Hagen. Handball-Zweitligist Eintracht Hagen unterliegt gegen ASV Hamm-Westfalen denkbar knapp mit 30:31. Die 1000 Zuschauer sehen ein umkämpftes Duell.
31 Sekunden standen noch auf der Uhr, als Stefan Neff die letzte Auszeit der Partie nahm. Der Trainer des Handball-Zweitligisten Eintracht Hagen rief seine Spieler zu sich. Mit 30:31 lagen die Hagener zu diesem Zeitpunkt gegen den Aufstiegsfavoriten ASV Hamm-Westfalen zurück und hatten bis dahin ein aufopferungsvolles und kämpferisches Spiel gezeigt.
Nach der kurzen Ansprache ging es zurück auf das Feld: Kapitän Valentin Schmidt übernahm den Spielaufbau und ließ die Zeit herunterlaufen, bis sich schließlich Jan-Lars Gaubatz den Wurf nahm. Doch der Hagener wurde unsanft zu Fall gebracht: Mit dem Ablauf der Spielzeit entschieden die Schiedsrichter auf Siebenmeter. Eintracht-Leistungsträger Pouya Norouzi übernahm die Verantwortung – und setzte den Ball an den rechten Pfosten. So stand am Ende eine denkbar knappe 30:31 (17:18)-Niederlage für die Hagener zu Buche.
Starker Start
„Wenn wir alles geben und am Ende knapp verlieren, dann ist das so. Aber wir müssen vorher alles versucht haben, um den Sieg zu holen“, hatte Eintracht-Trainer Neff im Vorfeld gefordert. Und seine Mannschaft tat vor fast 1000 Zuschauern genau das und kämpfte von der ersten Sekunde an. Und es war ein Start nach Maß für die Gastgeber: Ein Doppelpack von Tim Stefan, starke Paraden von Torhüter Mats Grzesinski und ein Tor von Tilman Pröhl sorgten für die schnelle 3:0-Führung (3.).
Und das obwohl mit Damian Toromanovic und Philipp Vorlicek erneut zwei Leistungsträger ausfielen. Doch dafür übernahmen andere Spieler die Verantwortung: Rechtsaußen Julian Athanassoglou steuerte in der ersten Halbzeit fünf Tore bei und kämpfte um jeden Ball. Zudem war Torhüter Mats Grezsinski mit acht Paraden in der ersten Halbzeit ein starker Rückhalt. Doch zur Mitte der ersten Hälfte ließen die Kräfte der Hagener, bei denen einige Spieler nach ihrer langen Pause noch nicht wieder zu 100 Prozent fit sind, nach.
Knapper Pausenrückstand
Dani Baijens verschaffte dem ASV die erste Führung zum 16:15 (28.), doch ein Doppelpack von Tilman Pröhl sorgte für den erneuten Führungswechsel. Erst ein mit dem Halbzeitpfiff verwandelter Siebenmeter von Hamms Kapitän Fabian Huesmann brachte den Gästen die knappe 18:17-Pausenführung.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Hagener erneut gut in die Partie, doch der Aufstiegsaspirant aus Hamm ließ sich nicht abschütteln. Es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, bei welcher sich keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte. Und so befand Trainer Neff im Anschluss auch: „Wir hätten einen Punkt verdient gehabt“ und ASV-Coach Michael Lerscht stimmte ihm zu.
Trost für Pouya Norouzi
Die Hoffnung der Eintracht auf einen Punktgewinn lebte bis zur letzten Sekunde – bis Pouya Norouzi den Siebenmeter an den Pfosten setzte. Der Iraner stand im Anschluss mit hängendem Kopf auf dem Spielfeld und wurde von seinen Mannschaftskameraden getröstet. Und auch Trainer Neff nahm seinen besten Torschützen in Schutz: „Für Pouya tut es mir leid. Er ist wieder als Kämpfer vorneweg gegangen. Er hat uns so viele Punkte in dieser Saison gebracht und wir stehen zu 120 Prozent hinter ihm.“ Ein Lob gab es vom Trainer für die gesamte Eintracht: „Ich bin wirklich stolz auf die Leistung! Wir haben bis zum Schluss gekämpft.“
Eintracht Hagen: Mahncke, Grzesinski (12 Paraden); Bürgin (2), Norouzi (7), Pröhl (4), Bratzke, Schmidt (2/1), Athanassoglou (5), Gaubatz (3), Kister, Mestrum (3), Stefan (4), Andrejew.