Wetter/Herdecke. Wer gehört zur Kreisliga-Fußballelf des Jahrzehnts in Herdecke und Wetter? Und wer ist Trainer des Jahrzehnts? Hier ist unsere Auswahl.

In den vergangenen zehn Jahren tummelten sich Fußballer aus Herdecke und Wetter zum Großteil in der Kreisliga A. Und die besten Akteure zog es in der Folge meist in höhere Ligen, was eine Auswahl der „Kreisliga-Mannschaft des Jahrzehnts“ nicht leicht machte. Doch hier sind die besten Fußballer aus Sicht der Lokalsportredaktion, die in der vergangenen Dekade auf Kreis-Niveau gegen den Ball getreten haben.

Nur Ende und SuS

Im letzten Jahrzehnt spielten nur FC Herdecke/Ende und SuS Volmarstein durchgängig in der Kreisliga A2. Die TSG Herdecke war bis 2015 Bezirksligist, ist dann abgestiegen. Der TuS Esborn war in der Saison 11/12 kurzfristig ein Jahr in der Bezirksliga, stieg 2015 aus der Kreisliga A ab und direkt wieder auf. Der TuS Wengern musste Mitte 2015 die Bezirksliga verlassen, stieg nach zwei Jahren auch aus der Kreisliga A ab, kehrte 2018 direkt dorthin zurück. Seitdem spielt der SC Wengern dort.

Torhüter

Johannes Kost: Wer mal ein Spiel des FC Herdecke-Ende beobachtet hat, wird aufgefallen sein: Für einen Torwart hat Kost vielleicht ein paar Kilo zu viel auf den Rippen. Und trotzdem bringt der Schlussmann der Kalkheck-Truppe die gegnerischen Angriffsreihen regelmäßig mit starken Paraden zur Verzweiflung. „Jojo ist ein richtig Guter. Nicht nur seine Reflexe und seine Strafraumbeherrschung sind top, sondern vor allem auch in Eins-Gegen-Eins-Situationen sehr stark“, weiß Roman Fathke, der als Spieler des TuS Esborn häufig auf Kost traf.

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Abwehr

Daniel Thimm: Mit einer Zwischenstation über zwei Spielzeiten beim TuS Esborn ein Dauerbrenner beim SuS Volmarstein. Durchlief die Jugendmannschaften des Vereins und war bei den Senioren unangefochtene Stammkraft. „Er hat früher auch offensiv gespielt, aber ist heute ein richtig guter, verlässlicher Verteidiger. Gegen ihn zu spielen war immer eklig, weil er einfach ein richtig gutes Zweikampfverhalten hat“, erinnert sich sein Ex- Teamkollege Roman Fathke an Thimm.

Nouel Zeschky: Trotz seines jungen Alters von gerade einmal 23 Jahren schon ein echtes Volmarsteiner Urgestein. Der Innenverteidiger durchlief sämtliche Jugendteams, in der A-Jugend wurde Zeschky von seinem jetzigen Senioren-Coach Ralf Gütschow trainiert. Gütschow erkannte das Potenzial des Verteidigers, beförderte ihn in die erste Seniorenmannschaft, wo er zu den tragenden Säulen zählte. In der abgelaufenen Saison pausierte Zeschky aus persönlichen Gründen, in der neuen Spielzeit will der Verteidiger aber zur Freude seines Trainers und aller Verantwortlichen wieder zur Mannschaft hinzustoßen.

Tobias Schipnik: Der mittlerweile 30-Jährige war der Königstransfer des TuS Esborn nach dem Aufstieg in die Bezirksliga zur Spielzeit 2011/12. Dort wurde „Schippi“, wie ihn seine Teamkollegen nannten, nicht nur in der Verteidigung, sondern aufgrund seiner Schnelligkeit teilweise auch auf der offensiven Außenbahn eingesetzt. „Er gehört mit Sicherheit zu den besten Fußballern, mit denen ich jemals zusammen gespielt habe. Sein Ballkontrolle und Übersicht waren überragend“, so Ex-Mitspieler Daniel Putsch. Auch nach dem Abstieg hielt Schipnik dem TuS noch für eine weitere Saison die Treue, bevor es ihn weiter zog. Heute spielt der Verteidiger bei Blau-Weiß Voerde in der Bezirksliga.

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Mittelfeld

Bryan Schmidt: Der Allrounder spielte in vier Spielzeiten beim TuS Esborn zunächst als Verteidiger, dank seiner Offensiv-Qualitäten wurde der 1,90 Meter-Mann dann im Mittelfeld eingesetzt. Über Concordia Hagen kam er zur Saison 2019/20 zum FC Herdecke-Ende zog. Hier stellte ihn Trainer Frank Henes vor allem als Stürmer auf, mit Erfolg: 13 Tore erzielte der 30-Jährige in der abgelaufenen Saison und trug damit maßgeblich zum Aufstieg in die Bezirksliga bei.

