Hagen. Football: Mit diesen Damen ist nicht zu spaßen. Die Hagen Mustangs First Damen gehen in ihr viertes Jahr. Für jeden Spielertyp was dabei

Es ist kalt, stürmisch und dunkel. Doch das stört die Sportlerinnen nicht, sie machen einfach immer weiter. Was auf den ersten Blick nicht auffällt, wird bei genauerer Betrachtung und nach dem Abnehmen der Helme deutlich: Hier trainieren Frauen aller Alters- und Gewichtsklassen zusammen. „Football ist wirklich ein Sport für Jeden“, versichert auch Lena Müller, Trainerin der Hagen Mustangs First Ladies.

Seit letztem Jahr gehört auch die 27-Jährige dem Trainerteam an, bis dahin war sie selbst aktive Sportlerin. 2016 haben sich die Damen gegründet. Aus fast ausschließlich Anfängerinnen ist inzwischen eine Mannschaft mit 25 Athletinnen geworden, die auch an Wettkämpfen teilnimmt. Von Mai bis September geht die Saison, in der etwa acht Partien abgehalten werden.

Training wird aufgeteilt

Und auf die wird sich intensiv vorbereitet, mit mehreren Trainingseinheiten in der Woche.

Nach einem gemeinsamen Aufwärmen teilt sich die Gruppe in die einzelnen Mannschaftsteile auf: die „Defense“ wird gezielt geschult, während die „Offense“ ihr eigenes Training erhält. „Alle zusammen zu trainieren macht keinen Sinn, dafür sind die Abläufe im Spiel zu unterschiedlich“, erklärt Lena Müller die Aufteilung und ergänzt: „So kann man auf jede Spielerin noch einmal besonders bewusst eingehen.“ Und auch als besonders abwechslungsreich darf man das Training der Footballerinnen bezeichnen. Neben Stangen, Hütchen und Bällen kommen allerlei andere Utensilien zum Einsatz.

Seit einiger Zeit sind die Mustangs im Training und Spielbetrieb nun nicht mehr alleine. Die Hagener sind eine Spielgemeinschaft mit den Bochum Rebels eingegangen. Zweimal in der Woche wird in Hagen auf dem Gelände von Fichte trainiert, zweimal in Bochum. Von dort kommen auch die beiden. Trainer, die das Trio komplettieren. Tim Ziebarth und Mitch Merse können beide ebenfalls auf eine sportliche Laufbahn zurück blicken. Während der 20 Jahre alte Mitch schon in der Jugend aktiv war, war es bei Ziebarth ein Auslandsjahr in Kanada, welches die Lust auf den Sport weckte.

Keine Angst vor Körperkontakt: Die Spielerinnen gehen auf Tuchfühlung.
Keine Angst vor Körperkontakt: Die Spielerinnen gehen auf Tuchfühlung. © WP | Linda Sonnenberg

Ganz so war es bei den Sportlerinnen nicht, wie Maya Wichor (27), Stefanie Bien (41) und Lisa Hecker (26) berichten. „Es war schon gut, dass am Anfang eigentlich alle neu in dem Sport waren, so konnten wir zusammen alles lernen“, erinnert sich Maya Wichor, die zu den ersten Mitgliedern der Mustangs zählt.

Denn die verschiedenen Spielzüge zu erlernen dauert schon seine Zeit, wie auch die Trainer wissen: „Am Anfang sind auch einige dabei, die Angst vor dem Ball haben, oder den Körperkontakt noch meiden wollen“, weiß Headcoach Tim Ziebarth. „Man wird aber gut rangeführt von den Trainern“, findet Lisa Hecker und ergänzt noch: „Es ist kein Sport, bei dem man von Beginn an alles können muss. Es gibt verschiedene Positionen und alle Spielertypen sind gefragt.“ Für Stefanie Bien stand schon lange fest, dass es sie einmal zu dem amerikanischen Sport ziehen wird: „Ich habe früher als Cheerleaderin für die Hagen Oaks getanzt, US-Sportarten haben mich schon immer fasziniert“, berichtet die 41-Jährige, die verhältnismäßig spät in den Sport eingestiegne ist.

Im Team und im Vorstand aktiv

Erst einmal einfinden musste sich auch Denise Schlopsnies. Die 49-Jährige ist seit 2016 mit vollem Einsatz mit dabei. Neben ihrer Rolle in der Offence Line als Center oder Guard oder Verstärkung der Defence Line ist sie seit letzter Saison noch als Captain für ihre Mannschaft da und bringt als Teamverantwortliche die Anliegen der Spielerinnen dem Vorstand vor. „Es geht in diesem Sport viel um Taktik und jede Spielerin wird gebraucht“, fasst sie nur einige der Eigenschaften des Spiels zusammen.

Auch das Krafttraining kommt nicht zu kurz: Trainerin Lena Müller wirft die Bälle.
Auch das Krafttraining kommt nicht zu kurz: Trainerin Lena Müller wirft die Bälle. © WP | Linda Sonnenberg

Und die Mustang-Damen sind weiterhin auf der Suche nach Spielerinnen. „Wir wollen und können auch niemanden ausschließen“, ist sich Trainerin Lena Müller sicher und erklärt: „Es werden alle gebraucht und wir freuen uns immer über neue Gesichter.“ Trainerkollege Tim Ziebarth ergänzt: „Es ist auch gerade eine gute Phase um einzusteigen, da wird und noch nicht in der Saison befinden“, macht er Neulingen Mut.

Interessierte können sich unter 015123581992 oder per E-Mail (hagen_mustangs_ladies@gmx.de) an Denise Schlopsnies wenden.