Hagen. Bei den Derbys geht es hoch her. Nun wechselt Volmetals Toptorjäger Jan König zur SGSH Dragons. Ein Wechsel, der nicht leicht gefallen ist.
Einen Spieler wie ihn in den eigenen Reihen zu haben, das dürften sich viele Vereine wünschen. Für Handball-Drittligist TuS Volmetal erfüllte sich dieser Wunsch vor der Saison 2018/19, als Jan König sich entschied, durch ein Doppelspielrecht neben dem VfL Eintracht Hagen auch für den TuS auf Torejagd zu gehen. Und das vor tat er allem erfolgreich: In 28 Spielen kam er auf 266 Treffer, kein anderer Spieler von der 1. Bundesliga bis hin zur 3. Liga konnte solche Werte vorweisen. Umso erfreuter waren die Volmetaler, als König nach der Saison seine Vertragsverlängerung bekanntgab. Diesmal sogar ohne Doppellizenz und demnach mit vollem Fokus auf den TuS.
Wieder wurde der 21-jährige Schwerter zum Schlüsselspieler, der oftmals in den entscheidenden Momenten zur Stelle war und damit seiner Mannschaft so manche Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sicherte. Nun aber treibt es König, der vor seinem Wechsel 2017 zu Eintracht Hagen die Handballinternate des TV Grosswallstadt und TBV Lemgo durchlief, zu den SGSH Dragons aus Schalksmühle, die pikanterweise als größter Rivale der Volmestädter gelten. Wir haben Jan König zu dieser Entscheidung sowie der aktuelle Situation interviewt.
Fangen wir mit der Situation rund um das Coronavirus an. Bekanntlich setzt auch die 3. Handball-Liga Nord-West die Saison vorerst aus. Wie gehen Sie damit um und was tun Sie, um trotzdem weiterhin fit zu bleiben?
Jan König: Mein Motto ist: Gesundheit geht vor Sport. Ich wünsche allen, dass sie gesund bleiben. Allerdings ist die aktuelle Corona-Situation in Verbindung mit der Wirtschaft existenzbedrohend für die meisten Vereine. Viele vergessen, dass diese Vereine von Sponsoren aus dem Mittelstand abhängig sind. Durch die wirtschaftliche Lage könnte es sein, dass diese Stützen wegbrechen. Trotzdem halte ich mich fit. Wir haben zuhause diverse Dinge mit denen man sich fit halten kann, die dann auch täglich genutzt werden. Außerdem wohnen wir direkt am Waldrand, so dass laufen noch kein Problem ist.
In Köln ist die Handball-Saison vorzeitig beendet worden, wie stehen Sie zu einem Abbruch der Saison auch hier?
Aufgrund der aktuellen Corona-Situation gehe ich davon aus, dass in der 1. und 2. Fußball- und Handballbundesliga, wenn überhaupt, die Saisons mit Geisterspielen zu Ende gebracht werden und in allen restlichen Ligen die Saison abgebrochen wird.
Im Volmetal konnten Sie Bestleistungen abrufen, waren in der letzten Saison nicht nur Liga-Toptorschütze, sondern auch bester Werfer aller Amateurvereine. Welchen Anteil hatte der TuS Volmetal daran?
Der TuS Volmetal hat jederzeit zu 100 Prozent hinter mir gestanden und mich mit allen verfügbaren Mitteln unterstützt. Trainerteam, Mannschaft, Sponsoren und vor allen Dingen die super Fans haben einen sehr großen Anteil daran und haben mich immer wieder zu Höchstleistungen getrieben.
Welches war Ihr persönliches Highlight im Trikot des TuS?
In den zwei Saisons, die ich für den TuS gespielt habe, hatte ich so viele Highlights, dass ich keins so wirklich hervorheben kann.
Was ist das Besondere an dem Verein?
Der Verein ist eine große Familie, wo jeder für jeden da ist. Der Zusammenhalt im Tal ist einzigartig. Ein Beispiel dafür ist, dass man sich bei fast jedem Auswärtsspiel fühlt, als ob es ein Heimspiel wäre.
Bleiben weiterhin Kontakte zu dem Verein bestehen?
Selbstverständlich, es haben sich in den zwei Jahren viele Freundschaften entwickelt, die natürlich auch bestehen bleiben. Wenn es die Zeit zulässt werde ich sicher auch mal ein Heimspiel besuchen.
Wie kam es nun dazu, sich nach zwei erfolgreichen Jahren für einen Wechsel zu dem Rivalen Schalksmühle, von dem die Derbys gegen den TuS leben, zu entscheiden ?
Die Entscheidung war nicht gegen den TuS Volmetal, sondern eher eine Entscheidung für meine sportliche Entwicklung. Ich möchte mit Schalksmühle den nächsten Schritt gehen und mich bei einem Top-Verein der 3. Liga zu einem Führungsspieler entwickeln.
Wie waren die Reaktionen im Volmetal nach Bekanntgabe des Wechsels?
Mein Wechsel wurde professionell und mit Verständnis aufgenommen. Ich stand in permanentem Kontakt mit Pippo Brüggemann und beide Seiten haben von Anfang an mit offenen Karten gespielt.
Gab es auch Angebote von anderen Vereinen? Wenn ja, was hat Schalksmühle so attraktiv gemacht?
Wie auch in der letzten Saison gab es einige Angebote und Gespräche, am Ende war das Gesamtpaket, welches jetzt mit Schalksmühle erarbeitet wurde, der ausschlaggebende Punkt für meine Entscheidung.
Mit Mark Schmetz werden Sie bald von einem ehemaligen Bundesligaspieler trainiert. Was sind Ihre persönlichen Ambitionen für die kommende Saison?
Mit der hochklassigen Erfahrung des Trainers und einem breit aufgestellten Kader ist das Ziel eine Top-Drei-Platzierung. Außerdem will ich versuchen, mich persönlich weiterzuentwickeln