Schwelm. Bei den Kreismeisterschaften haben die Schwestern Elisa und Thalia Rabe beeindruckt. Das soll für die RE-Athletinnen aber nur der Anfang sein.
In der Talenteschmiede der RE Schwelm werden neue Eisen ins Feuer geworfen. Ihre Namen: Elisa und Thalia Rabe. Die Zwillingsschwestern aus Radevormwald haben vor sich vor bald fünf Jahren erstmals an der Rennbahn in Schwelm eingefunden und ihr leichtathletisches Können unter Beweis gestellt. Hier haben sie ihre gute Veranlagung gleich effektiv eingesetzt und sich weiterentwickelt: Mittlerweile gehören die Beiden zu den Top-Athletinnen der Region.
„Wir konnten schon von Anfang an sehr schnell rennen. Vorher haben wir eine Zeit lang getanzt“, berichtet Elisa Rabe von der Anfangsphase. „Aber beim Tanzen haben wir meist das Gleiche gemacht und wenn wir zum Beispiel springen, lernen wir immer was Neues dazu“, findet ihre Schwester Thalia. Hoch- und Weitsprung gehören zu den Lieblingsdisziplinen der Schwestern, daneben treten sie auf Wettkämpfen aber auch in unterschiedlichen Laufdistanzen, im Hürdenlauf und Kugelstoßen an. Auch im Speerwerfen probieren sie sich aus.
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Auf ihrem letzten Turnier, den Hallen-Kreismeisterschaften in Hagen, haben beide Erstplatzierungen errungen und zu ihrer großen Überraschung sogar neue persönliche Bestwerte aufgestellt: Elisa im Weitsprung (4,79 Meter) und Thalia im Hochsprung (1,53 Meter). „Wir hätten nicht erwartet, dass wir so weit und so hoch springen“, sagen die beiden. „Vor allem sind die Wettkämpfe in der Halle nicht so gut wie draußen“, merkt Elisa an.
Wettkampf unter Zwillingen
Nicht nur körperlich sind sich die eineiigen Zwillinge sehr ähnlich, auch ihre Charaktereigenschaften zeigen so manche Parallelen. Elisa meint schmunzelnd: „Meist sind wir schon in einem Team, aber manchmal wollen wir auch besser als die andere sein.“ Doch die beiden 13-Jährigen sind sich einig: Ihre Leistungen sind ausgeglichen, beide haben ihre individuellen Stärken in verschiedenen Disziplinen. Das Trainergespann, bestehend aus Lisa Sieberg, Samja Roswora und dem „alten Hasen“ Klaus Rauhaus, kennt seine Schützlinge mittlerweile sehr gut. „Es herrscht schon ein Wettkampf unter den Beiden, aber später vertragen sie sich immer wieder und treten beim nächsten Mal motiviert auf“, sagt Rauhaus.
Das hohe Leistungspotential wurde bei der Roten Erde schon früh erkannt, wie Rauhaus erklärt: „Von Anfang an ist uns aufgefallen, dass sie enorm dynamisch sind in all ihren Bewegungen. Elisa hat eine bessere Feinmotorik und eine gute Technik. Das macht ihre Schwester Thalia aber mit Dynamik und Kraft wieder wett. Die Beiden wollen immer Leistung bringen und manchmal müssen wir sie sogar bremsen“, lacht er. Auch Trainerin Samja Roswora, die die Mädchen seit ihrem ersten Sprung in die Sandgrube begleitet hat, bestätigt: „Die Beiden sind immer super konzentriert, verstehen alles schnell und haben einfach ein krasses Talent.“
Nach einer Trainingseinheit direkt hochgestuft
Unmittelbar nach ihren ersten Trainingseinheiten wurden Elisa und Thalia von der Leistungsgruppe der Anfänger schließlich der höheren Klasse beim Training zugeordnet. Thalia erinnert sich noch gut daran: „Wir wurden schon mit neun Jahren hochgestuft. Andere kommen da erst mit zehn oder elf Jahren rein.“ Mit ihrem Ehrgeiz wollen die Schwestern noch hoch hinaus. Die Voraussetzungen sind sicherlich gegeben, aber wie stellen sich die Mädchen ihre sportliche Zukunft vor?
„Wir wollen auf jeden Fall weitermachen“, steht für sie fest. „Uns macht es einfach Spaß. Ein Traum wäre, irgendwann zu Olympia zu kommen.“ Elisa und Thalia Rabe schwebt dabei vor allem ein Idol vor, an dem sie sich orientieren: Malaika Mihambo – der deutsche Leichtathletik-Star schlechthin, der mehrmals als Deutsche Sportlerin des Jahres ausgezeichnet wurde.
Nationale Meisterschaft als Ziel
Große Chancen könnten sich für die Rabe-Schwestern jedoch nicht in den Sprung-Disziplinen, sondern insbesondere im Hürdenlauf auftun, vermutet Rauhaus: „Hürden ist so ein Art ‚Angstdisziplin‘. Das bedeutet, dass hier die größte Differenzierungsmöglichkeit besteht“, ist er sich sicher. „Ich sehe sie später auf jeden Fall auf den Deutschen Meisterschaften, wenn sie weitermachen, gesund bleiben und mit der Schule alles passt.“ Eins steht für die RE fest: „Wir haben noch nie größere Talente im Verein gehabt.“