Hagen. Handball-Drittligist TuS Volmetal hält weiter an Trainer Marc Rode fest und verlängert den Vertrag - trotz heikler Tabellensituation.
Nach einem Spiel seiner Mannschaft müsste Marc Rode, Trainer des Handball-Drittligisten TuS Volmetal, eigentlich immer heiser sein. Der 44-Jährige lässt keine Gelegenheit aus, seine Mannschaft nach vorne zu peitschen, rennt bei Tempogegenstößen an der Seitenlinie mit, ärgert sich über Fehlpässe und feiert Tore ausgelassen.
In dieser Saison, es ist die achte für die Volmetaler in der dritthöchsten Spielklasse, gab es für Rode bisher allerdings mehr Grund zum Ärgern als zum Jubeln. Mit acht Niederlagen aus neun Spielen steht der TuS auf dem letzten Tabellenplatz der Staffel D. Grund genug, um die Schuld beim Trainer zu suchen? Nicht beim TuS Volmetal, der jetzt die Vertragsverlängerung mit Marc Rode bekannt gab.
„Marc ist und bleibt unser Wunschkandidat auf der Trainerbank. Er ist einfach ein astreiner Typ und ein hervorragender Coach, der jeden Spieler individuell, aber auch die Mannschaft als Ganzes immer im Blick hat“, steht es für Teammanager Philipp Brüggemann gar nicht zur Debatte, sich nach einem neuen Trainer umzusehen. Stattdessen soll Rode auch in der kommenden Saison in der Dahler Halle als Coach auflaufen, es wäre seine vierte Spielzeit für den Verein.
Einige Gespräche über die Zukunft
„Ich bin den Verantwortlichen sehr dankbar, dass sie mir dieses Vertrauen und auch die Wertschätzung entgegen bringen“, freut sich Rode, der in den vergangenen Wochen einige Gespräche über die Zukunft im Tal geführt hat: „Wir haben die sportliche Situation natürlich genau angeschaut und bewertet. Tabellarisch sieht es nicht gut aus, das ist uns allen klar. Aber wir haben ganz offen darüber gesprochen.“
Die Kernfrage sei gewesen, wie der Handball-Drittligist wieder auf den richtigen Weg zurückfindet. Zuletzt hatte das Duell gegen den Longericher SC etwas Mut gemacht. Die Volmetaler waren bis zum Abpfiff auf Augenhöhe und mussten sich knapp geschlagen geben. „Die Niederlage war sehr ärgerlich, aber die Mannschaft hat endlich gezeigt, dass sie ihre Leistung vom Training auch auf das Feld bringen kann. Und was für ein Potenzial in ihr schlummert.“
Doch wie bedrückend ist die momentane Tabellenkonstellation für den 44-Jährigen? „Es ist bitter. Es kann immer sein, dass ein Team im Training nicht gut ist, die Chemie nicht stimmt, oder es sonst irgendwelche Probleme gibt. Aber all das stimmt bei uns, wir müssen es jetzt schaffen, die Leistung auch vollends abzurufen.“
Einen Gedanken daran verschwendet, ob er überhaupt weiterhin Trainer sein möchte, hat Rode nicht. Seit 37 Jahren ist er im Handball aktiv, spielte selbst über sieben Jahre im Trikot des TuS Volmetal in der Verbandsliga. „Wie sich der Verein seitdem weiterentwickelt hat, ist der Wahnsinn“, sagt Rode. Besonders das familiäre Umfeld mache Volmetal zu einem besonderen Verein: „Die Leute hier helfen sich, das hat zuletzt ja die Flutkatastrophe gezeigt. Hier stehen alle zusammen. Es ist einfach ein besonderer Verein.“
Zu Gast beim Tabellenführer
Am kommenden Sonntag (16 Uhr), ist der TuS Volmetal zu Gast beim Tabellenführer HSG Krefeld/Niederrhein. „Da werden wir noch einmal befreit aufspielen können“, geht Rode ohne große Erwartungen in die Partie, hofft aber, dass seine Mannschaft sich auch gegen den klaren Favoriten gut präsentiert. Verzichten muss das Hagener Team weiterhin auf Julius Blümel, der mit einer Steißbeinverletzung geschont wird. „Gegen Krefeld sind es keine Pflichtpunkte, aber danach wird es für uns um alles gehen“, blickt Rode den restlichen Spielen und einer eventuellen Teilnahme an der Abstiegsrunde entgegen.
Genügend Motivation hat er durch seine Vertragsverlängerung noch einmal erhalten: „Das Vertrauen und die Wertschätzung pushen natürlich noch einmal. Jetzt wollen wir alles daran setzen, auch unseren Fans wieder tolle Spiele zu zeigen.