Hagen. . Das gibt einen „Push“ vor dem Heimfinale gegen Langenfeld: Deutschlands Top-Torjäger Jan König verlängert beim TuS Volmetal.
„Für uns ist das ein richtiger Push für Samstag.“ Der Stolz in der Stimme von Jens Schilling ist nicht zu überhören. Die Nachricht von der Vertragsverlängerung von Jan König beim TuS Volmetal verkündet der Marketingleiter des Handball-Drittligisten zum idealen Zeitpunkt. Denn am Samstag empfangen die Volmetaler die SG Langenfeld zum letzten Saison-Heimspiel, ein Remis würde den Klassenerhalt perfekt machen. Und König, auf den der TuS nun ein weiteres Jahr bauen kann, ist nicht irgendein Spieler. Der 20-Jährige ist nicht nur Volmetaler Top-Torschütze, in Deutschlands höheren Handball-Ligen ist aktuell kein Spieler erfolgreicher.
In Großwallstadt und Lemgo im Internat
Der gebürtige Schwerter Jan König erlernte das Handballspielen bei der HSG Schwerte-Westhofen. Über die Handball-Internate des TV Großwallstadt und des TBV Lemgo ging es 2017 zum VfL Eintracht Hagen. Seit der aktuellen Saison ist der 20-Jährige mit einem Zweitspielrecht auch für den TuS Volmetal ausgestattet.
Die Zahlen sind beeindruckend: Fast zehn Treffer pro Drittliga-Partie hat Jan König in seinen 28 Spielen für den TuS Volmetal erzielt, bei insgesamt 266 Toren sind es 9,5 im Schnitt. Und 101 von 129 Siebenmetern hat der Mittelmann, der auch Linksaußen spielen kann, verwandelt. Werte, mit denen König nicht nur die 3. Liga West anführt, auch in den drei Parallelstaffeln und der 1. und 2. Bundesliga hat deutschlandweit kein anderer Handballer solche Quoten nur annähernd erreicht. „Damit ist er natürlich auch für andere Vereine interessant geworden“, weiß Schilling, „toll, dass er sich jetzt für uns entschieden hat.“
In der aktuellen Saison spielte König mit Doppellizenz für Zweitligist VfL Eintracht Hagen, zu dem er im Sommer 2017 aus dem Handballinternat des TBV Lemgo gewechselt war, und eine Klasse tiefer für die Volmetaler. Im Eintracht-Team von Trainer Niels Pfannenschmidt spielte er allerdings in der laufenden Spielzeit kaum eine Rolle, sein Vertrag beim Zweitligisten wurde nunnicht verlängert. Umso größer war die Herausforderung für den TuS, den umworbenen 1,81-m-Mann alleine an sich zu binden. „Für uns ist das ein richtig großer Schritt, aber wir haben es geschafft“, sagt Schilling, betont aber auch: „Wir werden unser Gehaltsgefüge nicht sprengen, da kann der Spieler noch so attraktiv sein.“ Teammanager Philipp Brüggemann verweist auf andere Vorzüge der „Taler“: „Für einen jungen Spieler wie Jan ist es wichtig, Spielpraxis auf hohem Liga-Niveau zu sammeln. Da ist er bei uns im richtigen Verein.“
Entscheidung spät gefallen
Die nun erfolgte Vertragsverlängerung soll Mannschaft und Fans noch einmal zusätzlich für die Aufgabe gegen Schlusslicht Langenfeld antreiben, um dort die letzten Zweifel am Klassenerhalt zu beseitigen. „Die Zusage von Jan kam spät, doch wir haben alles dafür getan, um ihn halten zu können“, freute sich auch Trainer Christoph Ibisch: „Wenn man von so einem Spieler die Zusage bekommt, ist das ein klares Zeichen für den Verein, das Team und die Arbeit, die wir tun.“ König, das betonte Schilling, passe nicht nur sportlich, sondern auch menschlich in den Verein: „Jan ist ein absoluter Familienmensch, der von Anfang an in der Mannschaft integriert war.“
Als „sehr gute Option“ hatte König vor einigen Wochen seinen Verbleib beim TuS Volmetal eingeschätzt, der für ihn erster Ansprechpartner sei: „Ich habe hier viel Vertrauen, Spielzeit und Raum bekommen, um mich zu entwickeln und werde von meinem Trainer zu 100 Prozent unterstützt.“ Nun zeigte sich der TuS-Toptorjäger „überglücklich darüber, dass diese Entscheidung jetzt endlich gefallen ist. Es hat ja doch länger gedauert als erwartet.“ Sein Fokus gelte nun ausschließlich den Volmetalern: „In der nächsten Saison habe ich die Doppelbelastung nicht mehr.“ Was für das aktuelle Wochenende noch nicht gilt. Das Volmetaler Heimfinale am Samstag wird eingerahmt vom Eintracht-Doppelspieltag bei TuSEM Essen (Freitag) und gegen den VfL Lübeck-Schwartau (Sonntag).