Ulm/Schwelm. Die Spielzeit der Schwelmer Basketballer endet mit einer 73:115-Niederlage in Ulm. Das Ergebnis schmälert aber nicht den Eindruck dieser Saison.

Die Enttäuschung über das Ausscheiden aus den Playoffs wollte Falk Möller gar nicht verbergen. „Keine Frage, die Enttäuschung ist da“, sagt der Trainer der EN Baskets Schwelm nach der klaren und bitteren 73:115 (29:57)-Niederlage bei der Orange Academy Ulm. Nach der Pleite im dritten Spiel der Viertelfinale-Serie scheiden die Schwelmer damit aus und beenden eine Saison in der drittklassigen ProB, die als Erfolg zu werten ist – unabhängig von dem teils desolaten Auftritt in Ulm.

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Noch vor dem Spiel hatte Falk Möller die Bedeutung der Anfangsphase herausgestrichen, was sich in Ulm bewahrheiten sollte. Wie bereits im ersten Spiel der Serie kamen die Ulmer besser in die Partie und erspielten sich in der zweiten Hälfte des ersten Viertels eine klare Führung. Die jungen Gastgeber liefen dabei vor allem defensiv heiß und ließen die EN Baskets kaum zur Entfaltung kommen. Das führte zu vielen Turnovern. Offensiv hingegen blitzte immer wieder das unglaubliche Talent der gut ausgebildeten Talente auf, dem die Schwelmer an diesem Tag anders noch als im zweiten Spiel nicht viel entgegenzusetzen hatten. So entstand der nach zehn Minuten große Rückstand von 18 Punkten.

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Ulm stellt sich gut auf Schwelms Stärken ein

Viel änderte sich daran auch im weiteren Verlauf des Spiels nicht, in dem die EN Baskets jedes einzelne Viertel verloren und nur phasenweise mithalten konnten. „Ulm hat heute wirklich eine starke Leistung gezeigt, da muss man dann auch neidlos anerkennen, dass der Gegner einfach besser ist“, wollte Falk Möller seinem Team keine großen Vorwürfe machen. „Mit 42 Punkten zu verlieren fühlt sich aber trotzdem nicht schön an“, gibt er aber offen zu.

Dieses Ergebnis schmälert das nicht. Wir dürfen nicht vergessen, mit welchen Mitteln wir das erreicht haben, dafür sind wir sehr weit gekommen.
Falk Möller, Trainer der EN Baskets Schwelm

Auffällig war zudem, dass sich die Gastgeber dieses Mal deutlich besser auf den im zweiten Spiel starken Schwelmer CenterKhalil Miller eingestellt hatten und auch Kapitän Chris Frazier überhaupt nicht in die Partie kommen ließen. Frazier beendete das Spiel mit null Punkten, in der gesamten Serie erzielte der Routinier für ihn untypische 16 Punkte in drei Spielen. Außerdem leistete sich der engagierte Sven Cikara in Ulm einen außergewöhnlichen Wert, auf den Basketballer gerne verzichten. Satte neun Ballverluste standen für ihn am Ende auf dem Statistikzettel.

Mit wenig Mitteln kommt Schwelm sehr weit

Viel mehr wollte Falk Möller auch gar nicht über die klare Pleite in Ulm und dem damit verbundenen Saisonende für seine Mannschaft sprechen. Viel mehr betonte der Trainer der EN Baskets, wie erfolgreich die Spielzeit für den Verein war. „Dieses Ergebnis schmälert das nicht. Wir dürfen nicht vergessen, mit welchen Mitteln wir das erreicht haben, dafür sind wir sehr weit gekommen. Da kann man stolz drauf sein und das sind wir auch“, sagt der 50-Jährige. Andere Teams, wie beispielsweise die BayerGiants Leverkusen, sind finanziell deutlich besser aufgestellt als die Schwelmer, sind aber wie die EN Baskets ebenfalls in der zweiten Runde der Playoffs gescheitert.

Ulm - Schwelm 115:73 (57:29)

Die Viertel: 35:17, 22:12, 30:21, 28:23.

EN Baskets Schwelm: Cikara (17 Punkte), Miller (17, 10 Rebounds), Reuter (10), Merz (10), Ajagbe (6), Hornscheidt (6), Bergen (4), Urspruch (3), Frazier, Klesper.

Beste Werfer Ulm: Anigbata (19), Hecker (18), Essengue (16), Cwik (12), Langenfeld (12).

So geht es weiter: Die Spielzeit 24/25 beginnt am 28. oder 29. September.

Die Schwelmer Basketballer beendeten die Hauptrunde auf dem dritten Tabellenplatz in einer schweren Nord-Staffel und fuhren dabei zwischenzeitlich zehn Siege am Stück ein. Klare Indizien, die für eine erfolgreiche Spielzeit der EN Baskets sprechen. „Wenn mir jemand etwas anderes erzählen möchte, werde ich richtig sauer“, sagt Möller.

Planung des neuen Kaders beginnt jetzt in Schwelm

Für ihn und sein Team ging es am Sonntag auf die Rückreise nach Schwelm, wo die erfolgreiche Spielzeit noch gemeinsam gefeiert werden soll. „Danach werde ich erst einmal keine Sporthalle betreten“, sagt Möller. Derweil laufen die Planungen für die neue Saison im Hintergrund aber weiter, für Möller und Geschäftsführer Stephan Völkel gilt es dabei, eine neue Mannschaft auf die Beine zu stellen. So radikal wie schon in der Vergangenheit geschehen, dürfte der Umbruch im Team in diesem Sommer allerdings nicht ausfallen. Mit Robert Merz, Till Hornscheidt, Chris Frazier und Jan Bergen haben vier Spieler des aktuellen Kaders bereits ihre Verträge bei den EN Baskets verlängert.

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Die Ulmer hingegen treffen nun im Halbfinale der Playoffs auf den Sieger der Nord-Staffel RheinStars Köln um die beiden ehemaligen Schwelmer Rupert Hennen und Tim Lang. Auch im zweiten Halbfinale spielt mit Marley Jean-Louis ein Ex-Spieler der EN Baskets, der mit den Berlin Braves überraschend deutlich Leverkusen ausschaltete und nun auf den Sieger der Süd-Staffel Dragons Rhöndorf treffen wird.