Schwelm. Die Leichtathletik-Talente Elisa und Thalia Rabe der TG RE Schwelm haben sich wieder gesteigert und ein klares Ziel. Wo sie stehen.
Es ist das, was in der Entwicklung junger Sportlerinnen und Sportler normal ist: Bestwerte. Diese müssen sie sich aber fleißig erarbeiten. Das machen die Zwillinge Elisa und Thalia Rabe. Die beiden Leichtathletinnen der TG RE Schwelm haben zuletzt wieder persönliche Top-Leistungen gezeigt und nun die erste Deutsche Meisterschaft vor sich. Der Weg dorthin wurde geebnet, doch in ihrer Altersklasse W15 muss nun schon der nächste Schub folgen, um diesen erfolgreich weiterzugehen.
Die Trainer der Roten Erde, Klaus Rauhaus und Wolfgang Simon, haben auf den nächsten Sprung gehofft. „Die nächsten zwei Jahre sind Weichenstellungen. Darin wird sich zeigen: Geht es nach vorne oder stagniert es“, verdeutlicht Rauhaus. Vor allem wird nicht nur in der Leichtathletik Talenten mit besonders viel Potenzial ab der U16 ein Nationalkaderstatus verliehen. So weit denken sie beim Training im Stadion an der Rennbahn allerdings noch nicht. Und Druck aufbauen möchte keiner. Den machen sich die beiden 14-Jährigen genauso wenig, zeigen sich aber sehr motiviert nach ihren jüngsten Leistungsbestätigungen.
Trainingsmöglichkeiten in Schwelm reichen noch aus
Auf Verbandsebene befinden sie sich in ihren Paradedisziplinen im Spitzenfeld und möchten dort natürlich bleiben. Elisa tritt im Hoch- und Weitsprung an, Schwester Thalia im Hürdensprint und Weitsprung. Darauf haben sie sich im vergangenen Jahr spezialisiert, um die Fertigkeiten ausbauen zu können. Ihre Trainingsmöglichkeiten in Schwelm reichen bislang aus, an der Rennbahn haben sie das Material, was sie benötigen. Auch eine Hochsprunganlage, die nicht auf jedem Sportplatz zum Standard gehört. Zudem sind die Markierungen auf der modernen Tartanbahn angebracht. Wir haben dort alles, was wir brauchen und kommen gut zurecht. Natürlich passen wir unsere Einheiten immer ein bisschen an, je nachdem, wie wir das Training steuern. Aber man sieht, dass es funktioniert“, freut sich Rauhaus.
Die beiden Schülerinnen trainieren sehr gerne, würden sogar von sich aus häufiger als dreimal pro Woche ihre Einheiten machen. Es sind die Trainer oder auch die Eltern, die sie ein Stück weit stoppen müssen, damit die Belastung nicht zu hoch wird. „Wir wollen uns gerne beweisen und unsere Bestwerte steigern. Aber wir müssen auch auf unsere Gesundheit achten“, ist ihnen klar. Daher halten sie sich an ihren Trainingsplan. Der sieht neben den aktiven Einheiten vor, sich immer die Technik bewusst zu machen. „Wir schauen uns Videos an, die unsere Trainer gemacht haben und gehen Sprünge noch mal im Kopf durch. Ich mache das abends vor Wettkämpfen immer, dadurch kann die Nacht schon mal kürzer werden“, erzählt Elisa und unterstreicht damit, wie sehr sie bei der Sache ist.
Starke Konkurrenz wartet auf die Zwillinge
In dieser Woche ist regeneratives Training angesagt, um für das kommende Wochenende wieder mit voller Kraft in den nächsten Wettkampf in Witten zu gehen. Eine Woche später geht‘s nach Dortmund. So bereiten sich die Schwelmerinnen nach und nach auf die Westfalenmeisterschaft im Juni vor, die ein Wegweiser sein wird. Daher werden die Kräfte in den Einheiten vorher genau eingeteilt. Zuletzt sprang Elisa bei einem Meeting in Recklinghausen 1,58 Meter hoch und damit so hoch wie noch nie. Für die Deutsche Meisterschaft müssten es 1,65 Meter sein, die für die Jugendliche nicht unrealistisch sind.
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Thalia hat die DM-Norm über die 80 Meter Hürden durch ihre Bestzeit von 12,17 Sekunden in Recklinghausen schon geknackt. Weit vorne zu sein sei schon ein schönes Gefühl. Aber sie gibt zu: „Im Lauf habe ich schon Angst, dass jemand an mir vorbei an die Spitze traben könnte. Ich gebe natürlich bis zum Ende alles.“ Zumal die Konkurrenz bei der Deutschen Meisterschaft viel stärker sein wird. „Das ist mir bewusst, dass es andere gibt, die davon rennen können. Aber das ist für mich ein Ansporn“, gibt sich Thalia selbstbewusst. Ihre Schwester sieht es genauso: „Ich habe in Wettkämpfen gerne starke Konkurrentinnen, um nachziehen zu können.“
Rauhaus ist es wichtig, die Zwillinge behutsam, aber stringent an die Herausforderung heranzuführen. Er denkt bereit jetzt langfristig auf die gesamte Saison: „Im Herbst schauen wir, wie die Form und Entwicklung ist. Dann gilt es, nachzuarbeiten und den Zenit anzusteuern. Das ist nicht so einfach, aber wir sind guter Dinge, da wir es zuletzt sehr gut hinbekommen haben.“ Jetzt eben auch mit den Deutschen Meisterschaften im Wettkampfplan.