Hagen. Sie schienen sportlich gesichert, doch jetzt müssen die Sauerland Mustangs doch noch zittern. Sonntag steht das Abstiegs-Finale in Bochum an.

Um den Fortbestand ihres Football-Teams sorgen sich die Sauerland Mustangs schon länger, für den sportlichen Klassenerhalt galt das bisher aber nicht. Das hat sich nun geändert, unerwartet kommt es am Sonntag um 15 Uhr im Schultenhof in Bochum zum entscheidenden Showdown zwischen den Bochum Rebels und den Mustangs. Nachdem man die Bochumer im Hinspiel besiegt hatte, schien der Klassenerhalt der Hagener so gut wie perfekt, schließlich waren die Rebels noch ohne Sieg und spielten vor dem letzten Spieltag nur noch gegen starken Konkurrenten. Doch am Sonntag Geschichte fuhren die Rebels völlig überraschend gegen die Recklinghausen Chargers einen 22:21-Erfolg ein und haben jetzt wieder Hoffnungen auf den Klassenerhalt. Und die Mustangs müssen doch noch zittern.

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„Für Bochum ist jedes Spiel ein Endspiel, für die Recklinghausener ging es um nix mehr“, erklärt Mustangs-Akteur und Klubchef Daniel Meyer das überraschende Resultat. „Ich würde jetzt auch lieber schon vom erreichten Klassenerhalt sprechen“, gibt er zu, bei einer Niederlage der Bochumer wäre dieser nämlich perfekt gewesen. Mit einem Sieg der Mustangs gegen den Tabellenführer Siegen Sentinels ebenfalls. Doch die Hagener, die zuvor stark ersatzgeschwächt bei den Lippstadt Eagles mit 6:35 verloren hatten, traten die Reise ins Siegerland erst gar nicht an. „Wir haben das Hinspiel mit einer gut aufgestellten Mannschaft hoch verloren. Zuletzt hatten wir personelle Engpässe, sodass manche Spieler sowohl in der Offensive als auch in der Defensive spielen mussten“, erklärt Meyer: „Daher hätte es auch aus gesundheitlichen Gründen für die Spieler, die noch fit sind, keinen Sinn gemacht.“ Für das Nichtantreten droht jetzt auch eine finanzielle Strafe vom Verband.

Meyer und Pommsel fallen aus

Für Meyer zählen aber erst einmal andere Dinge: „Wir haben das Spiel gegen Bochum schon im Hinterkopf gehabt. Die müssen wir schlagen. Und im Hinspiel haben wir bereits bewiesen, dass wir das auch können.“ Meyer selbst kann seiner Mannschaft dabei nicht mehr helfen. Er fällt mit einem Bandscheiben-Vorfall ebenso aus wie Christian Pommsel, der aufgrund eines Schlüsselbeinbruchs noch nicht wieder dabei ist. Der Druck liegt am Sonntag aber bei den Bochumern. Denn im Football zählt bei Punktgleichheit der direkte Vergleich, nach dem 14:3-Hinspielsieg der Mustangs müssten die Rebels für den Klassenerhalt nun mindestens mit zwölf Punkten gewinnen. „Wir haben eine gute Aufstellung gegen Bochum und mit Erik Möller und Richard Giebel als Trainern ist die Mannschaft sportlich in guten Händen“, sagt Meyer über die neuen Coaches, die auch selbst als Spieler aktiv sind.

„Wir wissen, dass wir den Klassenerhalt schaffen müssen“, weiß Meyer: „Auch um eine Grundlage zu schaffen, um erfahrene Spieler zu uns zu holen.“ Dabei sei der Umbruch bei den Mustangs schon im Gange. Mit einigen potenziellen Neuzugängen sei man schon in Gesprächen, um die zahlreichen feststehenden Abgänge zu kompensieren. Daniel Meyer wird in der nächsten Saison dann weder als Spieler noch als Klubchef mit dabei sein. Mit dem Klassenerhalt würde ihm der Abschied sicher leichter fallen.