Wetter. Seine Nominierung fürs U21-Nationalteam ist für Finn Crone „einfach ein geiles Gefühl. Wie der Wetteraner zur WM nach China kommt.
„Einfach ein geiles Gefühl.“ So erinnert sich Finn Crone (19) an den Moment, als der Bundestrainer ihm in der Pizzabude seinen festen Platz in der U21-Kanupolo-Nationalmannschaft mitteilte. Finn Crone aus dem Zweitbundesliga-Team des Kanu Club Wetter ist somit einer von nur acht Spielern, die im Oktober die deutsche Kanupolo-Nation bei der Weltmeisterschaft in China vertreten werden.
Bei der Europameisterschaft auf Rang drei
Mit dem Moment der Ernennung stieg die Vorfreude auf das Nationalmannschaftsdebüt, erzählt Finn Crone. Bis zur Ernennung des Kaders war es ein weiter Weg, zahlreiche Trainingslager und Turniere und selbstverständlich unzählige Stunden individuelles Training waren dem vorausgegangen. Zusammengekommen ist eine „coole Truppe“, wie Finn Crone es ausdrückt. Eine Mannschaft, die aus den individuell besten Spielern des Landes aus Vereinen aus der ganzen Republik zusammengestellt wurde und nun zu einem Team zusammenwächst. Etwa die Hälfte der Spieler sind bereits erfahrene Nationalspieler, die bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr den dritten Platz sichern konnten. Die Erfahrung der Athleten könnte insbesondere in Drucksituationen der Mannschaft einen entscheidenden Vorteil verschaffen.
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Auf dem Wasser harmoniere die Mannschaft immer besser, sagt der Wetteraner. Der Spielfluss sei bereits ganz gut, wie das letzte Vorbereitungsturnier in Saint-Omer in Frankreich gezeigt hatte, auf dem sich die Mannschaft den dritten Platz erkämpfen konnte. Trotzdem müssten Feinabstimmungen noch weiter eingespielt werden und die Konstellation der Spieler noch weiter zusammenfinden.
Finn Crone spielt den „linken Pfosten“
Der Bundestrainer setzt dafür auf einen streng geregelten Aufbau und Ablauf des Spiels, bei dem die Positionen fest vergeben sind. Mit knapp 90 Kilogramm geballter Muskelkraft verteilt auf 1,90 Meter Körpergröße spielt Finn Crone in der Verteidigung den sogenannten linken „Pfosten“, die äußere linke Abwehrposition in der Dreierkette vor dem Torwart. Eine Position, bei der es darum geht, mit viel Kraft und Bootsbeherrschung den Gegner daran zu hindern, zum Torwurf zu kommen.
Rohe Kraft und Bootsbeherrschung
Insgesamt ist die Nationalmannschaft dieses Jahr eine sehr schnelle Mannschaft, mit einer starken Abwehr und einem starken Angriff. Mit sehr guten Schützen, „für die wir da vorne Platz schaffen müssen“, erklärt Crone. Im Angriff setzt der Bundestrainer auf den sogenannten „Doppelblock“, bei dem zwei „Blocker“ unter Einsatz roher Kraft gepaart mit Bootsbeherrschung versuchen, eine Lücke in die Abwehr zu schieben, um so Platz für die Schützen zu schaffen. Crone spielt im Angriff den linken Blocker, eine Position, bei der die Arme lang werden können.
Weltmeister werden ist das Ziel
Deutschland ist eine Kanupolo-Nation. Das spiegelt sich in den Europa- und Weltmeisterschaften wider, bei denen die Teams nur selten eine Platzierung auf dem Treppchen verpasst haben. Die letzte Weltmeisterschafte-Goldmedaille für die U21-Herrenmannschaft gab es im Jahr 2010. „Das Ziel ist ganz klar Weltmeister zu werden“, erklärt Finn Crone bestimmt. „Mit einer anderen Motivation braucht man da nicht hinfliegen.“
„Das Ziel ist ganz klar Weltmeister zu werden. Mit einer anderen Motivation braucht man da nicht hinfliegen.“
Die Chancen stehen seiner Einschätzung nach nicht schlecht. Die deutsche Nationalmannschaft sei auch dieses Jahr ein starkes Team und gehe als Favorit in das Turnier. Auf dem letzten Vorbereitungsturnier in Saint-Omer belegte die Mannschaft zwar lediglich den dritten Platz, die Spiele gegen die weiteren Favoriten Spanien, Frankreich und Italien seien allerdings spielerisch gut gewesen. „Man muss nur die entscheidenden Spiele gewinnen“, erklärt Finn Crone und zeigt sich zuversichtlich.
Viel Training bis zum WM-Start
Die kommenden Monate bis zum Weltmeisterschafts-Start seien mit Training ausgefüllt, erklärt der 19-jährige. Angesetzt sind ein Vorbereitungsturnier, bei dem die Mannschaft die Möglichkeit erhält, sich weiter aufeinander einzustimmen, und viele weitere individuelle Trainingseinheiten. „Ich habe es immer noch nicht ganz realisiert“, meint Crone. Nervös sei er aber noch nicht: „Ich freue mich drauf.“ Hinter ihm stehen die Fans aus Wetter – Familie und Vereinskameraden des KC Wetter, die trotz der Zeitverschiebung ihr Bestes geben werden, um die Spiele live verfolgen zu können.
Playoffs in Bremen
Der Aufstieg in die 1. Kanupolo-Bundesliga ist das Ziel des Kanu Club Wetter in dieser Saison, nachdem man dies in den letzten beiden Jahren ganz knapp verpasst hat. Nach den beiden Vorrunden-Spieltagen belegt die Mannschaft in der 2. Bundesliga den zweiten Platz mit neun Siegen, einem Remis und einer Niederlage hinter dem noch ungeschlagenen und verlustpunktfreien Team des VfK Berlin. Die Playoffs und Playdows aller Bundesligen finden vom 27. August bis 1. September in Bremen auf dem Werder See statt.