Hagen. Die Tornados arbeiten mit Phoenix an Aktionen, um das Überleben des Klubs zu sichern. Auf eine Rückerstattung ihrer Ticketpreise verzichten sie.
Zu dieser Jahreszeit würden sie eigentlich zur Höchstform auflaufen, um ihr Team in die Play-offs zu „pushen“. Singen, klatschen, brüllen, den Schiedsrichtern nette Worte mit auf den Weg geben, sich in gelbe Gewänder hüllen und ihre Mannschaft feiern. Aber die Saison ist vorbei für Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen und seine lautesten Anhänger, die Tornados. „Bei Regen und Wind, bei Sturm und Schnee“, stehen sie ihrem Verein bei – das singt der Fanclub immer bei den Heimspielen auf dem Heuboden. Und zurzeit stürmt es.
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„Gerade weil unser Team zum Ende der Saison hin besser gespielt hat und der Kampf um die Play-offs eng wie nie gewesen ist, ist der Saisonabbruch natürlich äußerst schade, zugleich aber auch sinnvoll und notwendig“, kommentiert Tornados-Mitglied Pascal Teske das frühe Saisonaus, das die 2. Liga aufgrund der Coronakrise beschlossen hat. Dass das Phoenix in wirtschaftliche Bedrängnis bringt, war Teske klar. „Teams aus sämtlichen Sportarten haben mit denselben Problemen zu kämpfen, ebenso große Firmen oder Kleinunternehmer. Von daher können wir nur hoffen, dass Phoenix und so ziemlich jeder andere Betroffene einigermaßen glimpflich aus der ganzen Sache herauskommen wird“, sagt Teske.
Phoenix-Fans wollen helfen
Die Tornados mussten sich nach dem Schock erstmal schütteln, doch schnell wurde klar: Die Fans wollen ihrem Verein helfen. Wo und wie es nur geht. Andere Vereine verkaufen bereits „Geisterkarten“ oder „virtuelle Bratwürste“, um das finanzielle Loch stopfen zu können. „Es wurden verschiedene Möglichkeiten überlegt und bewertet. Über das weitere Vorgehen stehen wir in Kontakt mit Phoenix, so dass wir als Fanszene gemeinsam mit den Vereinsverantwortlichen und den einzelnen Fans an einem gemeinsamen Strang ziehen“, erklärt Pascal Teske.
Aber eines steht für die treue Fraktion vom Heuboden schon jetzt fest: Das bereits gezahlte Geld für Dauerkarten wird man nicht vom Verein zurückverlangen.
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„Überschlägt man nur einmal grob, was bei einer Rückerstattung aller bereits gezahlten und somit auch im Etat verplanten Tickets für eine Summe zusammenkommt, merkt man schnell, welch ein finanziell großes Loch Phoenix dabei entstehen kann“, sagt Teske, der einen dringenden Appell an alle Phoenix-Fans hinterher schiebt: „Falls es für euch finanziell möglich ist, verzichtet bitte auf eine Rückerstattung eurer Tickets! Alle gemeinsam für Phoenix!“
Kurzarbeit „richtiger Schritt“
So wie Teske und die Tornados die Auftritte der Phoenix-Basketballer bewerten, so verfolgen sie auch gespannt, wie das Vereinsmanagement in dieser wirtschaftlich außerordentlichen Situation vorgeht. Bislang mache der Verein seine Hausaufgaben, meint Teske: „Durch den Antrag auf Kurzarbeit hat Phoenix einen schnellen und in unseren Augen auch richtigen Schritt getan. Dadurch, dass sich die Lage derzeit nahezu stündlich ändert, braucht es für die weiteren Schritte ein wenig Zeit und es sollte nichts zu schnell überstürzt werden“, sagt das Tornados-Mitglied.
Der Livestream am Donnerstag und die Möglichkeit der Fragestellung sei zudem ein gutes Angebot seitens Phoenix gewesen, um die Situation offen und transparent darzustellen.