Hagen. Chris Harris, Trainer von Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen, spricht über den coronabedingten Saisonabbruch und eine turbulente Spielzeit.
Er wäre nur zu gerne mit seiner Mannschaft in die Play-offs der 2. Basketball-Bundesliga ProA eingezogen. Aber Chris Harris, Trainer von Phoenix Hagen, muss nun frühzeitig Urlaub machen. Wir sprachen mit dem Kanadier über das frühe Saisonaus und seine Pläne für die nahe Zukunft.
Chris Harris, wie traurig sind Sie über das Saisonende?
Chris Harris: Alles sind sehr enttäuscht. Wir waren gerade dabei, uns nach einem schwierigen Start zurückzukämpfen, hatten unseren Rhythmus gefunden und waren definitiv bereit für die Play-offs. Der Abbruch tut uns allen sehr weh.
Haben Sie damit gerechnet, dass die Liga die Saison für beendet erklärt?
Inzwischen schon. Die Pause war doch sehr lang und da hat man dann natürlich auch Zeit zum Nachdenken. Am Anfang haben wir alle noch gehofft, aber zuletzt hatten wir uns dann schon darauf eingestellt, dass die Liga so entscheidet.
Auch interessant
Hat es einen Abschied mit der Mannschaft gegeben?
Wir haben die ganze Zeit Kontakt und werden auch in einem kleinen Kreis und mit sehr großem Abstand die Saison verabschieden. Das war aber auf jeden Fall nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten.
Wie lief das Training bis nun die endgültige Absage kam?
Zu Beginn durften wir ja noch in die Halle. Da haben wir dann viel für die Athletik getan, ein wenig auf den Korb geworfen und versucht, die Mannschaft fit zu halten. Es war aber dort schon eine komische Stimmung, da man sich ja nicht richtig begrüßen durfte und auch im Training nicht zu nah kommen durfte. Und auch dort hatten wir schon vermutet, dass die Saison vorbei ist, dennoch mussten wir im Rhythmus bleiben, falls es doch weiter geht. Das war doch sehr komisch.
Auch interessant
Hatten Sie vor, demnächst in Ihr Heimatland Kanada zu reisen oder hat sich das wegen der Corona-Pandemie erledigt?
Ich bin sehr gerne hier und das wird auch erst einmal so bleiben. Zum einen wird es mit dem Ausreisen aktuell sowieso schwer. Und sobald es möglich ist, möchte ich auch gerne das Training mit der Mannschaft wieder aufnehmen. Erst einmal bleibt uns aber ja sowieso nichts übrig, als abzuwarten.
Wie zufrieden sind Sie im Rückblick auf die Saison
Es war eine sehr durchwachsene Saison. Wir haben als Mannschaft von Beginn an gekämpft und sind aber in den ersten Spielen einfach nicht mit Siegen belohnt worden. Stattdessen gab es sehr viele Niederlagen und wir steckten schon in einer Krise. Aber auch da haben wir uns rausgekämpft mit einer tollen Teamleistung, obwohl immer wieder Verletzungen der Spieler hinzu kamen. Jetzt hatten wir endlich unseren eigenen Rhythmus gefunden und waren bereit – und dann wird die Saison abgebrochen. Es war eine Achterbahnfahrt für uns und den gesamten Verein.