Hagen. . Die Zukunft des Handball-Drittliga-Toptorschützen ist offen. „Der VfL Eintracht Hagen und ich gehen im Guten auseinander.“

330:221 steht es. Ein ungewöhnliches Ergebnis, keines, das einem aus den bekannten Sportarten bekannt oder geläufig ist. Wie auch, denn es ist eine Statistik, die die Bedeutung von Jan König für den Handball-Drittligisten TuS Volmetal unterstreicht. Der Spielmacher des Teams von Trainer Christoph Ibisch erzielte in dieser Saison bisher in 22 Spielen 221 von insgesamt 551 Toren. Der Rest des Teams brachte es zusammen auf 330 erfolgreiche Abschlüsse. Wir haben mit König über seine Rolle beim TuS, den nicht verlängerten Vertrag beim VfL Eintracht Hagen und seine Perspektive für die nächste Spielzeit gesprochen.

Mit 9,6 Treffern im Schnitt Toptorschütze der 3. Liga West

Jan König ist 20 Jahre jung und spielt mit einer Doppellizenz für den VfL Eintracht Hagen in der 2. Bundesliga und für den TuS Volmetal in der 3. Liga.

Beim TuS Volmetal ist der Toptorjäger der 3. Liga West der wichtigste Spieler. In 22 Partien traf er 221 Mal, pro Spiel kommt er auf 9,6 Tore. Bei 101 Versuchen von der Siebenmeter-Marke war König 76 Mal erfolgreich.

2017 wechselte König aus dem Handballinternat des TBV Lemgo nach Hagen. In Ostwestfalen spielte er in der Jugend-Bundesliga und wurde bester Torschütze aller vier Staffeln.

Seine ersten Schritte im Handball machte der Mittelmann,

der auch als Linksaußen spielen kann, bei der HSG Schwerte/Westhofen, bevor es ihn ins Internat des TV Großwallstadt zog.

Schön, dass Sie sich die Zeit nehmen. Bei Ihrem Pensum mit Trainingseinheiten für gleich zwei Mannschaften ist der Aufwand in Sachen Handball ja riesig für Sie. Wie stemmen Sie das?

Jan König: Ich habe lange Jahre in Leistungszentren gespielt, da ist die Belastung ähnlich und da wird man auch auf das, was im Seniorenbereich auf einen zukommt, gut vorbereitet. Von daher kenne ich die Belastung und komme ganz gut damit zurecht, was aber auch daran liegt das meine Trainer genau darauf achten, dass es nicht zu viel wird.

Trotz dieses Aufwands und ihrer Entwicklung gerade beim TuS Volmetal wurde ihr Vertrag beim Zweitligisten Eintracht Hagen nicht verlängert. Wie traurig sind Sie darüber?

In erster Linie ist das einfach schade für mich. Dazu kommt die Nähe zu meiner Heimatstadt Schwerte, was mit ein Grund für meine Entscheidung für Hagen war. Ich hatte hier eine gute Zeit in den vergangenen zwei Jahren und habe viel gelernt. Ich bin mit allen klar gekommen und habe viele Leute kennengelernt. Jetzt geht es eben woanders weiter.

Wurde Ihnen mitgeteilt, warum es in der nächsten Saison für Sie keinen Vertrag mehr gibt?

Ja, das wurde mir mitgeteilt. Ich passe nicht in die Systeme. Wir gehen in jedem Fall im Guten auseinander.

Der TuS Volmetal ist selbstredend an einer Verpflichtung von Ihnen für die kommende Saison interessiert. Wissen Sie bereits, wo Sie in der nächsten Spielzeit auflaufen werden?

Noch nicht wirklich. Es sind aufgrund der Leistungen, die ich beim TuS gezeigt habe, einige Vereine an mich heran getreten. Erster Ansprechpartner ist der TuS Volmetal. Mein Ziel ist es, bis Mitte März Klarheit zu haben, vorher stehen noch einige Gespräche an.

Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie im Tal bleiben?

Es ist auf jeden Fall eine sehr gute Option. Ich habe hier viel Vertrauen, Spielzeit und Raum bekommen um mich zu entwickeln und werde von meinem Trainer Christoph Ibisch zu 100 Prozent unterstützt. Auch dass wir bei jedem Heimspiel vor gefühlt 1000 Zuschauern in der Handballhölle spielen, ist natürlich ein Thema. Diese Heimspielatmosphäre sucht ihresgleichen.

Und wenn der TuS am Ende der Saison absteigt?

Davon gehe ich nicht aus, wir werden alles dafür geben, den Klassenerhalt zu schaffen.

Die Saison in der dritten Liga verläuft mit einigen Höhen, aber auch mit vielen Tiefen. Wie bewerten Sie die Spielzeit bis hier hin?

Uns fehlt die Konstanz, gute Leistungen abzurufen. Das hat sicherlich auch mit den vielen Verletzten zu tun, mit denen wir in dieser Saison zu kämpfen haben. Wir schaffen es manchmal leider nicht, über 60 Minuten eine konzentrierte Leistung zu bringen. Wir müssen jetzt die Punkte wiederholen, die wir bisher in einigen engen Spielen liegen gelassen haben.

Auf Sie kann sich Ihr Trainer Christoph Ibisch aber in der Regel verlassen, Sie haben bisher mehr als ein Drittel der Volmetaler Tore geworfen. Fühlen Sie sich ein wenig wie ein Alleinunterhalter?

Nein, das empfinde ich nicht so. Wir haben eine Menge Leistungsträger, die wir brauchen, um Spiele zu gewinnen. Ohne unsere Torhüter oder unsere Kreisläufer geht es nicht. Gerade in der Abwehr sind Philipp Dommermuth und Frederik Kowalski enorm wichtig. Deswegen kann man da nicht von einer Rolle als Alleinunterhalter reden. Wir gewinnen als Mannschaft und auch wenn es auf dem Papier so aussieht als würde alles über mich gehen – das tut es nicht. Das klappt bei mir auch nur, wenn die Mannschaft im Gesamten funktioniert.