Hagen. . Kevin Magdowski, zuletzt zehn Jahre in Luxemburg tätig, wird neuer Cheftrainer bei Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen.
Einen Termin in Luxemburg hat er noch, am nächsten Samstag in Walferdingen. Dann betreut Kevin Alexander Magdowski die Basketball-Damen von BBC Résidence Walferdange im Duell mit Grengewald Hueschtert, während sein künftiges Team am Ischeland im Traditionsduell die MLP Academics Heidelberg empfängt. Zwei Tage später übernimmt der 39-Jährige dann als Cheftrainer ProA-Zweitligist Phoenix Hagen, bei dem er einen Vertrag bis zum Sommer 2019 unterschrieben hat. „Wir haben uns ganz bewusst für Kevin und damit die externe Lösung entschieden“, erklärte Phoenix-Geschäftsführer Patrick Seidel die Entscheidung für einen in Hagen bisher weitgehend unbekannten Kandidaten: „Wir freuen uns auf frischen Wind, seine Ideen, den Blick über den Tellerrand hinaus.“
Der Nachfolger des Ende Oktober verstorbenen Matthias Grothe kommt aus Berlin, hat nach frühem Karriereende als Spieler seine ersten Schritte als Basketball-Coach im deutschen Norden gemacht, war im letzten Jahrzehnt aber in Luxemburg aktiv. Nach seiner ersten Trainerstation bei Regionalligist BG Rotenburg/Scheeßel (2003 bis 2007) - hier begegnete er als niedersächsischer Auswahltrainer auch dem heutigen Phoenix-Spieler Jannik Lodders - wechselte Kevin Magdowski ins Großherzogtum. Bei Erstligist BBC Residence Walferdange wurde der A-Lizenztrainer 2007 Nachfolger von Andreas Wagner, der nach Nördlingen wechselte und dort wie später auch in Bayreuth und Vechta den Bundesliga-Aufstieg schaffte, aktuell als Co-Trainer von Thorsten Leibenath bei Erstligist ratiopharm Ulm fungiert. Avanti Mondorf, Sparta Bertrange, erneut Walferdange, AS Soleuvre und Kordall Steelers waren weitere Stationen Magdowskis in Luxemburg, zudem war er für das U16-Nationalteam verantwortlich.
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In der letzten Sommerpause arbeitete er vier Monate für den kolumbischen Erstligisten Aguilas de Tunja – als erster deutscher Coach in Südamerika. Danach kehrte Magdowski als Sportdirektor nach Walferdingen zurück, coachte als Interimstrainer die Erstliga-Herren und betreute aktuell das junge Damen-Team des Klubs mit acht Junioren-Nationalspielerinnen. Eine Chance zur Rückkehr in den deutschen Basketball, nachdem 2014 ein schon angekündigtes Engagement beim damaligen ProB-Ligisten Citybasket Recklinghausen nicht zustande gekommen war, suchte Kevin Magdowski schon länger. In Hagen erhält der Berliner sie nun. „Es ist mir eine große Ehre, an diesem traditionsreichen Standort arbeiten zu dürfen“, erklärte Magdowski, er freue sich auf die Herausforderung und besonders „die außergewöhnliche Fankultur“.
Viel Erfahrung als Headcoach
„Er ist ein sehr konzeptionell denkender und arbeitender Trainer, der großen Wert auf das Teamgefüge legt“, erklärte Geschäftsführer Seidel die Trainerwahl, Magdowski gelte bei Taktik, Spielvorbereitung und Kommunikation als hervorragender Fachmann: „Diesen Weg fanden wir ganz spannend.“ Entgegen der Hagener Vorliebe für ehemalige Weggefährten habe man sich nach intensiver Recherche deshalb nicht für einen „alten Bekannten“ - Bremerhavens Bundesliga-Co-Trainer Chris Harris war bis zuletzt ernsthaftester Alternativ-Kandidat - entschieden. Zumal Magdowski eine mehr als zehnjährige Erfahrung als Headcoach hat und die im von Phoenix vorgegebenen Stellenprofil vorausgesetzte Bereitschaft zur Nachwuchsarbeit und zur Einbindung von jungen Talenten ins Profi-Team bereits nachgewiesen hat. „In Luxemburg war er schon durch die Statuten gezwungen, Jugendliche auszubilden und mit nur wenigen Amerikanern zu spielen“, sagte Seidel, der betonte: „Phoenix hat definitiv nicht an Strahlkraft verloren. Ungeachtet unserer Situation in der Vergangenheit wurden uns zahlreiche Trainer, darunter auch wirklich arrivierte Namen, angeboten.“ Man entschied sich indes für einen Kandidaten, der sich solches Renommee im deutschen Basketball erst noch erarbeiten muss.