Christian Schwalm: Ebenfalls ein Urgestein des SuS Volmarstein. Als der SSV Hagen noch höher spielte, gehörte Schwalm dort zum Stammpersonal. Zum Ende seiner Karriere zog es den heutigen Altherren-Spieler zurück zum Köhlerwald. Dort übernahm er neben seinen Aufgaben auf dem Platz in der Kreisliga A auch verschiedene Jugendteams. Mit 40 Jahren wurde Schwalm in der Kreisliga A noch Torschützenkönig, vor der Gütschow-Ära schaffte der heute 48-Jährige mit dem SuS auch als Trainer als Zweiter fast den Aufstieg in die Bezirksliga. „Er war ein herausragender Fußballer und ein richtig guter Trainer“, erinnert sich auch sein ehemaliger Vereinskollege Kris Kaczmarek an die gemeinsame Zeit mit Schwalm.

Tim Malik: Er machte mit dem heutigen SC Wengern schwere Zeiten auf dem Brasberg durch, hielt dem Verein aber immer die Treue. Und schoss ihn nach dem Abstieg in die Kreisliga B zur Saison 2017/18 mit 25 Toren zurück in die Kreisliga A. In der laufenden Spielzeit musste der Offensivakteur jedoch aufgrund mehrerer Verletzungen pausieren und kam dadurch lediglich auf neun Einsätze und drei Tore.

Mounir Sallami: Auch Sallami machte mit dem TuS Esborn in der vergangenen Dekade zahlreiche Höhen und Tiefen durch, blieb aber fünf Jahre. „Mounir war immer mit großem Eifer dabei und war ein herausragender Fußballer mit einer tollen Technik und Übersicht. Was ihn vor allem ausgezeichnet hat war die Konstanz, mit der er gespielt hat“, lobt sein ehemaliger Mitspieler Roman Fathke den Mittelfeld-Akteur. 2018 wechselte er zum TuS Haßlinghausen.

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Angriff

Chris Ribjitzki: Der Stürmer prägte den FC Herdecke-Ende in den vergangenen Jahren nachhaltig und war in jedem Spiel für Tore gut, in der Saison 2018/2019 traf er 24 Mal - erzielte dabei neun Tore beim 13:1-Sieg über den SV Büttenberg. Die Qualitäten des Stürmers riefen höherklassige Vereine auf den Plan, Ribjitzki wechselt im letzten Sommer zum ambitionierten Bezirksligisten SC Berchum/Garenfeld

Michael Huwald: Der Angreifer spielte unter anderem auch zwei Jahre für SuS Volmarstein, bevor er nach Stationen in Voerde und Schwelm 2016 zum TuS Esborn wechselte. Dort bestach „Huwi“ vor allem durch seine Schnelligkeit und seinen Torriecher. „Er war in jeder Saison für mindestens 20 Tore gut. Ich kenne kaum einen Spieler mit so einem Torinstinkt wie Huwi“, erinnert sich Fathke an die Qualitäten des Stürmers. Nach der Saison 2018/19, in der er Esborn mit 14 Toren vor dem Abstieg rettete, wechselte Huwald zum SW Silschede.

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Markus Pielot: Noch heute spielt der pfeilschnelle Angreifer für die Erste von SuS Volmarstein, tritt nebenbei aber auch noch für die Alten Herren des Vereins vor den Ball. Zwischenzeitlich verbrachte Pielot auch zwei Spielzeiten beim TuS Esborn. „Neben seinen fußballerischen Fähigkeiten war er auch ein richtig lustiger und geselliger Typ. Mit ihm zusammen zu spielen, hat immer viel Spaß gemacht“, erinnert sich sein ehemaliger TuS-Mitspieler Daniel Putsch an gemeinsame Tage.

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Das ist die Kreisliga-Elf des des Jahrzehnts aus Wetter und Herdecke.
Das ist die Kreisliga-Elf des des Jahrzehnts aus Wetter und Herdecke. © WP Wetter | Manuela Nossutta Funkegrafik NRW

Trainer des Jahrzehnts

Frank Henes, Trainer des FC Herdecke-Ende
Frank Henes, Trainer des FC Herdecke-Ende © WP | WP

Frank Henes: Vier Jahre in der Spitzengruppe hat es gedauert, nun hat er es endlich geschafft: Frank Henes steigt zur neuen Saison mit seinem FC Herdecke-Ende in die Bezirksliga auf. In den Vorjahren scheiterte die Mannschaft teilweise knapp am Aufstieg, doch in dieser Spielzeit war die Henes-Elf kaum zu schlagen. Ein Erfolg, der auch auf die unermüdliche Arbeit des Trainers, zurückzuführen ist. Bis Mitte 2013 coachte Henes Nachbar TSG Herdecke in der Bezirksliga, zwischenzeitlich betreute er auch den damaligen Landesligisten Hasper SV.