Hagen. Das Zünden von Pyrotechnik in Trier hat für 2 Hagener Fans ein Nachspiel. Derweil gerät die Reaktion des Vereins auf den Vorfall in die Kritik.
Der Pyrotechnik-Einsatz einiger Phoenix-Hagen-Fans beim Auswärtsspiel gegen die Gladiators Trier hat ein rechtliches Nachspiel: Die Trierer Polizei hat Ermittlungen eingeleitet und bereits zwei Strafanzeigen gestellt.
Bengalos und Rauchtöpfe
Vergangenen Samstag war das Spitzenspiel zwischen den Basketball-Zweitligisten Trier und Hagen in der SWT-Arena mit Spannung erwartet worden – doch der Basketball-Abend begann mit einem Zwischenfall abseits des Spielfelds. Kurz vor Spielbeginn zündeten mehrere Phoenix-Fans vor der Arena „Bengalos und Rauchtöpfe“, wie die Polizeidirektion Trier mitteilte. In dichte rote Rauchschwaden gehüllt, bewegten sich die Anhänger in Richtung Eingang. Der Rauch zog in die Halle, löste einen Feueralarm aus und zwang die rund 4000 Zuschauer zu einer kurzen Evakuierung. Die Feuerwehr rückte an, jedoch konnte schnell Entwarnung gegeben werden - das Spiel konnte mit einer 32-minütigen Verspätung starten.
Die Polizei Trier nahm umgehend Ermittlungen auf und veröffentlichte eine Stellungnahme. Darin heißt es, dass bei einer Person vor Ort die Personalien festgestellt wurden. Gegen sie wurde ein Strafverfahren eingeleitet – unter anderem wegen Verstoßes gegen das Vermummungsverbot und das Abbrennen von Pyrotechnik. „Die Ermittlungen zu weiteren Personen dauern an“, erklärte die Polizei.
Kritik an Krisenkommunikation von Phoenix
Nach dem Vorfall veröffentlichte Phoenix Hagen ad-hoc eine Stellungnahme, in der Geschäftsführer Martin Schmidt den Vorfall und die Verzögerung bedauerte. Schmidt erklärte, es sei „unglücklich“ gewesen, dass der Rauch durch den Wind in die Halle getragen wurde. Doch diese Wortwahl stieß in sozialen Netzwerken auf gemischte Reaktionen. Einige Fans empfanden die Reaktion als zu beschwichtigend und kritisierten den Ton der Darstellung.
Basketballkommentator Chris Schmidt meldete sich auf Facebook mit klaren Worten: „Ich finde es auch bemerkenswert, wie lax das vom Hagener GF mit ‚römischem Feuer zum Traditionsduell‘ kommentiert wurde. Ne, sowas geht einfach gar nicht in Hallennähe. Da gibt es nichts, aber auch gar nichts zu verharmlosen! Der GF der BARMER 2. Basketball-Bundesliga war übrigens auch in der Halle!“ Eine weitere Nutzerin schloss sich der Kritik an und bezeichnete das Statement als „sehr unglücklich formuliert“.
Die 2. Basketball-Bundesliga und der Verein VET-Concept Gladiators Trier haben sich bisher nicht zum Pyro-Vorfall geäußert. Eine Phoenix-Fanbeauftragte, die vor Ort war, wollte sich auf Anfrage unserer Zeitung nicht dazu äußern.
Phoenix Hagen gewann das Spiel durch eine starke Leistung in der zweiten Halbzeit mit 78:75. Trainer und Spieler waren stolz auf den hart erkämpften Auswärtssieg.