Berne/Wetter. Nach mittelmäßigem Start auf Rang zwei vorgerückt: So kommt der KC Wetter dem Aufstieg in die Bundesliga näher:

Der Aufstieg in die erste Kanupolo-Bundesliga ist das Ziel, das sich der KC Wetter für diese Saison gesetzt hat. Am ersten von zwei Spieltags-Wochenden der 2. Bundesliga in Essen kamen die Wetteraner etwas schwerfällig in die Saison, nach dem zweiten in Berne stehen die Zeichen aber wieder auf Aufstieg. Mit fünf Siegen in Niedersachsen konnte sich der KC Wetter 15 Punkte sichern - ein Ergebnis, das in der Geschichte des Vereins schon einige Jahre zurückliegt. Und so vor den Play-Offs vom vierten auf den zweiten Platz in der Tabelle hinter dem verlustpunktfreien Spitzenreiter VfK Berlin aufrücken.

In leicht abgeänderte Besetzung traten die Wetteraner in Berne auf der unteren Ollen an und besiegten samstag die NRW-Rivalen KRM Essen und MKSF mit 3:0 und 4:1, den Wassersportverein Quakenbrück ließ man mit einem 3:2-Sieg hinter sich, bevor am Sonntagmorgen das vermeintlich schwierigste Spiel des Spieltages gegen den Wuppertaler Kanu-Club anstand. Nach dem ersten Spieltag lag der WKC punktgleich durch ein besseres Torverhältnis vor den Kanuten vom Harkortsee. Vor dem entscheidenden Spiel gegen die Wuppertaler waren die Nerven angespannt. Eine starke Mannschaft, gegen die man sich „konzentrieren muss“ und „das spielen muss, was man kann“, hieß es in der Mannschaftsbesprechung vor dem Spiel.

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Die ersten Spielminuten ließen auf ein Spiel auf Augenhöhe schließen. Beide Mannschaften kamen zu ihren Chancen, die Würfe bleiben allerdings im Paddel der Abwehr oder der Torhüter hängen. Nach sechs Minuten traf Sven Spenner zur 1:0-Führung für den KC Wetter, nach dem Ausgleich der Wuppertaler trafen Tim Simon und - Finn Crone - nach erneutem Wuppertaler Ausgleich zur 3:2-Pausenführung. Hier gab Sören Kramer, der die Spiele nach wie vor verletzungsbedingt von außen betrachtet, der Mannschaft auf dem Wasser Anweisungen für Verbessrungen, die in der nächsten Halbzeit umgesetzt werden sollten.

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Besprechung am Rand: Der KC Wetter beim zweiten Spieltag der 2. Bundesliga in Berne.
Besprechung am Rand: Der KC Wetter beim zweiten Spieltag der 2. Bundesliga in Berne. © Verein | Verein

Kurz nach der Pause baute Crone die Führung des KC Wetter aus, die Wuppertaler sahen sich gezwungen in die offensive Manndeckung zu wechseln. Eine Taktik, mit der die Wetteraner manchmal ihre Schwierigkeiten haben. Hier deckt jeder Spieler der verteidigenden Mannschaft einen Spieler der Angreifer, trotzdem müssen dieser innerhalb von 60 Sekunden ihren Angriff zum Abschluss bringen. Zweck der Manndeckung ist eine offensive Verteidigung mit dem Ziel, den Ball im Zweikampf oder durch Ablauf der Angriffszeit zu erobern. Aber der KC Wetter schien aus den letzten Spielen gelernt zu haben. Immer wieder gelang es Spielern, sich freizufahren, ihren Gegner abzuschütteln und die Wuppertaler so auszukontern. Die Wetteraner waren nicht mehr zu stoppen, Nich Noah Schweiber, Till Blanke (2) und Spenner erhöhten. Mit einem spektakulären Paddeltor – ein Treffer, bei dem der Ball mit dem Paddel und nicht wie üblich mit der Hand geworfen wurde – in der letzten Sekunde durch Yves Terstegge verließ der KC Wetter das Spielfeld mit einem deutlichen 9:4-Sieg im Spitzenspiel. Und rundete den „makellosen“ Spieltag danach mit einem klaren 6:1-Sieg gegen den Kanu-Klub Pirat Bergheim ab.

„Wir sind noch sechs Siege vom Aufstieg entfernt.“

Mark Terstegge
Kanu-Club Wetter

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Mit dem zweiten Platz in der Tabelle ist die Teilnahme an den Playoffs, die bei den deutschen Meisterschaften in Bremen (27. August bis 1. September) ausgetragen werden, gesichert. Hier spielen acht Teams um den Aufstieg in die erste Liga. „Wir sind aber noch sechs Siege vom Aufstieg entfernt“, betonte Routinier Mark Terstegge, um aufkommende Euphorie zu dämpfen. Nach dem zweiten Spieltag wurde Bilanz gezogen. Deutlich zu sehen: Der KC Wetter hat mit Abstand die stärkste Abwehr mit nur 19 Gegentoren nach elf Spielen, mit dem Angriff ist man allerdings noch nicht zufrieden. Im Vergleich mit anderen Mannschaften zeigt sich, dass die Trefferquote trotz vieler Chancen noch zu gering ist. „Daran müssen wir noch arbeiten“, erklärte Sören Kramer. Beim Playoff-Start werden die Wetteraner auf altbekannte Gegner treffen: Gegen der DRC Neuburg, aktuell auf Platz sieben, hatte man sich in der vergangenen Saison im Halbfinale spannende Duelle geliefert. „Es hat aber einen Grund, weshalb sie dieses Jahr auf Platz sieben liegen“, ist Mark Terstegge zuversichtlich. CB/aki