Hagen. Handball-Drittligist TuS Volmetal schwächelt aktuell. Torhüter Manuel Treude versucht, die Gründe zu erklären.

Erst ein einziges Mal durften die Drittliga-Handballer des TuS Volmetal in dieser Saison jubeln. Und das hatten sie vor allem einem Spieler zu verdanken: Manuel Treude. Der Torhüter zeigte gegen die SG Menden Sauerland Wölfe, wieso er seit Jahren ein starker Rückhalt für die Dahler ist. Wir sprachen mit dem 30-Jährigen über seine Pläne, eigentlich kürzer treten zu wollen, die momentane Lage des Tabellenvorletzten und was sich im Duell mit dem Tabellenletzten ESG Gensungen/Felsberg (Samstag, 19.45 Uhr, Sporthalle Löh) dringend ändern muss.

Manuel Treude, Sie hatten vor der Saison angekündigt, dass Sie ein wenig kürzer treten und sich vermehrt im Torwarttraining einbringen wollten. Zuletzt gehörten Sie nicht nur wieder zum Kader, sondern standen auch die meisten Zeit zwischen den Pfosten. Wie kam es dazu?

Manuel Treude Unser Trainer Marc Rode hatte sich erhofft, dass ich der Mannschaft auf dem Feld noch einmal Impulse geben kann. Gegen SG Menden hat das auch gut geklappt, gegen den VfL Gummersbach II dann nicht mehr unbedingt.

Aber es war nicht Ihr letzter Einsatz, oder?

Die Idee war, dass ich so lange mit einspringe, bis die Mannschaft in die Saison gefunden hat.

Vor allem im Spiel gegen Gummersbach sah es noch nicht danach aus. Was waren die größten Probleme?

Es war ein absoluter Rückfall von uns und sowas habe ich auch noch nicht erlebt. Wir haben es nicht geschafft, eine Abwehr hinzustellen. Gummersbach ist nicht über seine Schmerzensgrenze gegangen und hat uns trotzdem das gesamte Spiel über locker dominiert, während uns komplett die Leidenschaft gefehlt hat. Wir sind überlaufen worden. Deshalb hat es auch nicht funktioniert mit den erhofften Impulsen, die wir setzen wollten. Als Torhüter standen wir gegen Gummersbach auf verlorenem Posten, weil wir einfach keine vernünftige Abwehr vor uns hatten.

Haben Sie eine Erklärung? Läuft es auch im Training nicht rund?

Das ist es ja gerade, was uns so ratlos macht. Im Training läuft es gut, an der Vorbereitung liegt es nicht. Ich würde sogar sagen, dass wir durch unseren Trainer perfekt vorbereitet in die Spiele gehen und auch gut trainieren. Aber im Spiel funktioniert es dann nicht.

Trainer Marc Rode weiß manchmal auch nicht weiter. Sein Team schafft es in Spielen nicht, die Trainingsleistung abzurufen.
Trainer Marc Rode weiß manchmal auch nicht weiter. Sein Team schafft es in Spielen nicht, die Trainingsleistung abzurufen. © Michael Kleinrensing

Denken Sie, dass das in den kommenden Spielen besser werden kann?

Es muss! Und man muss ja auch sagen, dass es fast nur besser werden kann. Allerdings sind wir auch an einem Punkt angelangt, an dem der Trainer nichts mehr machen kann. Es muss jetzt aus der Mannschaft herauskommen und die Spieler müssen die Verantwortung übernehmen. Wir gehen wie gesagt immer bestens vorbereitet in die Partie, kennen die Gegner gut, wissen worauf wir uns einstellen müssen. Jetzt muss die Mannschaft auch die Leidenschaft aufbringen.

Als Hauptproblem sprachen Sie die Abwehr an. Das zeigt sich auch an den Gegentoren, von denen der TuS Volmetal immer viele kassiert.

Ja, es sind fast immer über 30 Gegentore. Das macht deutlich, dass uns die Abwehrorganisation fehlt und auch das gute Zusammenspiel mit dem Torhüter. In der Deckung gibt es zu viele Fehler. Wir müssen die Gegner auch mal bei 22, 23 oder 24 Toren halten, dann kann man auch Spiele gewinnen. Denn wir machen ja vorne auch unsere Tore, nur hinten sind wir zu offen.

In der ersten Halbzeit sieht es aber meistens noch gut aus.

Ja, die erste Halbzeit geht meistens noch. Der Einbruch folgt dann in der zweiten Halbzeit. Auch daran müssen wir weiter arbeiten.

Am Samstag treten Sie mit Ihrer Mannschaft gegen den Tabellenletzten Gesungen an. Ein guter Gegner, um den Abwärtstrend zu stoppen?

Wenn wir so spielen, wie gegen Gummersbach, wird es auch gegen Gensungen schwer. Aber ja, wir müssen am Wochenende gewinnen. Der Druck ist auf jeden Fall da, wir wissen, dass wir jetzt liefern müssen, denn sonst sieht bald ganz bitter aus. Mit der bisher gezeigten Leistung werden wir in der 3. Handball-Bundesliga nicht bestehen können.