Herdecke. Der Saison-Höhepunkt wurde für Herdeckes Ringer zum Tiefpunkt. Worüber der scheidende Trainer Recep Mercan „extrem frustriert“ ist.
Es sollte der Saison-Höhepunkt werden, das erste Playoff-Finale um den Titel in der Ringer-Bezirksliga und den Landesliga-Aufstieg. Doch es wurde der Tiefpunkt in der Saison 2024 für die Ringer der TSG Tigers Herdecke, in heimischer Bleichsteinhalle kassierten sie gegen den RC Ehrenfeld 1976 aus Köln mit 14:38 die höchste Niederlage, weil gleich mehrere etablierte Kräfte fehlten. Eine enorme Hypothek für den Rückkampf um den Bezirksliga-Titel am Samstag am 18 Uhr in der Gesamtschule Wasseramselweg in Köln.
Viele Stammkräfte fehlen den TSG Tigers Herdecke
„Ich bin extrem sauer über das, was da passiert ist“, sagte Recep Mercan, der zuvor seinen Abschied nach acht Jahren als TSG-Trainer nach der Saison angekündigt hatte: „Das ist extrem frustrierend.“ Mit so vielen Assen aus dem Oberliga-Kader wie möglich wollte die TSG, die kurz vor Saisonbeginn ihr Team aus der Oberliga zurückgezogen hatte, im Finale antreten. Doch mit Kapitän Szabolcz Lakatos, der auch acht der 14 Herdecker Punkte beitrug, Yevhenii Pidlisnyi und dem Ukrainer Nazrisho Mirzoiev gingen nur drei Oberliga-Ringer auf die Matte. Dazu viele Nachwuchskräfte und der 40-jährige Jugendtrainer Christian Baumjohann, der sich kurzfristig zur Verfügung stellte - und in seinem Kampf auch noch verletzte.
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Chancenlos im wichtigsten Kampf des Jahres
Dass die TSG Tigers mit einem chancenlosen Team antreten mussten, verstimmte Mercan. „Ein Ringer kam zu spät zur Waage, einer hatte zu viel Gewicht, eine Kämpferin hat sich noch nicht einmal abgemeldet“, zählt er die Ausfälle auf: „Dass das der wichtigste Kampf des Jahres ist und sich die erfahrenen Ringer bereit halten sollten, darauf haben wir seit Monaten hingewiesen. Darauf hätte man sich einstellen können.“ In „normaler“ Herdecker Besetzung, so der Coach, hätte Ehrenfeld keine Chance gehabt. Die Umstände des letzten Heimkampfs bestätigten ihn in seiner Entscheidung, das Traineramt abzugeben. „Es gibt ja tiefere Gründe, warum ich gehe“, sagt er, „dieses Ergebnis spiegelt wieder, dass das der richtige Schritt ist.“
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In seinem letzten Kampf mit der TSG hofft er aber, in Köln doch noch den Titel und sicheren Landesliga-Aufstieg zu holen. „Wir versuchen, das noch aufzuholen“, sagt Mercan, grundsätzlich sei erneut eine starke Herdecke Aufstellung möglich: „Es hängt an einer Personalie.“ Andernfalls könnte die TSG aus seiner Sicht auch nach seinem Abschied den Sprung in die Landesliga schaffen. Gemäß Ausschreibung sei es grundsätzlich möglich, auf Antrag bis zum 22. Dezember auch als Bezirksliga-Zweiter aufzusteigen.