Hagen. Eintracht Hagen bot den Rhein-Neckar Löwen die Stirn. Juri Knorr, Mikael Appelgren und Hagens Jan von Boenigk ordnen das Spiel ein.
Es hätte eines dieser Pokalspiele sein können, in dem der Underdog dem haushohen Favoriten ein Bein stellt. Lange hatten die Zweitliga-Handballer des VfL Eintracht Hagen den aktuell Tabellenzweiten der Handball-Bundesliga, die Rhein-Neckar-Löwen, am Rande einer Niederlage. Nach dem 24:23 (46.) durch Hagens Pouya Norouzi drehte das Star-Ensemble um Juri Knorr aber zum richtigen Zeitpunkt auf und sicherte sich durch einen 29:26 (15:14)-Erfolg den Einzug in die nächste Pokalrunde.
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Das Spiel war lange Zeit ausgeglichen. Die Hagener zeigten eine gewaltige Leistung und zündeten in der Ischelandhalle ein kraftvolles Feuerwerk, das die prominenten Rhein-Neckar Löwen entzauberte. In den letzten 14 Minuten musste Löwen-Torwart Mikael Appelgren dann aber nur zwei Gegentreffer hinnehmen und wurde damit zum entscheidenden Faktor.
Die Stimmen von Juri Knorr, Mikael Appelgren und Jan von Boenigk zum Spiel:
Juri Knorr: „In den letzten zehn Minuten hatten wir vielleicht mehr Ruhe im Abschluss und haben es dann ein bisschen cleverer gemacht. Natürlich haben wir hier ordentlich Probleme und müssen uns einiges vorwerfen lassen, dass das Spiel so läuft. Wir können glücklich sein, dass wir am Ende hier gewonnen haben. Wir wussten schon, dass uns ein heißes Auswärtsspiel erwartet. Wir hätten schon gedacht, dass wir hier ein bisschen dominanter rausgehen können, das haben wir nicht geschafft. Aber die Hagener haben es sehr gut gemacht, trotzdem müssen wir es besser machen.“
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Über die Wahrnehmung der Eintracht in der zweiten Liga: „Sie haben sich in der zweiten Liga etabliert und haben Spieler, die eigentlich Bundesliga-Potenzial haben und vor allem mit Pieczkowski einen sehr erfahrenen Bundesligaspieler. Hier im Ruhrgebiet, in einer sportbegeisterten Handballregion, ist es immer gut solche Vereine zu haben und heute hat man auch gesehen, was hier los war auf den Tribünen.“
Mikael Appelgren (Torhüter und Matchwinner der Rhein-Neckar Löwen): Es war ein großartiges Spiel von unserer Abwehr, das war nicht das Problem. Da haben wir unsere Qualität gezeigt und dass wir, wenn wir Gas geben und uns fokussieren, die bessere Mannschaft sind. So soll es auch sein, wenn ein Erstligist gegen einen Zweitligisten spielt.Wir wussten, dass es auswärts schwer wird und waren vielleicht auch etwas müde von der ersten Phase in der Bundesliga. Aber wir haben die Hagener auch sehr unterschätzt und dafür haben wir gelitten.
Jan von Boenigk: Wir wussten schon vorher: Es hängt ganz klar von der Tagesform der Löwen ab. Wenn sie einen richtig guten Tag erwischen, dann können wir den besten Tag erwischen und haben keine Chance. Heute hatten sie nicht ihren besten Tag und es ist auch für den Kopf nicht leicht, zu einem Zweitligist zu reisen und zu wissen: Eigentlich gewinnst du hier in neun von zehn Spielen. Und heute war dieses Spiel, wo etwas möglich gewesen wäre, aber wir waren einfach den Schnuff zu inkonsequent mit unseren Chancen und bei ein, zwei Fehlern, die wir zu viel gemacht haben.
Über die Außenseiter-Rolle und seine eigene Leistung (acht Treffer): „Natürlich ist es eine bessere Mannschaft und sie spielt eine Liga höher. Aber wir sind auch Profis und es ist nicht so, dass man sich da schwerer tut Tore zu werfen oder nicht. Gerade die offensive Deckung, mit der sie zu Beginn gespielt haben, kam uns schon entgegen mit unseren vielen schnellen Spielern, die darauf angelegt sind, Eins-gegen-Eins-Situationen zu führen und zu gewinnen.“
Über einen möglichen Einfluss des Spiels auf die kommenden Aufgaben in der 2. Handball-Bundesliga: „Es ist auf jeden Fall so, dass du auf so einer Leistung aufbauen kannst und es sicherlich für das Selbstvertrauen nicht schlimm ist, wenn du so ein gutes Spiel machst.“
„Heute war dieses Spiel, wo etwas möglich gewesen wäre, aber wir waren einfach den Schnuff zu inkonsequent mit unseren Chancen und bei ein, zwei Fehlern, die wir zu viel gemacht haben.“