amerika konnte die Saison noch vor der Covid-19-Pandemie zu Ende geführt werden. Den heimischen Footballern, wie der U19 der Hagen Mustangs, macht die Pandemie ihre Saison streitig.

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In Deutschland findet die Saison nämlich im Sommer statt. Für Dominik Schmitz wäre es die fünfte Spielzeit gewesen. Für den Teamkapitän der U19 der Hagen Mustangs ist der Hype zum Hobby geworden. „Ich bin vor etwa vier Jahren zum Football gekommen. Ich habe die Spiele immer im Fernsehen verfolgt“, erklärt der 17-Jährige.

Durch Corona wird es wohl nur beim Training bleiben. „Ich habe die Zeit über viel Krafttraining betrieben und versucht, mindestens einmal die Woche joggen zu gehen, um nicht komplett aus dem Takt zu kommen“, beschreibt der defensive Lineman seine Vorbereitung und führt weiter aus: „Wir haben während der Saison ja eh nicht so viele Spiele. Für mich macht das Training am meisten Spaß. Man kann vielleicht ja auch mal ein kleines Trainingsspiel machen.“

Kooperation aus drei Mannschaften

In den gemeinsamen Chatgruppen sei der Kontakt jedenfalls nicht abgebrochen. „Einige Jungs sind untereinander befreundet und oft gemeinsam zum Football gekommen“, so der angehende KfZ-Mechatroniker.

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Da die U19 der Hagener allein aber nicht genügend Spieler hat, fusioniert sie schon seit vier Jahren mit den Hamm Aces. Da die Fahrt unter der Woche für den Trainingsbetrieb zu aufwendig wäre, finden regelmäßig Trainingscamps über das Wochenende statt. „Im Camp trainieren wir dann nur die gemeinsamen Spielzüge und das Playbook durch. An den Grundlagen arbeitet jedes Team für sich.“

Spielgemeinschaft eingegangen

Für diese Saison sollten auch die Iserlohn Titans in die Spielgemeinschaft mit eingebunden werden. Ein gemeinsames Training hat es sogar schon gegeben. Auch dort ging es erst einmal nur um das gemeinsame Playbook.

„Mit den Aces spielen wir schon echt lange zusammen und man kennt sich. Irgendwann funktioniert es einfach“, ist Schmitz zuversichtlich, dass es auch mit den Titans klappt.

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Große Fußstapfen

Aus Hagener Sicht tritt die U19 dabei ein großes Erbe an. Nach dem Aus der Seniors ist die U19, neben der U17 und der Damenmannschaft, das Aushängeschild der Mustangs. „Wir sind oft bei den Heimspielen gewesen und haben viel unterstützt“, sagt Schmitz. Er traut sich und seinem Team zu, die Fußstapfen möglichst gut auszufüllen: „Wir sind das Team, welches direkt danach kommt. Wir spielen mit genauso vielen Spielern und von der Spielqualität her gibt es meiner Meinung nach keinen großen Unterschied.“

Jüngere Spieler im Vorteil

Natürlich seien ältere Spieler oft kräftiger, dafür sieht Schmitz jüngere Spieler bei anderen Dingen im Vorteil. „Wir sind in manchen Situationen vielleicht noch etwas agiler und flinker. Dadurch, dass wir gegen Gleichaltrige spielen, sind ja auch die Kräfteverhältnisse gleich verteilt.“

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Der Verein hofft, dass auch die Seniors ein paar Zuschauer anlocken. „Wir werden versuchen, Zuschauer zu mobilisieren und zu zeigen, dass Football in Hagen weiterhin präsent ist“, macht der Teammanager der Jugend, Uwe Bromm, deutlich. „Es ist keine große Leistungslücke. Bei uns wird es auf keinen Fall langweilig“, ist auch Schmitz optimistisch.

Ob sich bei der U19 ähnlich viele Zuschauer wie bei den Seniors an der Kampfbahn Boelerheide blicken lassen, wird sich wohl erst im nächsten Sommer entscheiden. Denn wann die Saison der Footballer wieder aufgenommen wird, bleibt abzuwarten.